Freitag, 31. Juli 2009

Durchwachsen


Nicht nur das Wetter
nein, auch die Blätter
durchwachsen
durchwachsen

Grünzeugs Gemeng
im Garten wirds eng
verwachsen
verwachsen

Drei niedrige Äste
kaum Platz - doch die Gäste
machen Faxen
und flaxen

Fertig zum Kochen
Fisch ohne Knochen
wenns geht, sahnig cremig -
und dann endlich ein wenig
mit Lachsen
relaxen

Donnerstag, 30. Juli 2009

Muschelig

Gestern abend habe ich die Gelegenheit genutzt und dem "Froschkönig" im Schillerkiez, Weisestraße 17 einen Besuch abgestattet. Stummfilm war angesagt, und wie wir dann vor Ort genauer erfuhren: "Die Muschel und der Kleriker" - 40minütiger surrealistischer Film, Frankreich 1927.
Mir gefiel der Anfang am Besten, vielleicht auch, weil man keine Chance hatte zu ahnen, wie's weitergeht: Da sitzt ein junger Herr - der Kleriker - an einem Labortisch, vor ihm viele runde Glaskolben, zu Hälfte mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt und in seiner Hand die Schale einer extra riesigen Auster, in der sich ebenfalls eine dunkle Flüssigkeit befindet. Er greift nach einem Kolben, gießt aus der Muschelschale etwas Flüssigkeit hinzu und lässt den Kolben links neben sich auf den Boden fallen, wo er zerbricht. Dann ist der nächste Kolben dran und der nächste... Der Glasscherbenhaufen immer größer, aber die Kolben auf dem Tisch werden nicht merklich weniger und auch nicht die Flüssigkeit in der Muschel.
Wunderbar!
Und wie gings weiter?
Auf jeden Fall sehr mystisch....
Der Mann am Klavier haute locker in die Tasten und konnte es sich nicht verkneifen, immer wieder beim Anblick eines Schiffes die achtsegelige Brecht-Ballade anzustimmen...
Alles in allem ein unterhaltsamer Abend, der nach Wiederholung ruft.

Wer sich speziell für diesen Film interessiert, der als der erste seiner Art gilt (noch vor "Der andalusische Hund"):
Ausschnitte und Kurzzusammenschnitte, in denen auch die Szenen neu gemischt wurden mit verschiedensten Musiken gibt es natürlich mal wieder reichlich bei YouTube.
Die Suchergebnisse gibt es aber nur in französisch und englisch.
Und aufgemerkt: Hier haben Angaben wie z.B. "Part 1" nicht zwingend was mit dem ersten Teil des Films zu tun...
Der tatsächliche (vollständige?) Anfang ist hier zu finden, - mit Musik von "Dr Octagon" (Geschmackssache).

Aber es gibt auch eine DVD mit noch mehr Filmen von Germaine Dulac.
Wer allerdings umfassende Informationen über die feministische Regisseurin sucht, wird's nicht leicht haben.

Und wer mehr über den Froschkönig wissen will, geht einfach hin.

Oder liest ein Märchen.

Ausgebrommelt

Meistens kriegt man's ja erst im Nachhinein mit, wenn mal wieder was geschlossen wird. Da ich aber an Stelle einer umgechipten Druckerpatrone eine fertig gechipte brauchte, bin ich mal wieder zu Brommelkamp rein, wo ich, was für ein Wunder - sowas gibts auch noch - die Patrone trotz vergessenen Portemonaies mitnehmen durfte, - bezahlt wird morgen.
Wer also dem Aussterben der letzten freundlichen Fachgeschäfte in der Karl-Marx-Straße nicht wortlos zusehen möchte, kann sich in einem Monat bei Brommelkamp zum Tschüss-Sagen einfinden...

Mittwoch, 29. Juli 2009

Die Stange...


... am Jan-Hus-Weg, die ja auch schon im Rixdorfer Stadtschreiber Stoff zum Grübeln und für einige Kommentare gab, hab ich mir dieser Tage noch mal genauer angesehen. Also ich würd mal sagen, für elegante Skaterübungen kann das nicht gedacht sein, oder ist falsch aufgebaut worden, denn von der einen Seite gibt's keinen Anlauf und anders herum gäb's keine gefahrlose Weiterrollmöglichkeit, denn da befindet sich in kurzer Distanz ein gemauertes Hochbeet ...
Dann aber sah ich einen älteren Herrn gemächlich auf dem Fahrrad hinter der Stange entlang radeln und mir wurde schlagartig klar: Hier handelt es sich um ganze 5 Meter neuen Radweg in Neukölln und weitere 5 Meter sind für nächstes Jahr geplant...

