Mittwoch, 31. Oktober 2012

Höflichkeit für alle


Ich musste heute mal wieder weit durch Stadt und Land, also bis ans andere Ende Berlins fahren, genau gesagt nach Zehlendorf-Mitte. So sagte man früher. Heute heißt das "Zehlendorf-Eiche".
In der Gegend kenne ich mich mit den Buslinien nicht gut aus, aber von U-Oskar-Helene-Heim fahren angeblich alle Busse da vorbei. Prima, an der Haltestelle steht gerade ein X-Bus, ich renne, bin die letzte, stolpere hinein.
"Sie halten auch Zehlendorf-Eiche?" Bei X-Bussen weiß man ja nie so genau.
"Morgen."
Was will mir der Busfahrer damit sagen? Heute nicht, aber morgen?
"Morgen?"
"Guten Morgen!"
Ah, er achtet auf Höflichkeit.
Warum dann aber der belehrende Unterton?
Und warum nur ein knappes, kaum erkennbares Kopfnicken als Antwort auf meine Frage?
Ein Beispiel von Höflichkeit?

Montag, 29. Oktober 2012

Lebe noch!


"Das ist aber erstaunlich", sagt der Arzt zu mir, "dass Sie noch leben!" Ich hatte ihm erzählt, dass ich vor zwei Jahren einige Monate (ohne es zu ahnen) mit einem Blinddarmdurchbruch herumgelaufen bin...
Der Arzt staunt.
Und ich? Ich sollte dankbar sein und mein Leben seit dem nicht leichtsinnig auf's Spiel setzen, indem ich verstahlte Pfifferlinge aus Osteuropa esse und sie auch noch ein zweites mal erwärme!!!

Verstrahlte Pilze? Das Tschernobyl-Erbe, auch in Bayern
Pilze aufwärmen? Fragen wir doch mal Herrn Drösser...


Sonntag, 28. Oktober 2012

Hinrichtung


Habe mich heute nach dem stoiberschen Vorbild der Blumenhinrichtung der Hinrichtung meines Ponys gewidmet.


Freitag, 26. Oktober 2012

Ein Fall für's Nummergirl


Leider nicht zum mit nach Hause nehmen und in die Sammelkiste stecken:
eine Rixdorfer Pumpennummer.

Bei näherer Betrachtung wird deutlich: Man könnte sie rein theoretisch doch mitnehmen. Aber ohne Pumpe ist diese charakterlose Klebefolie nichts wert. Und mit Pumpe passt sie nicht in die Kiste.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Schrödingers Katze lebt!

Oder auch nicht.

Am besten befragt man zu diesem Phänomen die Nachwuchstalente und Physik-Nobelpreisträger 2012  Haroche und Wineland. Ich denke immer noch, dass die Katze im Betonei hinterm Schrödingerzentrum spukt, gefangen in der quantenmechanischen Zwischenwelt und auf Erlösung aus diesem unwürdigen Zustand wartend.
Ach, wenn doch ein Gottesteilchen vorbeiflöge und sie mitnähme. Da wären dann aber alle überrascht, wenn da mal einer die Tür öffnet und es fände sich weder eine lebende noch eine tote Katze, noch eine in irgend einem Zwischen- oder Doppelzustand, sondern einfach gar keine! Die erstaunten Augen möchte ich sehen.
"Hui!" macht es alle paar Nanobruchteile von Sekunden, wenn Schrödingers Katze auf dem Gottesteilchen herum und herum saust. Für uns hört sich das nur wie ein zartes Heulen an, eine winzige Komponente dessen, was das theoretische "weiße Rauschen" in den Grenzbereich zum "farbigen Rauschen" verschiebt. 


Apropos weißes Rauschen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich mir "An electric Storm" von "White Noise" auf CD organisiert habe. Besitze sie zwar auch noch auf Vinyl, habe aber schon ewig keinen Plattenspieler mehr...

Dienstag, 23. Oktober 2012

blutig...

Heute mal wieder aus Jettes "Abteilung für wilde Theorien": "Blutgeschmack für Vegetarier".

