Mittwoch, 30. Januar 2008

Les Shadoks – zum Jahr der Mathematik


Mathematik könnte nützlich und gar unterhaltsam sein, egal wo und wie man lebt, wenn man ein paar verrückte Ideen hat und dazu die richtigen Lehrer. Letztere hatte ich offenbar nicht, denn ich und die Mathematik blieben weitgehend unkompatibel. Weitgehend heißt, dass es mich durchaus fasziniert (immerschon und immernoch), wenn ich mal was anderes aus diesem Gebiet höre, als das, was uns in der Schule beigebogen wurde.
Zu den Highlights dieser meiner extraschulischen Schülerjahre gehörte in jedem Fall die Rechenstunde des Professor Shadoko, seinerseits ein Genie unter den eher tumben Shadoks - in der begnadeten französischen Zeichentrickserie "Les Shadoks", die 1968 verfilmt wurden (Achtung: 40-jähriges Jubiläum!) und ab 1969 in 2 bis 3-minütigen Folgen auch in den deutschen dritten Programmen zu sehen war.

Hier ein kleines youtube-Schnäppchen: Professor Shadoko erklärt das Viererrechensystem (Originalton)

Sollte der Film nicht zu sehen sein, bitte die Seite nochmal aktualisieren/Seite neu laden!

Übersichtliche Seite zum Rechnen mit anderen Zahlensystemen
Die komplette Geschichte "Les Shadoks" als PDF
Umfangreiche Beschreibung des Werkes und seines Autors - hier auch unter Berücksichtigung sämtlicher vorkommenden mathematischen Aspekte.

Dienstag, 29. Januar 2008

Es gibt wieder Pilz-Wurst!

Genauer gesagt: Es gibt wieder Currywurst & Co auf dem Richardplatz am Pilz.
„Pilz?“ fragen sich jetzt der eine und die andere, „die meint doch bestimmt ‚Pils’ – so’n tschechisches oder böhmisches Bier!“ Nee, meint se nicht. Sie meint die Wurstbude, den Imbiss in Form eines Pilzes, der in früheren Jahren auch mal ein schönes Fliegenpilzdekor aufwies, seit der letzten oder vorletzten Platzrenovierung aber nur noch schlicht in graugrün-weiß gehalten ist.
Currywurst auf dem Richardplatz
Im Dezember 2007 hatte der Besitzer das Futterbüdchen geschlossen, denn er wollte ab sofort seine Zeit mit vermeintlich interessanteren Dingen als Wurst- und Pommesverkauf zubringen. „Und was ist mit einem Nachfolger?“ fragte man sich quer durch Rixdorf.
Der ist angekommen und ich habe ihn endlich heute auch aufgesucht und meine erste Currywurst des Jahres verkostet.

Architekt dieser hübschen Curry-Bude war übrigens Reinhold Kiehl, der sich u.a. auch die Optik für die Richard-Schule nebenan, die alte Schwimmhalle in der Ganghofer Straße und das Neuköllner Rathaus ausgedacht hat.

Mehr über den ehemaligen Stadtbauinspektor Kiehl von Rixdorf bei Berlin.
...und hier noch eine kleine Sammlung historischer Berliner Kioske.

Samstag, 26. Januar 2008

Dachluke mit Messerschmitt

Hab mal wieder alte Platten aufgelegt. Unter anderem Wheeler-Dealer von Messerschmitt. Das sind Erinnerungen! Nicht nur an Ulli, Gitarrist und Sänger, mit dem ich mal eine Zeit lang in der FKS die Schulbank gedrückt habe, sondern vor allem auch an die Dachluke in Kreuzberg (heute beherbergen die Räume die Berliner Kabarettanstalt, kurz: BKA).
Die Dachluke war lange Zeit die beste Disco für die Neuköllner Jugend – jedenfalls Donnerstags. Die zwei Südneuköllner Discotheken, Top-Disco und Big Sound, standen nicht auf unserer bevorzugten Besuchsliste. Das Top-Disco in Rudow war absolut undiskutabel und das Sound in Buckow, sowieso nur Dienstags, - da war es manchmal richtig gefährlich, wegen der allzu häufigen Anwesenheit prügelsüchtiger, sogenannter Rockerbräute, die ihre Fahrradketten nicht stille halten konnten.

