Voll er-wischt hab ich jetzt meine Vermieterin.
Obwohl ich es immer vermutete - da ich mir nicht vorstellen konnte, wer sonst - so wollte ich es doch nicht glauben: Es ist tatsächlich meine Vermieterin, die in den letzten Jahren auf dem Hof mit den angeschlossenen Rädern ihrer Mieter wirft grobmotorischen Umgang pflegt. Alles was ihrer Meinung nach am falschen Ort (z.B. 1,5 Meter neben dem überfüllten Fahrradständer) steht, wird neu plaziert. Irgend wo kriegt man doch noch was dazwischengequetscht... Mich hat das schon eine Speiche und einen Sattel gekostet, abgesehen vom immer wieder verbogenen Fahrradständer, verstellter Gangschaltung und rausgeflipster Bremsleitung, was ich leider erst beim Versuch zu bremsen bemerkte...
Lange nicht mehr aufge-wischt.
Ich sitze am Schreibtisch mit einer großen frisch aufgebrühten Kanne Tee. Katze 1 sitzt am Fenster auf dem Sofa, Katze 2 auf dem Sessel an der Seite. Katze 1 erhebt sich just und signalisiert mit keuchendem Gesang, dass sie jetzt gerne ihren Magen umkrempeln möchte. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, aber bitte nicht auf dem Sofa! Deshalb springe ich auf, um die Katze umgehend an einen geeigneteren Ort zu begleiten. Diese Aktion wiederum reißt Katze 2 aus einer Art Dämmerzustand. Katze 2 kann die schnelle Bewegung im Raum nicht gleich zuordnen und flüchtet in die nächste Deckung - allerdings nicht auf dem geradesten Weg zur Tür hinaus, sondern mit einem gekonnten Hechtsprung auf das Keybord, dann hinten um den Drachenbaum herum und quer über den Schreibtisch. Dass genau da überraschend eine schöne Kanne Tee im Wege steht, dafür kann ja die Katze schließlich nichts!
Es scheppert, klirrt und für einen kurzen Moment versetzt mich der Wunsch und Wille alles immer positiv zu sehen an einen romantischen Wasserfall. Für solche Phantasien hat Katze 1 nichts übrig, und vergisst in all der Verwirrung, dass ihr gerade noch zum Kotzen war...
Was für ein schöner Vormittag - auch ohne Sonne!
Neuköllner Alphabet
vor 1 Tag
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