Wonach schmeckt Blut?

Viele Menschen behaupten: Nach Eisen. Das sei logisch, weil Blut doch Eisen enthalte, sonst wäre es nicht rot. Nun, da mag was dran sein. Allerdings habe ich zu selten Eisen im Mund gehabt, geschweige denn roten Rost, dass ich das vergleichen und bestätigen könnte.
Nun findet man (als Normalsterblicher) so gut wie keine Angaben über Prozent-, Gewichts- oder Volumenangaben der geschmackvollen Inhaltsstoffe von Blut. Und wenn, dann sind sie lückenhaft oder auch stark voneinander abweichend. Die Quellen für den Eisenanteil sind sehr spärlich und beschränken sich auf eine Behauptung von 2 Gramm auf drei Liter Blut (oder auch 3-5 g im gesamten Körper). Häufiger gibt es noch geheimnisvolle Millimol(mmol)-pro-Liter-Angaben, aber ich habe keine Ahnung, wie man die Millis in Liter, Gramm oder prozentuale Anteile umrechnet.

Eine Quelle (Wiki) aber sagt, dass der Eisenanteil im Hämoglobin bei einem 70 kg schweren Mann 66,1 % / 2800 mg (2,8 g) sei (geteilt durch ca. 6 Liter Blut kann nicht sein, beim Nachrechnen kommt heraus, dass hier eine Blutmenge von ca. 4,25 Liter angenommen wurde. Das ist für einen durchschnittlichen Mann recht spärlich, nichtsdestotrotz...), daraus ergibt sich  die folgende Rechnung:
2,8g : 4,25 = 0,66g pro 1l/1060g
Wir nehmen dabei das gleiche (oder sehr ähnliche) spezifische Gewicht an, wie beim gesamten Blutgemisch (andere Informationen gibt es auch nicht).

Der Hämoglobinanteil im Blut beträgt laut gleicher Quelle durchschnittlich
15 g pro 1 dl , also 150g Hämoglobin pro 1l/1060g Blut
150g sind ca. ein Siebtel von 1060g
also teilen wir 0,66g Eisen durch 7
= 0,094g Eisen pro 1l/1060g Blut

Wer hier bei meist höchstens einem Tröpfchen (weniger als ein 33tausenstel eines Liters) das sauerstoffgesättigte Eisen herausschmeckt, muss schon eine sehr feine Zunge haben!

Aber wonach schmeckt Blut denn dann?

Ich sage: Nach Salz und Zucker.

Nach ähnlich vielen Rechnereien, wegen der unterschiedlichen Maßangaben, die nach einem gemeinsamen Nenner schreien, ergeben sich für Zucker je nach Autor, aber auch je nach Ernährungs- und Verdauungszustand des Probanden Angaben für einen gesunden Menschen zwischen 1-6 g Zucker pro 1l/1060g Blut
und durchschnittlich 9,5 g Salz pro 1l/1060g Blut.

Und warum das jetzt alles?
Ich frage mich schon lange, warum so viele Menschen der Ansicht sind, das man alles mit Salz und Zucker würzen muss, damit es richtig gut schmecke. Da wird - je nach dem - von "Aroma aufschließen" oder "abrunden" geredet. Aber warum gerade mit Zucker und Salz scheint einerseits ein Geheimnis zu sein, ist andererseits in der asiatischen Küche nicht wegzudenken.

Meine Theorie, ganz klar: Weil's nach rohem Fleisch und/oder Blut schmeckt.
Und das wilde Tier in uns verlangt ganz offenbar danach bei einigen häufiger, bei anderen eher selten und gerne auch beim Veganer.
Nun ist aber nicht gesagt, dass all die schönen errechneten Werte auch und selbstverständlich auf tierische Lebenssäfte zu übertragen sind, über die (z.B. freilaufende Rinder) hab ich nämlich überhaupt keine Auskünfte gefunden. 

Wenn ich Fleisch esse, z.B. Tatar* oder richtige Stücken, wie Steak oder Braten (das ist das allerdings extremst selten, nämlich alle paar Jahre mal) aber wenn - dann darf's im Inneren auch gerne ein bisschen rot sein.