Also schnell zurück zur Dachluke. Hier wurde die besagte Pop-, Rock- oder Sonstewas-Band Messerschmitt verehrt und zertanzt, gleich neben Exuma, White Noise und It’s a Beautiful Day.
tolle Platten
Haach, was war'n das für Zeiten....

Mittwoch, 23. Januar 2008

Ziemlich durchgequirlt...

Als ich heute versonnen dem Badewasser zuschaute, wie es in meine schöne Neuköllner Wanne (in Kreuzberg hatte ich so was nicht!) floss, sauste mir plötzlich Perücken-Uriella durch die innere Hirnschale und rührte da was um. Erinnert sich außer mir noch irgendjemand (– ein kurzer Blick ins Zwischennetz zeigt: ja, viele –) an die verrückte Schweizerin, Vorstandsheilige von Fiat Lux, die Anfang der 90er mit weißen brautkleidartigen Wallegewändern, begleitet von ihrem ebenfalls weißgewandeten Lebensgefährten durch alle Fernsehsender huschte und für viel Geld stundenlang Badewasser umrührte, um es mit Hilfe ihres göttlichen Athrumsstrahls und einem Silberlöffel in Heilwasser zu verwandeln?
Manchmal kennte ich den Trick ganz gern, ich zöge sogar ein weißes Flatterkleid an, wenn’s hilft und rührte schnell all meine Zipperlein davon...
Von Uriella selbst dürfte ja auch nichts mehr zu erwarten sein mit knapp 80 Jahren soll zu ihre Verwirrung nun auch noch Alzheimer hinzugekommen sein, das klingt auch ziemlich durchgerührt...

Seltsam, wie das einlaufende Wasser aussieht, wenn der Hahn nicht zu sehen ist. Als wär’s ne Stange Eis.

Dienstag, 22. Januar 2008

Wurscht-Sammelbild N°3


Schon ungeduldig gewesen? Da isses, das Bild Nr.3: schlichte Rotwurst ohne Schnörkel und modische Kräuter.

Und wie immer: Raufklicken und zum ausdruckbaren Exemplar in memorykartengeeigneter Größe gelangen...

Und als Zugabe ein Spiel, dass ich vor kurzem gefunden habe:
"Wurstweitwurf" Man erfährt nicht, wie weit andere gekommen sind, weil der Highscore-Eintrag nicht funktioniert, - ist aber trotzdem lustig.

Und zum Schluss wie immer zum Üben: Das online-Wurstmemo (javascript)

Warum Wurstbilder?

Eine Frage, die mir seit Monaten gestellt wird und ich konnte mich die ganze Zeit nicht mehr erinnern, wie ich denn darauf gekommen bin. Aber gestern Abend. Ich blätterte im Stapel unvollendeter Projekte der letzten Zeit, um zu sehen, was ich ganz verwerfen und wo ich den Faden schnellstens wieder aufnehmen sollte und geriet so an ein paar Illustrationen, die ich Anfang 2007 gezeichnet hatte, um eine Weihnachten zuvor geschriebene Geschichte für Kinder aufs trefflichste zu bebildern. Und was sehe ich auf dem einen Bild? Die Schaufensterauslage einer Metzgerei! Natürlich, das war's! Lecker Happi für Erwin, die Hauptfigur der Geschichte.
Endlich ist nun auch diese Frage, die das Leben stellte, befriedigend geklärt!
Hier der entscheidende Ausschnitt des Bildes:

Donnerstag, 17. Januar 2008

Baustelle!

Ab sofort gibt's keine störungssfreien Sonnenaufgangsbilder mehr, denn sie haben mir im Laufe des Tages ein Gerüst vor die Aussicht gestellt:
Besonders verdrossen ist Kater Pelle, denn er darf nicht auf dem schönen Regal herumklettern.
PS.: Nachtrag am nächsten Morgen. Ein Klick aufs Bild zeigt den aktuellen Morgensonnenzustand...

Nachbemerkung am 20. Januar: Manchmal setzten sich Meisen, Tauben (sehr hübsche übrigens, nicht die gewöhnlichen grauen Flugratten) oder Krähen auf das Gerüst. Letztere vermitteln dann gerne eine gewisse Hitchcock-Atmosphäre. Es ist mir aber noch nicht gelungen, sie zu fotografieren, - die Viecher haben vor dem Fotoapparat mehr Schiss, als vor dem aufgeregt zappelnden Kater Pelle.

Schöne Sonnenaufgänge gibts hier...

