Freitag, 6. Dezember 2013

Zwangsverpufft

Puffbeleuchtung selber basteln

Was wird das denn nun wieder für eine seltsame Gesetzeseskapade: "Freier, die wissentlich zu Zwangsprostituierten gehen, sollen bestraft werden".
Nicht etwa, dass ich was dagegen hätte, aber: Wenn der Polizei nachweislich bekannt ist, dass da jemand bei einer Zwangsprostituierten war, was ja die Basis für eine Bestrafung wäre, wieso schließt sie dann nicht das jeweilige Etablissement, bevor es der später zu bestrafende Freier überhaupt betreten kann? Wie will man denn herausfinden, ob der Freier tatsächlich von einer Zwangssituation wissen musste?
Ist das nicht ein bisschen verkehrte Welt?
Ich kapier's nicht.

Ist die Situation etwa tatsächlich so, dass die Polizei genau weiß, wo überall Zwangsprostitution stattfindet, aber - aus welchen Gründen auch immer - unfähig ist, diese Örtlichkeiten zu schließen und die Betreiber festzusetzen? Stattdessen liegen sie draußen vor der Tür auf der Lauer und fangen alle ab, die wieder rauskommen! Warum warnen sie nicht die, die da reingehen wollen? Das würde den Mädels drinnen vielleicht was ersparen. Dem Staat erspart es dann allerdings auch diese geradezu genialistisch, neu erfundene Einnahmequelle...
Und darum geht's bei dieser Gesetzesidee doch wohl eigentlich, und nicht um die Einschränkung oder gar Abschaffung von Zwangsprostitution! Man muss halt nur sehen, wie man daran mitverdienen kann. Wie beim Alkohol und dem Tabak (bei gleichzeitiger Todesandrohung)... Ich wundere mich auch, dass ich bislang keine/n Kommentator/in gesehen, gehört oder gelesen habe, der/die eben diesen Gedanken mal thematisiert hätte.

Vielleicht sollte man mal alle Prostituiertenbesuche mit 'ner richtig fetten Freier-Steuer belegen. Alle Prostitutionsbetriebe werden zur ordentlicher Buchhaltung verpflichtet, alle Besuche werden quittiert. Die auf der Lauer liegenden Polizisten werden für die Steuerfahndung umgeschult und dann geht's ab, heidiwitzka! Nun können sie mit Recht registrieren, wer die Institutionen verlässt und ihnen die Steuerbescheide gleich hinterherschicken. Und wer schlampert kriegt 'ne Zwangsvollstreckung.

Nun ja, man merkt wahrscheinlich, dass ich von diesem Gewerbe nicht den blassesten Schimmer habe.
Apropos: Bei meinem letzen Hamburgbesuch (bei vorhergehenden hatte es mich nie interessiert) war ich  einigermaßen enttäuscht von der reichlichen Mickrigkeit der "Großen Freiheit". In Film und Fernsehen vermittelte sich mir der Eindruck kompletter Überdimensioniertheit, die Realität dagegen ist ja fast lächerlich.


PS: Mir ist ganz und gar unnikoläusisch, hab noch nicht mal Schokolade im Haus!

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