*) Heißt Tatar so wie es heißt, weil man von den Tataren erwartet, dass sie alles zu Hackfleisch machen?

PS: Das grüne Blut von Grünen Männchen kommt sicherlich vom hohen Kupferoxyd /Grünspan -Anteil.

Grünspan und Rost
Juergen Freund

Nachtrag (5 Wochen später): Hier hat sich jemand viel Mühe gegeben, die Sache mit der Maßeinheit Mol näher zu erläutern, so das Otto N. und Lieschen M. vielleicht auch verstehen, worum es geht. Aber als Nicht-Chemiker hat man da wirklich nur eine winzige Chance...


Montag, 22. Oktober 2012

würde mit Würde


Ich selbst habe früher in der vollen U-Bahn oft die Wendung "Tschuldigung, ich würde gerne durch." benutzt, wenn ich bis zum Halt am nächsten Bahnhof noch die Tür erreichen wollte. Niemand hat gefragt: "Ja was? Selber gehn oder geschubst werden?"

"Ich würde gerne durch" oder "...vorbei" hört man fast über all wo es eng wird.
Es gibt aber auch andere Variationen:
Zur Sekretärin: "Ich würde gerne zum Chef." Bestimmt hat manch eine Ulknudel oder schlechtgelaunte Vorzimmerdame auch schon mal mit: "Ja was? ... getragen werden oder kriechen?" reagiert.
Denn irgend etwas fehlt der Formulierung, sonst würde sich die Gegenfrage nicht so leicht aufdrängen. Und zwar genau soetwas wie "aufdrängen" im letzten Satz. Nämlich der Infinitiv eines Verbs.

Hier ein paar Regeln der Konjunktiv I- und Konjunktiv II-Bildung. Achtung: Der Abschnitt Konjunktiv im Futur, gebildet mit würden + Infinitiv ist so knapp, dass man dran vorbeischliddern kann...

Und: durch und vorbei sind keine Kurzformen der Infinitive der Verben durchgehen und vorbeigehen. Ohne gehen ist ersteres eine nur eine schlichte Akkusativ-Präposition und letzteres eine Dativ-Präposition, die eigentlich auch noch mit an gebildet werden müsste. Der vollständige, an die Mitfahrenden in der U-Bahn gerichtete Satz würde also folgendermaßenlauten: "Ich würde gerne an Ihnen vorbei gehen."
Egal wie grammatikalisch richtig, heißt das aber noch lange nicht, dass die anderen daraufhin Platz machen. Denn die Äußerung von Wünschen und deren Erfüllung sind, wie wir alle wissen, zwei völlig verschiedene Schuhe.


Ernst gemeint: Sollte ich jetzt selbst besserwisserisch in eine fiese Grammatikfalle geschliddert sein und hier Bockmist erklärt haben, bitte ich um sofortige Korrektur von besseren Neunmalklugen! (Gerne auch anonym!)

Sonntag, 21. Oktober 2012

Pilzpelz

Seit Ende September blühte ganz überraschend eine meiner Erdbeerpflanzen zum zweiten mal und einige kleine Früchten wuchsen heran, und nun das! Pilzpelz! Schlauchpilzpelz! Wie grässlich!

Und das obwohl's doch kaum geregnet hat. Da reicht offenbar die Herbstnebelfeuchtigkeit gänzlich aus. Bestes Pilzwetter.

Freitag, 19. Oktober 2012

Tja, Herr Doktor

Schnaubunfall
Frau B. war auch ungehorsam:

"...und dann soll ich durch den Mund atmen! Wie komm ich denn dazu? Mund weit aufmachen, hat der Doktor gesagt. Wofür soll das denn gut sein? Wozu schnaube ich mir denn die Nase? Damit ich durch die Nase atmen kann. Und das mache ich dann auch. Ich atme immer durch die Nase. Durch den Mund atmen!  Habe ich aber nicht, ich hab einfach weiter durch die Nase geatmet. Mit offnem Mund."