Mittwoch, 16. Januar 2008

Nicht vergessen...

Heute war mal wieder Künstlertreffen in der Kunstfiliale. Das erste in diesem Jahr. Ich bin zu spät gekommen. Tut mir leid. Nun muss ich hoffen, das mir das Protokoll genug erzählt. Aber das Ende der Veranstaltung lieferte mir immerhin mal wieder einen schönen Satz des Tages:
"Mensch, ick hab doch ne Kamera! Dit muss ick mir ma uffschreim!"
Mein Zusatztipp:
Ein Foto von der Kamera könnte beim Wiederfinden helfen...

Untergangsdrama

Die derzeitigen Sonnenuntergänge sind zwar noch weitaus dramatischer als die Aufgänge...


...aber leider auch etwas unschärfer.
Mehr Sonnenuntergang hier...

Dienstag, 15. Januar 2008

Lesen lohnt!

Ich steige an einem der letzten Enden Rixdorfs, nämlich an der Sonnenallee in die S-Bahn, es ist Abend gegen acht. Ich bin auf dem Weg zu den Dienstagspropheten, einer Institution in Friedrichshain, die allerdings zu 50% von Neuköllnern bestritten wird.
Die S-Bahn ist relativ voll, aber ich finde noch einen Sitzplatz, schaue um mich und stelle fest, dass in meiner unmittelbaren Nähe auffallend viele Menschen in Büchern lesen. Es sind, um genau zu sein, fünf weibliche Menschen im Alter zwischen 25 und 55 Jahren. Sie halten ihre Bücher so, dass ich keine Chance habe, einen Titel zu erkennen. Handtaschen und Häufchen aus Schals und Handschuhen dienen als Lesepulte, auf die die Taschenbücher gedrückt werden. Ja, es sind allesamt Taschenbücher, gebundene Ausgaben kann sich die Durchschnittsberlinerin schon lange nicht mehr leisten. Manche Taschenbücher scheinen außerdem aus einer Bücherei zu stammen, sie haben Patina und sind schon weichgeblättert. Die Bücher sind verschieden dick und haben etwa 180 bis 520 Seiten.
An der nächsten Station steigt noch ein lesender Mann ein. Na, ein Glück, der ahnt gar nicht, dass er gerade den Ruf seiner Geschlechtsgenossen gerettet hat.
Ich würde jetzt gerne auch ein Buch auspacken, aber ich habe keins dabei, denn ich fahre nur drei Stationen Kurzstrecke und ich dachte, das lohnt sich nicht. Nun muss ich bedauernd zugestehen: Lesen lohnt immer, - egal wie kurz!
Und das zeigt sich auch bei den Dienstagspropheten an jedem 3. Dienstag im Monat um 20:30 im Verlängerten Wohnzimmer, Frankfurter Allee 91

Samstag, 12. Januar 2008

Die Entdeckung der Langsamkeit

Schon länger als drei Monate heuteim letzten Oktoberblüht jetzt mein "Affenbrotbaum".
Da kommen aber nicht ständig neue Blüten, nein, es sind nach wie vor die gleichen. Die lassen sich einfach ein bisschen mehr Zeit, als z.B. die "Königin der Nacht", Mohn, Vanille, Malven und andere, denen es nicht schnell genug gehen kann.
Mal sehen, wie lange das noch dauert.

Von Benin nach Kuwait...

Die Sonne geht inzwischen schon wieder 1cm weiter östlich auf und zwar ziemlich genau hinter dem Konsulat von Benin. – Ja, auch das findet sich mitten in Rixdorf, am Richardplatz 24!

So geht es tapfer dem Frühling entgegen. Und für Leute mit Orientierungsproblemen und die, die nicht interessiert, wo der Richardplatz ist, - für die verlängere ich die Linie noch ein bisschen und lande schließlich in Kuwait und ab da geht's raus auf's offene Meer...
Und wer das Foto in voller Schönheit sehen will, muss draufklicken!
Mehr Sonne hier...

Freitag, 11. Januar 2008

Wurscht-Sammelbild N°2


Das zweite Sammelbild: Bärlauchleberwurst. Für alle die sich nicht zwischen Zwiebeln und Knoblauch entscheiden wollen. Mit Leber hat das ganze ja sowieso eher wenig zu tun...
Wer's aber mal selbst versuchen will, ich habe hier ein Bauernleberwurst-Rezept gefunden, da ist sogar ein glattes Fünftel echte Leber drin! Viel Spaß beim Kochen. Ob's schmeckt, weiß ich aber nicht.
Wurst-Memospiel: Ein Klick aufs Bild fürt zur ausdruckbaren Version in 300dpi und Memorykartengröße. Viel Spaß beim Sammeln und Spielen.