Samstag, 25. Juli 2009

Ende einer Aera

Bei (ehem.) Hertie wird nun schon lange mehr oder weniger fleißig entkernt und neufassadiert.
Wie das alles mal aussehen soll, damit halten sich die architektonischen Urheber ziemlich bedeckt. Wurde etwa mithilfe dieser (klick) lächerlichen Bilder das Projekt entschieden, dass nun eine Bereicherung und Aufwertung für die Karl-Marx-Straße darstellen soll? Mit ganz vielen Bekleidungsläden drin und und einem Supermarkt. (Nicht zu vergessen: Das nächste Zentrum dieser Art steht nur zwei Straßenecken weiter... Und: auf diese Weise soll dann wahrscheinlich auch C&A gegenüber der Garaus gemacht werden.)
Wer braucht eigentlich noch mehr Läden für noch mehr billige kurzlebige asiatische Massenproduktionen?

Gegen die konnte Hertie auch mit seiner langen Tradition nichts ausrichten. Die jüdischen Kaufleute Hermann Joseph und Sally Rehfisch hatten das Haus 1900 eröffnet, als „Mode-Waaren-Haus, en gros - en detail, H. Joseph & Co“.
Der Namensgeber persönlich begrüßte die Kundschaft am Eingang. 1936 „arisierten“ die Nationalsozialisten das Haus, Hermann Joseph wanderte aus. Nach der Rückgabe des Geschäfts an die Eigentümer kaufte Hertie das Joseph-Haus und eröffnete 1952 das heutige Kaufhaus. 1994 wurde Hertie dann von Karstadt übernommen. (Tagesspiegel 2005)
Hermann Tietz, von dem die Abkürzung "Hertie" abgeleitet wurde, war im übrigen ebenfalls ein deutsch-jüdischer Kaufmann.

Das hübsche Foto hat mir mal vor vielen Jahren ein Nachbar vom Flohmarkt mitgebracht und ich hab's gerade beim Aufräumen wiedergefunden.
Wie man sieht, war die Kindermode nicht sehr viel anders als heute bisweilen und Kinderfotostudios á la PIXI gabs in den Warenhäusern vor 100 Jahren auch schon...

Und wer die Adresse auf dem Foto gelesen hat und jetzt fragt, wo es denn in Neukölln eine Berliner und eine Jägerstraße gäbe, schaut z.B. in diesem heimatkundlichen Werk nach.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Wanderfalter

Umziehen, umherziehen, um etwas herumziehen... Wandervögel aller Art kennen sich ja damit aus. Heute morgen hat ein hübscher Distelfalter aus der Gruppe der Wanderfalter bei mir Rast gemacht. Ich habe ihm alles Gute für seine Reise gewünscht, aber nicht erfahren, ob er noch auf dem Weg nach Norden ist oder schon wieder auf dem Rückweg zum Mittelmeer...

Ich sollte Schmetterlingisch lernen.

Dienstag, 21. Juli 2009

Umzug

Ja, auch zwei gefleckte (=macchiato,-a) Latten, respektive "Stehbilder" ziehen heute um an das schöne Autobahnkreuz weit im Westen, um dortselbst einen Garten aufzuhübschen. Dies zum Anlass und zum Abschied habe ich noch mal schnell ein schönes Gruppenfoto einschließlich Rixdorfer Knubbel gemacht.

Montag, 20. Juli 2009

Autsch!



Ein Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, jemanden auf den Mond zu schießen. Diesmal hat Pelle die Ehre, bzw. sein Konterfei.
Vor 40 Jahren saßen Jette, Brüderchen und Vati (in Ermangelung eines Fernsehers in der eigenen Wohnung) dösend auf einem fremden Sofa in einer fremden, winzig kleinen Neubauwohnung vor einem verschneiten Schwarzweißfernseher einer verreisten Kollegin und haben recht schläfrig versucht, das Ereignis in seiner Größe zu erfassen. Ob in der Erinnerung die tatsächliche Liveübertragung hängengeblieben ist oder doch nur die vielfachen Fotos der nächsten Tage, ist äußerst fraglich...

Freitag, 17. Juli 2009

faseriger Nachtrag...

