Dienstag, 31. Mai 2011

Maikäfer? Junikäfer?

Oder eine Mischung aus beiden? Artenmix in der Richardstraße?
Jedenfalls strampelten die Beinchen hilflos in der Luft und ich hab ihn/sie erst mal auf den Bauch gedreht. Und bald schon kam ein junger Mann, der sie (da war er sich sicher) tapfer auf seine Hand setzte und zum nächsten Baum trug. Aber das Käferlein wollte sich einfach nicht an der Rinde der Linde festhalten. Also hab ich in einen Umzug auf meine Hand eingewilligt und ihn sie bis nach Hause in den Hof getragen. Hoffentlich erholt er sie sich und wird nicht zur Plage der kommenden Jahre....


Montag, 30. Mai 2011

Facebook für Anfänger

 Kurzanleitung eines Moderators:
"...dann schreib ich hier nur ein paar Worte, zum Beispiel: 'Die Klimaanlage ist kaputt, mir ist heiß' und dann drück ich hier auf Teilen und schon können das alle lesen."


Ich glaube, ich hab den näheren Sinn von facebook immer noch nicht erfasst.
Beispiel für Teilungsmethoden
(Pixelio - Hofschläger)
Was soll Teilen heißen? Soll das heißen: "Ich will meine Wahrnehmung über den Zustand der Klimaanlage und den meines Körpers mit anderen Teilen"? Oder anderen mit-Teilen?

Mir ist eigentlich egal, wie verschwitzt die Moderatoren in ihren Studios herumstreunen und ob das alle Facebook-Benutzer nun, nachdem es ja schon überflüssigerweise landesweit angesagt wurde auch noch mal nachlesen wollen....

Aus Verschwitztheit macht man doch sonst eher ein Geheimnis. Oder hab ich da was verpasst? Sind nasse Achselhöhlen In?


Sonntag, 29. Mai 2011

Mispel, Nispero, Nespolo

Haut abziehen, Kerne raus, lecker!
Es gibt ein Frühlings-Obst, das optisch so unattraktiv ist, wie olles Ökogemüse: überall braune Flecken und viel zu viele gesunde Inhaltsstoffe.
Natürlich handelt es sich im Frühling selten um ein einheimisches Obst, dieses kommt von weiter her her. Einen großen Baum habe ich mal in Kalabrien gesehen, ursprünglichstammt das Zeug aber aus dem allerfernsten Ostasien, es handelt sich nämlich um die Japanische Mispel (Eriobotrya japonica)

Man kann aus den kleinen kastanienähnlichen Kernen mit viel Geduld auch selbst Bäumchen ziehen. Wenn die Blätter etwas größer und dunkler werden erhalten sie einen zarten weichen Flausch. Sollte man den Baum zum Blühen kriegen, darf man sich nicht wundern, dass die weißen Blüten ähnlich welk anmuten wie die Früchte, das liegt vor allem an den braun-wolligen Kelchblättern. Dafür duften die Blüten aber um so schöner nach Honig und ?

Allerdings habe ich nie besonders viel Glück mit den Bäumchen gehabt, denn bei mir saugen sie im noch recht jugendlichen Alter sämtliche Läuse aus einem Kilometer Umkreis an, so dass die Blätter kaum noch zu erkennen sind. Bei Freunden ist dagegen schon ein ziemlich großer Baum gewachsen, frei von Krankheiten und anderen Problemen.



Samstag, 28. Mai 2011

Tachinidae

Die Katzen sind zu faul zum Fliegenfangen. So hab ich genug Zeit mal wieder ein hübsches Foto von diesem Rotäuger mit längstgestreiftem Rücken zu machen...

Freitag, 27. Mai 2011

Sparwörter III


Repatur
Kundenbrater
Belegschaf
Bundsreplik
Bundesvortzender

Donnerstag, 26. Mai 2011

Ostseebesuch

"Hast Du denn auch Fisch gegessen?"
Ja sicher. Aber ich weiß nicht mehr, welchen.
Aber sehr lecker war er.
Dann zählt er einige Fische auf, wegen denen man nicht extra an die Ostsee fahren bräuchte, z.B. auch den zweifelhaften, aber hochmodischen Pangasius.

Zwischen "nee" und "weiß nicht", versuche ich - während er weiter seine gut gelernte Speisefischliste herunterleiert - unterzubringen, dass der Fisch blaugrüne Gräten hatte.
Und schließlich dringt mein Einwurf durch.

"Hahaha! Den hast wohl aus dem Müll geholt."

Ich bin etwas verärgert und erinnere mich an eine Situation in der ersten Klasse, als wir die Farben der Blumen aufzählen sollten und ich ein voll korrektes "braun!" hinzufügte, denn die Bezeichnung "aubergin" gab es noch nicht und ich dachte an die Stockrosen im Garten meiner Großeltern. "Hahaha, die waren wohl verwelkt!" hieß es damals.

Und nun sowas.
Also jetzt für alle, die gerne andere auslachen, wenn sie was von grünen oder blauen oder türkisfarbenen Gräten erzählen: Es handelt sich hier um den Hornhecht (belone belone), der in der Ostsee lebt und nur ca. drei Wochen lang im Mai gefangen wird.