Und wieder zum Üben in der Zwischenzeit: Das online-Wurstmemo (javascript)

Externer Rixdorfer: G.B.Fuchs

Die "Rixdorfer Presse" hat nichts mit Rixdorf oder Neukölln zu tun, wurde aber von meinem Lieblings-Bohèmien gegründet: Günter Bruno Fuchs (1928 – 77), Grafiker und Schriftsteller. Und ich bin stolze Besitzerin eines Original-Drucks von ihm!
Die "Rixdorfer Bilderbogen", ein Produkt der Rixdorfer Presse, haben leider genauso wenig mit Rixdorf zu tun. Den Jungs hat wohl damals einfach nur der Name so gut gefallen, ansässig waren sie allesamt woanders und getroffen haben sie sich in ihrer Werkstatt in Kreuzberg. Zu dieser Künstlergruppe gehörten außerdem: Johannes Vennekamp, Arno Waldschmidt, Ali Schindehütte und Uwe Bremer.
Links ein Foto von Alf Trenk aus der "Rixdorfer Werkstatt" in Kreuzberg.
Angeklickt führt es (hoffentlich noch lange) zu einer Seite mit noch mehr athmosphärischen Fotos dieser Bohème-Clique. Und alle sind dabei: von Curt Mühlenhaupt über Friedrich Schröder-Sonnenstern bis Ingo Insterburg...


Hier meine Empfehlung, G. B. Fuchs zu lesen:
erstens: die eher unbekannten, in "Wanderbühne" verstreuten Geschichten mit Herrn Mehlhase und
zweitens: "Aus dem Leben eines Taugenichts", neuerdings wieder hier und da in Antiquariaten zu finden.

Dienstag, 8. Januar 2008

Links, die wo Spaß machen...

...und mit Neukölln im Prinzip nüscht zu tun haben:

Geräusche machen in Paris:
Kakomessenger
r2d2translator

Kritik üben in Berlin und Bonn:
Eratische Architekturkritik
Die Bürgelmaschine

Filme kieken in Jerusalem und Moskau:
Mr Citymen
Maximov-Filme

Aufwachen in London:
Cat man do

Spuren hinterlassen irgendwo in Japan:
wildline

Grübeln und knobeln in Berlin:
GoBogo

Lesen und Spaß haben auch noch mal in Berlin:
Salbader

Sonntag, 6. Januar 2008

Fensterkieker


Schöne Zeit, sich über die anheimelnden Fenster der Nachbarschaft zu freuen!




Nachgeschlagen im Duden 7:

Das von dem unter --> Heim dargestellten Substantiv abgeleitete Adj. ahd. heimilīch "zum Hause gehörig, vertraut", mhd. heim[e]lich"vertraut; einheimisch;vertraulich; geheim; verborgen" wird - wie auch geheim (s. d.) im heutigen Sprachgefühl nicht mehr als zu 'Heim' gehörig empfunden. Abl. Heimlichkeit ( heim[e]lichkeit"Annehmlichkeit, Freude; Vertraulichkeit; vertraute Gemeinschaft; H e i m l i c h k e i t; Geheimnis"); verheimlichen (18. Jh.). Beachte auch die Gegenbildung u n h e i m l i c h.