... zu Rattatatang und Ökopad:
Was mir nicht bekannt war, wir befinden uns auch noch im internationalen Jahr der Naturfaser!
Wattet nich allet jibt!
Das ist doch die Gelegenheit, auch mal das Hanflabyrint im schönen Nachbarbezirk Treptow, an der Späthstraße zu besuchen...

Donnerstag, 16. Juli 2009

Schlaflos

Der Umstand, dass mich die lieben Kätzchen heute Nacht um den Schlaf gebracht haben, und ich daraufhin eine Zeit auf dem Balkon weilte, hat mich daran erinnert, dass wir uns immer noch im Jahr der Astronomie befinden. Hier ein paar Tipps für Sterngucker und solche, die es werden wollen:
DAS wunderschöne eigene Planetarium mit dem schönen Namen 'Stellarium' gibt es hier kostenlos zum Download. Nun kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit durch den Himmel schippern, sich an Planeten heranzoomen, durch die Milchstraße schliddern und wenn man erstmal durch alle Einstellungsmöglichkeiten durch ist (u.a. eigener Wohnort mit genauer Längen- und Breitengradangabe und der dazu passenden Lichtverschmutzung...), dann muss man aufpassen, dass man nicht schon am Tage zum Nachtmenschen wird...
Dazu passend natürlich das Firefox-Plugin 'Sun Cult', das einem zu jeder Zeit (wenn der Browser geöffnet ist), klein und dezent anzeigt, in welcher Mondphase man sich gerade befindet, wann Sonne und Mond gedenken auf und unter zu gehen usw. (Auch hier kann der gewünschte Ort per Gradzahlen genau eingegeben werden).
Und wie kommt man zu den genauen Längen- und Breitengradangaben?
Relativ ungenau findet man sie auf einem Globus oder im Atlas, aber das einfachste ist, man sucht sich den gewünschten Ort bei Google-Maps aus, indem man z.B. die genaue Adresse mit Hausnummer eingibt - oder sich einfach so irgendeinen hübschen Ort sucht, zum Beispiel in der Nähe eines freundlichen Autobahnkreuzes, weit im Westen...
...und dann rechts über der Karte auf "Link" klickt:

Es öffnet sich ein kleines Fenster, in dem eine Zeile automatisch zum kopieren markiert ist. Wenn man sich dann diese Textzeile genauer ansieht, kann man leicht die beiden benötigten Zahlen erkennen (von mir rot markiert der Breitengrad und grün der Längengrad):

http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&om=1&t=h&ll=52.47422,13.44636&spn=0.000371,0.001321&z=20

Zurück auf den Balkon.

Die Sonne sollte ja heute in Rixdorf um 5:00 aufgehen, da waren aber ein paar Wolken dazwischen. Bis dahin habe ich mich an den Mond gehalten (dessen Krater heute Morgen besonders anmutig waren) und dann hat die Sonne schließlich auch noch was seltsames an den Himmel gekritzelt...


PS: Wer grundsätzliche Informationen zu unserem Sonnensystem sucht, wenn Kinder oder man selbst Fragen zum Thema hat, für den gibts bei "Blinde Kuh" eine umfassende Grundausstattung.

PPS: Lange nicht mehr gesehen:
Schweine im Weltall

Mittwoch, 15. Juli 2009

...und die Meerschweine?


leben auch noch.

Montag, 13. Juli 2009

Reineke

Und was ist aus den Fuchskindern geworden?
Z.B. ein nachdenklicher Schlaufuchsschüler.

Sonntag, 12. Juli 2009

Traumhaus

Aus der Reihe 'Geheimnisvolles Neukölln':

Samstag, 11. Juli 2009

Salto Finale


Ein Abschiedspicknick lockte mich heute in den Süden Neuköllns, in den Britzer Garten. Ach, wie lang ist es her, dass hier die Bundesgartenschau stattfand. "Freut euch," haben damals viele Besucher aus Westdeutschland gesagt, "dann habt ihr noch ein bisschen mehr Grün in der Stadt." Was die Angereisten nicht wussten: Hier wurde kein neues Grün geschaffen, sondern lediglich das eine Grün (Kleingärten und Getreidefelder) gegen das andere Grün (hundefreier Park mit See und Eintritt) ausgetauscht.
Der Park ist nach nunmehr 24 Jahren aber immer noch sehr schön und hat nach wie vor seine Geheimnisse und Überraschungen. Wer findet die Walderdbeeren? Warum sind die Wiesen eigentlich immer so saftig grün, aber nirgends Rasensprenger zu sehen? Sind die versteinerten Bäume noch da? Können Karpfen Salto springen? Vor allem auch unter erschwerten Bedingungen: mit einer Ente auf dem Rücken?
Um dieses Kunststück hat sich vor allem der weibliche Teil der Kinder gekümmert, während die Jungs da saßen und froren, denn auch heute war das Wetter nicht überzeugend - aber wenigstens regenfrei.
Das Vintage-Trio hat das letzte Mal in seiner bekannten Besetzung - tschüss Stephan! - gespielt, und dies - wohl als krönenden Abschluss - in bugaüblicher Kurkonzertatmosphäre.
Machts gut ihr Lieben und "Glück auf!" nah dem schönen Autobahnkreuz im fernen Westen, das ihr euch auserwählt habt, eure neue Heimat zu sein.