Die Annahme, das grüne Pigment in den Knochen des  Hornhechtes (Belone belone) bestünde aus Vivianit ("Grünknochen"), ist durch neuere Forschungen widerlegt. Der Gehalt an Eisenphosphat ist nicht hoch genug. Verantwortlich für die Grünfärbung ist Biliverdin.

halb da - halb weg

Ansicht von heute morgen
Zum ersten Mal in meinem Leben frage ich mich - und wundere mich gleichzeitig, dass mir das nicht schon früher durch den Kopf gegangen ist - warum erscheint bei Halbmond (viertel, dreiviertel, etc.) der restliche, eigentlich auch von der Erde aus sichtbare Teil des Mondes, der aber gerade nicht seitlich von der Sonne angestrahlt wird, so gleichmäßig blau wie der Himmel rundherum und macht sich damit unsichtbar? Wie funktioniert der Trick?
Wenn jemand eine Idee oder gar das Wissen hat, bitte melden!

Mittwoch, 25. Mai 2011

Indianerfan am Towel-Day

Das Leben hält viele Überraschungen bereit, diesmal war's ein unvorhergesehener Krankenhausaufenthalt, der mich daran hinderte, wie gewohnt meine (fast) täglichen Kommentare in den Neuköllner Alltag zu entlassen.

Aber wie sichs gehört, geht's pünktlich zum internationalen Handtuchtag wieder weiter! Die Leser wissen hoffentlich alle, wo sie ihre Handtücher haben, meine drehen sich gerade lustig in der Waschmaschine.

Doch hier nun eine kleine Episode aus dem Krankenhaus. Dort fand die Entwicklung meiner gedämpften Nachtbeleuchtung großes Interesse:

Die sehr junge Spätschwester beim Tropfwechsel fragt: "Schreiben Sie einen Roman?"
"Nö, sag ich, nur meine Erlebnisse vom Anfang der Krankheit bis .... mal sehn."
"Na denn vergessense mal Ihre Pornolampe nicht!"
"Stimmt, habe ich noch gar nicht dabei – aber Porno finde ich ein bisschen hart, eigentlich hatten wir uns auf Puff geeinigt."
Also, meine Puffbeleuchtung kam so zustande, dass ich meine Nachbarin am (inzwischen vor-) letzten Wochenende bat, eine kleine Lichterkette und einen Stoffeinkaufsbeutel mitzubringen, damit man hier abends was dezenteres als das grelle Neonlicht neben dem Fernsehen haben kann. Meine Nachbarin meinte dann, sie hätte noch einen roten Stoffbeutel, ob das vielleicht noch besser sei, vielleicht ein bisschen Puff, aber gemütlicher. Ich und auch meine Bettnachbarin, mit der ich kurz Rücksprache hielt („Puffbeleuchtung?“ „Au ja.“) waren sofort einverstanden. Die Lichterkette hat dann leider nach der ersten Nacht ihren Dienst verweigert, aber im Laufe des Tages kam mir eine grandiose Idee: ich trenne den Beutel an den Seitennähten auf, ein Henkel rechts, ein Henkel links, alles an drei Stellen mit ein bisschen Krankenhaus-Klebeband fixiert und fettich is!


Weil der Beutel einen weißen Indianer-Aufdruck hat, werde ich am Tage häufig gefragt, ob ich Indianerfan sei und in der Nacht, ob das nicht zu leicht brennen könne. Nach und nach haben sich aber alle dran gewöhnt. Und meine Bettnachbarin und ich genießen sie, die – Pornolampe.

Das Foto wurde am hellerlichten Tag bei eingeschalteter Lampe gemacht, und kann den abendlichen Eindruck natürlich nicht vollständig vermitteln...


Dienstag, 10. Mai 2011

Waschtag

Vor ein paar Wochen bekam ich ein hervorragendes Stück selbstgekochte Seife geschenkt, ohne aufdringlichen Duft, mit viel cremigem Schaum und das Beste: Hafergranulat (oder grober Schrot).
Die Seife landete nicht, wie manch anderes derartiges Geschenk im kleinen Seifenmuseum, sondern wurde fleißig benutzt:

...und ist natürlich genau das richtige zum Tag des nachhaltigen Waschens.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Graupelwetter

Gerade noch die ersten Erdbeerblüten bewundert und schon wird Nachtfrost angekündigt und dann knattern auch noch die Graupel vom Himmel, verhageln mir die Petersilie, aber nicht das Gemüt, denn die sehen lustig aus.
Zur Herkunft von Graupel und Graupen liest man hier nach.

Es fänden gerade die vorgezogenen Eisheiligen statt, behaupten Wetterfrösche. Ich alte Pessimistin dagegen fürchte, die kriegen wir außerdem auch noch...


Dienstag, 3. Mai 2011

Mastkorb

Aus der Reihe "Geheimes Neukölln": Das Krähennest


Zwei Bäume weiter nach Süden und etwa sieben Meter tiefer, in Höhe des dritten Stocks haben Eichhörnchen ihr Nest eingerichtet. Ja, tatsächlich, Eichhörnchen bauen Nester in Bäumen und keinen unterirdischen Bau. Die Nester heißen Kobel und es werden immer mehrere für verschiedene Gelegenheiten gebaut: Kinderzimmer, Terrasse, Küche, Schlafstube usw. So eine breit gestreute Residenz wächst dann schnell auch schon mal auf acht Kobelzimmer an. Da ist die Hausfrau gut beschäftigt, während sich der Herr schon wieder unbemerkt mit anderen jungen Hörnchen vergnügt...

Montag, 2. Mai 2011

Abgeschachtelt

Pelles neues Kasperzimmer:


Sonntag, 1. Mai 2011

Geheimes Depot entdeckt

Endlich ist es gelungen! Ein Depot bereitgestellter Stein- und Wurfware, das die Unruhen am ersten Mai unterstützen soll. Noch ist nicht klar woher die Lieferung kommt, aber klar ist den Untersuchungsbehörden schon seit längerem, dass die Provokateure auf einer ganz anderen Seite zu suchen sind, als gemeinhin vermutet.