Leopardenimitat

Wenn ältere schwarzbraun verhüllte Damen liebevoll Stoffballen mit Leopardenimmitat streicheln, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sich entweder im Schnäppchenmarkt des altehrwürdigen Hertiegebäudes befindet oder auf dem Wochenmarkt am Karl-Marx-Platz. Die Angebotspalette auf diesem Markt schrumpft immer weiter zusammen, so wie es in der ganzen Gegend leider passiert. In der Karl-Marx-Straße gibt es außer einer Konditorei, einem Fotogeschäft und vielleicht noch ein, zwei weiteren kaum ein Fachgeschäft, sondern nur Kettenfilialen und Schnäppchenmärkte.
Auf dem Markt gibt es nur noch Obst- und Gemüsestände - was ja eigentlich prima, aber auch ein bisschen einseitig ist – und ergänzend dazu billige labberige Stoffe. Ebenda beobachten wir die dunkle pummelige Frau und ich stelle sie mir vor: ohne ihre Umhüllung und stattdessen im Leoparden-Coctail-Kleid mit langen, dunklen, lockigen Haaren, roten Schuhen und in der Hand ein Glas schwerer türkischer Rotwein. Dazu ein leckeres Stück Käse, aber so etwas kann man hier leider auch nicht mehr kaufen, denn Eier-Oeser hat seinen Stand mangels Kundschaft aufgegeben und nun, laut Auskunft einer jungen Frau, die mit ihrem Stand den frei gewordenen Platz übernommen hat und verschiedene Knoblauchgerichte feilbietet, gäbe es den Oeser-Käse auf dem Kreuzberger Markt am Maybachufer. Irrtum! Dieser Ort gehört hundertprozentig zu Neukölln!
Diesen Zuordnungsfehler gibt’s übrigens auch beim Karneval der Kulturen. Der findet zwar in der Ausführung fast ausschließlich auf Kreuzberger Boden statt, ist aber eine Urneuköllner Erfindung und wird auch nach wie vor von Neukölln aus in der Werkstatt der Kulturen organsiert!
Umgekehrt ist es mit Karstadt am Hermannplatz. Das gehört nämlich überhaupt nicht zu Neukölln, sondern hundertprozentig zu Kreuzberg.
Und wer das jetzt gerade nicht versteht, sollte noch mal einen Blick auf eine Karte werfen und wird sehen, die Grenze zwischen Neukölln und Kreuzberg geht ganz schön hin und her. Und so kommt es, dass die östliche Straßenseite des Kottbusser Damms und die südliche Straßenseite der Hasenheide zu Neukölln gehören und der Keil dazwischen bis runter zum Hermanplatz zu Kreuzberg. Da kann man schon mal durcheinander kommen...


PS: Ich habe übrigens nicht mehr mitbekommen, ob sich die Dame für einen Fetzen Leopard entschieden hat. Dazu dauerten mir die flüsternden Diskussionen mit den verschiedenen männlichen Familienmitgliedern zu lange und ich brauchte noch ein Brot, das es hier leider auch nicht gibt.

Samstag, 5. Januar 2008

Historisches Straßenpflaster

Neukölln und ganz besonders Rixdorf mit dem alten Kern "Böhmisches Dorf" zählt zu den fahrradunfreundlichsten Gegenden Berlins. Von vorne bis hinten zugestopft mit historischem Straßenpflaster und mancherorts so hohen Bordsteinkanten, das man meinen könnte, sie sollen eine Homage an die Abwassergräben des 19. Jahrhunderts darstellen. Wenn man kein speziell darauf abgestimmtes Hightec-Bike besitzt, sondern ein ganz normales, schon etwas altersklappriges Fahrrad geht das nicht nur auf die Nerven , sondern vor allem auf die Felgen, und ganz besonders auf die Blase und die Wirbelsäule. Scheinwerfer fallen aus, weil Dynamos in die Speichen rutschen, die Schüttelmassage unterbindet jegliche Denkfunktion, die Hände sterben ab und das eingekaufte Marktgemüse hüpft fröhlich aus dem Korb auf die Straße, auf der eigentlich nur mit einem Höchsttempo von zehn Stundenkilometern gefahren werden darf, damit man die Kartoffeln gefahrlos wieder einsammeln kann, aber daran hält sich noch nicht mal die Polizei auf dem Weg zur Currybude. Richtig gefährlich wird's aber auch erst, wenn man mit dem Vorderrad zwischen zwei historische Pflastersteine rutscht und stecken bleibt...
Nun es gibt aber selbst in dieser malerischen Gegend auch zwei Möglichkeiten, um so etwas ähnliches wie einen Radweg zu benutzen, wohlgemerkt so etwas ähnliches! Die eine Möglichkeit findet man vor manchen Kreuzungen in der Karl-Marx-Straße, ist ungefähr 10 Meter lang mit einem weißen Fahrrad dekoriert und heißt Schutzstreifen. Aber nicht nur, dass der gewöhnliche Autofahrer es einem Radfahrer selten gönnt, sich von diesem Streifen schützen zu lassen, selbst eine Bande von drei dreisten Polizeidamen, die dort mit ihrem Streifenwagen herumtrödelten, erklärten mir anschließend ziemlich pampig und unangemessen kichernd, dass diese Spur für Radfahrer eben nur dann zur Verfügung stünde, wenn die Straße ansonsten leer sei.
Aha, und dann schützt mich der Schutzstreifen vor mir selbst?
Und warum ist da überhaupt ein Fahrrad draufgemalt?
Ich glaube, die drei waren nicht ganz nüchtern.
Die andere Möglichkeit befindet sich am nördlichen Ende der Richardstraße, die hier zwar eine Einbahnstraße, aber für Radfahrer laut Beschilderung in beiden Richtungen freigegeben ist. Das stößt nun aber keineswegs auf die Akzeptanz anderer Teilnehmer am Straßenverkehr, und dabei meine ich in diesem Fall noch nicht mal die Autofahrer, sondern - neben vielen anderen - ganz besonders zwei, diagonal über die Straße schlendernde blondierte Damen in dunkelblauen Kostümen (die dürfen sich jetzt direkt angesprochen fühlen!).
„Ey, hier is ne Einbahnstraße!!!“ brüllten sie zu mir herüber.
Ich guckte einigermaßen irritiert.
Das nächste Mal steig ich ab und schiebe mein Rad in die falsche Richtung und bei schönem Wetter biete ich dann mal einen Schilderinterpretationskurs für Anfänger an.