Freitag, 10. Juli 2009

Ökopad


Zurück zur Natur!

Öko-Mousepads sind allenthalben leicht zu kriegen und auch bei mir frisch eingetroffen. Mit den dazu passenden Holzmäusen hapert es in Deutschland noch ein bisschen. Andernorts sind sie leichter zu bekommen, wie man HIER schnell sehen kann.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Vollmond vs. Feuerwerk


Während auf dem Flughafengelände die organisierten Spektakel - nun in Form eines dreiabendlichen Feuerwerks der Extra-Donnerwetter-Klasse - ihren Lauf nehmen, geht zur gleichen Zeit auf der anderen Seite still und unbemerkt der (fast noch) Vollmond auf. Heute abend hat er vielleicht etwas zu kräftig in den Farbtopf gelangt und sich dazu ungelenk eine Dachantenne ans Ohr gesteckt - aber möglicherweise träumt er ja immer noch von Bread & Butter...

Mittwoch, 8. Juli 2009

Rattatatang


Gestern musste ein neues Balkonmöbel her, und weil in Gartencentern zwei Wochen nach Sommerbeginn schon längst wieder Ende der Sommerzeit ist, wurde es doch wieder, wie gehabt, ein Korbstuhl von ....
Die Korbflechterei warf die Frage auf, was denn nun der Unterschied ist bei Rattan, Peddigrohr und diesem flachen glatten Zeug, mit dem teure Stuhlsitzflächen geflochten werden.

Und hier die Lösung:
Mit Rohren hat das alles schon mal gar nichts zu tun.
Alle drei Materialien kommen von der Rotangpalme , die aber das Aussehen von Schlingpflanzen und Lianen hat und deshalb manchmal auch Rotan-Liane genannt wird. Rotang Calamus wird bis ca. 160 Meter lang und braucht zum Wachsen einen Stützbaum.

Hier eine hübsche alte Abbildung (mit russischer Beschriftung). Das Rotang ist bei 5) in der Mitte zu finden. Das Rotang ist bei 7) mitte-rechts zu finden.

• Die kompletten dicken (geschälten) Teile werden in Deutschland Rattan genannt, zu Stuhlbeinen und anderen stützenden Elementen (aber auch Schlagstöcken) verarbeitet.
• Das Mark der dünneren Stränge wird als Peddigrohr oder auch Stakenpeddig bezeichnet und für Flechtarbeiten und Körbe verwendet.
• Die geschälte und dann glatte, wasserabweisende Oberfläche wird zu flachen Flechtstreifen geschnitten und Stuhlflechtrohr oder Peddigband genannt.

So. Haben wir das auch geklärt.

Sonntag, 5. Juli 2009

Hanni & Nanni

Und jetzt endlich eine exklusive Fach-Veröffentlichung für Nadja (ich bitte die Verspätung zu entschuldigen):
Der Bericht eines Eingriffs am 15. Juni 09.
Rechts sehen Sie das Siamesische Zwillingskirschpaar Hanni & Nanni vor der operativen Trennung in einer Rixdorfer Privatklinik.
Die Kirschen waren am Brustbein zusammengewachsen, verfügten aber beide über eine jeweils vollständige Anzahl innerer Organe (je ein Kern). Die Operation konnte ambulant durchgeführt werden und dauerte etwa 873 Millisekunden. Beiden Kirschen ging es anschließend sehr gut.
Der postoperative Befund war unauffällig und bedurfte keiner besonderen Behandlung.
Und so konnten Hanni & Nanni innerhalb weniger Minuten weiter den Weg alles Essbaren gehen!

Samstag, 4. Juli 2009

Abgeschraubt

Geheimes Neukölln:
Treppenhausüberraschung in drei Schichten
1909
1959
2009
(so in etwa)