Mittwoch, 17. Oktober 2012

Ziviler Ungehorsam


"Ach, der Schlüssel steckt da schon seit Jahren, ich weiß auch nicht, warum der Zettel da dran klebt."

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Kommentar

Seit bei blogger.com das Design vom Dashboard geändert (und google+ eingeführt?) wurde, kann ich keine Kommentare mehr schreiben, bzw. auf  Kommentare antworten (und eben auch nicht mit der extra dafür neu eingerichteten Funktion!), nicht als Jette und nicht anonym!
Bei anderen Nutzern scheint es prima zu funktionieren, jedenfalls habe ich keine diesbezüglichen Beschwerden in den Untiefen des Netzes gefunden (falsch gesucht?).

Dass ich mich in letzter Zeit nicht zu euern Kommentaren geäußert habe, liegt also nicht an ausgeprägter Ignoranz meinerseits, sondern an einer grundsätzlichen Fehlfunktion ( Betrifft auch andere Blogs, egal, ob ich angemeldet bin oder nicht), deren Ursache ich immer und immer wieder versucht habe zu ermitteln, aber einfach nicht herausfinden kann...
Bin alle Einstellungen schon vielfach durchgegangen und übersehe irgendwas immer wieder und konsequent?

Man weiß es nicht!
Oder? Gibt es doch irgend jemanden, die/der das gleiche Problem hat/hatte?

Zum letzten Kommentar von Stephan: Ich denke, das kommt auch ein bisschen auf den Zugreifer an.
Körperliche Größe fördert den Fluchtinstinkt und ist nicht unbedingt von Vorteil...
Ebenfalls liebe Grüße, Jette


Mittwoch, 10. Oktober 2012

Allegorisches Gedicht


mit stark moralischem Einschlag, z.B. für den Grundschulunterricht.

Großalarm im Eichenbaum
reißt mich aus einem süßen Traum
Da klingt's nach großem Vogelkrieg
wo grade noch der Morgen schwieg
und leise durch den Nebel schwebte,
was ich in meinem Traum erlebte.

Mal sind's die Elstern, mal die Krähen
die laut den Eichelhäher schmähen.
Ist er doch einer von den Ihren,
doch das scheint sie nicht zu rühren.
"Hau ab, wir wolln dich hier nicht, nein!
Du sollst nicht unser Bruder sein!"

Sie brauchen ihn als Sündenbock:
"Mit deinen blauen Federrock
Wo hast du den nur mitgeh'n lassen?
Dafür werden wir dich hassen
Kein Rabenvogel trägt Tütü,
und schon gar nicht morgens früh!"

Der Eichelhäher ganz verstockt
derweil auf seinem Zweige hockt,
wo über ihm die Eichelkette
baumelt, die er gern zum Frühstück hätte.
Und wie immer fragt er sich,
was da wohl als nächstes nicht
der Krähen Sympathie entspricht?

(Raum für viele ungereimte Beispiele...)

Merke:
Wer hasst und mobbt hat meist von Neid
und Eifersucht getrieb'nes, gar zerfress'nes Leid
in einem faden Leben.
Er hätt's gern bunter, aber eben
das genau scheint ihm verwehrt,
weshalb er sich vom Hass ernährt!


Donnerstag, 4. Oktober 2012

Welttierschutztag

Wie man Hunde vor Übergriffen schützt:

Bitte nicht anfassen!
Viele Menschen wissen nicht, dass der Hund ansich eigentlich gar kein Haus- oder gar Kuscheltier ist, sondern lediglich zu Präsentations- und Ausstellungszwecken dienen soll. Durch zu häufiges Anfassen oder gar Streicheln nutzt er sich schnell ab und wird unansehnlich. Deshalb sollten Sie Ihren Hund vor Handgreiflichkeiten aller Art schützen. Für größere Exemplare eignet sich ein verglaster Käfig, kleinere kommen mit einem Hinweisschild aus (siehe Abb.). Wichtig ist auch, dass die Umgebung dem auszustellenden Exemplar entspricht. Im Beispiel sehen wir, dass gerade ein Dackel am besten mit einer leuchtend buntkarierten Decke präsentiert wird.