P.S. Noch vor einiger Zeit wohnte ich für ein paar Jahre in Nähe der Bergmannstraße in Kreuzberg. Da ist das mit dem historischen Straßenpflaster noch weiter verbreitet, aber (großes ABER!) da werden abgesenkte Bordsteinkanten selten zugeparkt und man empfindet Radfahrer nicht als persönliche Bedrohung. So verschieden können die Befindlichkeiten zwei so nah beieinanderliegender Bezirke sein. Man staunt!

Mehr Infos zum historischen Pflaster im und ums Böhmische Dorf bei der Morgenpost

Wurscht-Sammelbild N°1


Da ist es, das erste Wurst-Sammelbild! Es zeigt eine Filetrotwurst, so eine Art Mix aus Blutwurst, dicken Fettstückchen und gekochtem Fleisch.

Und es ist auch der Start für ein prima Wurst-Memospiel: Ein Klick aufs Bild fürt zur ausdruckbaren Version in 300dpi und Memorykartengröße. Viel Spaß beim Sammeln und Spielen.

Und zum Üben in der Zwischenzeit: Das online-Wurstmemo (javascript)

Freitag, 4. Januar 2008

Schluss mit Baumromantik

Jettes LeiterbaumIch muss ganz schnell meinen extra-schnieken Weihnachtsbaum abbauen, denn mein Kater verliert langsam die Geduld und hat schon mal angefangen. Also: Geschenke wegräumen oder aufessen, abtakeln, zusammenklappen und gut is.
Zusammenklappen???!!! Ich höre einen Aufschrei. Und sehe das künstliche Gestrüpp, das gerade durch die inneren Augen der Leser und Leserinnen schrubbt.
Ja, zusammenklappen. Is nämlich ne Leiter! Und damit ihn alle noch mal bewundern können, anbei ein stimmungsvolles Foto.

Hinweis für Paten aussterbender Wörter:

schnieke /Adj./ berl. umg. schick, schnittig, elegant

"Aufhellung für den Gast"

Heute war ich eingeladen, fern von Neukölln einmal das ARD-Hauptstadtstudio zu besuchen. Gemeinsam stiefelten wir eine Stunde lang hinter unserer freundlichen Führungsbeauftragten her durch ein Gebäude, das einen derart unaufgeregten Eindruck vermittelte, das man sich flüsternd fragt "arbeiten die auch irgendwann"?
Drei Stationen kennzeichneten die Wanderung durchs Haus: Erstens der Besuch in einem Tonstudio bei den Radiomachern, mit einem kleinen Vortrag des dort beschäftigten Mediengestalters. Dann ein Zwischenaufenthalt auf einer gläsernen Brücke zum Zwecke der Bewunderung der Architektur, die meiner Tiefenangst gar nicht gut tat. Mein Blick fiel von der Brücke aus auf mehrere Räume, bei denen jeweils zwei Wände von oben bis unten aus Glas ohne wagerechte Unterbrechung waren. Mich gruselte. Dem Vortrag am anderen Ende der Brücke konnte ich leider nicht folgen, da ich zu sehr mit dem Problem in meinem Innenohr beschäftigt war...
Und als drittes ein Besuch im "Bericht aus Berlin"-Studio. Alles viel popliger und kleiner als man sich das so vorstellt. Der Boden vollgekramt mit Monitoren, diversen Gerätschaften und Kabeln, kaum Platz um durchzugehen, an den Wänden diverse unaufgeräumte Nebenschauplätze einschließlich Green-Screen und dem berühmten Fenster mit verbautem Blick auf die Reichstagskuppel (weshalb nun eine Webcam das Bild zwei Etagen höher einfangen muss...), - an der Decke über 90, mit Nummernschildern versehene Scheinwerfer.
Ein belauschtes Gespräch zwischen zwei Technikern brachte mir den (Halb-)Satz des Tages:
"Die 46, die Aufhellung für den Gast musst du noch mal...."

Sonnenaufgang über Rixdorf

Is dit nich schön?
Und zur Zeit muss man dafür ja noch nicht mal extra früh aufstehen! Nur der Balkon muss an der richtigen Stelle des Hauses angewachsen sein. Und wer's noch prächtiger sehen will, muss aufs Bild klicken.
Mehr Sonne hier...

Donnerstag, 3. Januar 2008

Rixdorfer Knubbel

Rixdorfer KnubbelRixdorfer Knubbel sind nicht nur Teil des rixmix sondern auch einzeln in der Kunstfiliale am Richardplatz 20 zu erhalten. Rixdorfer Knubbel sind Kokolores von Dolores, Popartdeko für Blumentöpfe und Balkonkästen, alles Einzelstücke und weitgehend wetterbeständig (Dauerfrost, -regen u.ä. ausgenommen).

Für Neunmalkluge:
Knubbel, der; -s, -landsch. bes. norddt. umg. einer Knolle ähnliche Verdickung
so lautet es im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache - und im "Grabungswörterbuch" heißt es:

Die Knubbe oder der Knubben (umg.spr.): Synonym Knorren; niederdeutsch Knubbe; zu Knopf.
->Knopf: von althochdeutsch Knopf, synonym Knoten, Knospe, Knauf, Knorren, engl. knop "Knauf, Knopf", schließlich von germ. knuppa- "zusammengeballte Masse, Klumpen".
-> der Knubbel (umg.spr.): Verdickung, kleine Erhebung; Verkleinerungsform von Knubbe


Für Neugierige:
Das rixmix ist ein kleines Paket voller "Kostbarkeiten aus Neukölln" und wird gerade neu verpackt und wenn es fertig ist auch hier vorgestellt.

Mittwoch, 2. Januar 2008

Allet Wurscht!


Nicht vergessen:
"Allet Wurscht" liegt in den letzten Zügen! Soll heißen, die Ausstellung im Restaurant Hofperle in der Passage, Karl-Marx- Straße 131 geht noch bis zum Wochenende, dann ist Schluss.

Hoffentlich finden die Bilder bald eine andere geeignete Unterkunft!
Für Interessierte...
... gibt es hier mehr Infos und hier noch mehr Infos zur Ausstellung und als Extra ein prima Wurst-Memospiel!

Demnächst wird es hier die ersten Wurstsammelbilder geben, nicht nur zum Angucken, nein auch zum Ausdrucken - und mit ein bisschen Geduld kann da auch bald ein schönes Memoryspiel draus werden. Einfach auf Memory-Blankokarten kleben, fertig. Die Karten kriegt man in gutsortierten Bastelgeschäften.

Dienstag, 1. Januar 2008

Prost Neujahr

Wie ich gerade hörte, ist 2008 das Jahr des Klos, ja, richtig gelesen, - das Jahr des Toilettenbeckens, der sanitären Anlage oder auch der "Keramischen", wie die Gräfin zu sagen pflegte. Dazu fällt mir dann aber auch gar nichts mehr ein!

Nachtrag am 5. Januar:
2008 ist außerdem das Jahr der Mathematik, der Discount-Zertifikate (hä?), des Planeten Erde, der Walnuss und der Kartoffel, des Kuckucks und des Frosches, bei den Chinesen bricht im Februar das Jahr der Ratte aus und das FBI feiert sein 100jähriges Bestehen.
Und das ist bestimmt immer noch nicht alles....
Stimmt.
In Rixdorf und drumrum wird man im Juni zum 10. mal 48 Stunden Neukölln feiern!
Toll.