Samstag, 31. Mai 2008

Wir leben noch!

Am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang
wir leben nicht mehr lang, wir leben nicht mehr lang
am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang
wir leben nicht, wir leben nicht mehr lang.
Doch keiner weiß in welchem Jahr
und das ist wunderbar.
Wir sind vielleicht noch lange hier
und darauf trinken wir.

(Meine Eltern haben seinerzeit schnell noch einen Tag vorher geheiratet, man weiß ja nie....)

Mein schönster Nach-dem-Weltuntergang-Morgen war der 31. Mai 2003
Da gab es nämlich sehr früh eine Sonnenfinsternis zu sehen.
Eine kleine Rückschau zur Erinnerung:

SOFI 2003 oder Wie sich ein Polizist auf morgendlicher Streife fast einen Arbeitsunfall zugezogen hätte.

Nur wenige Stunden nach Weltuntergang, der ja bekanntlich am 30. stattfindet, sollte sich am 31. Mai 2003 die Sonne verfinstern.
Also: Aufgestanden um 4:15.
Es war schon relativ hell und jede Menge Vögel zwitscherten heftig um die Wette. Nichts deutete darauf hin, dass da draußen gerade eine Sonnenfinsternis im Gange war.
Auf den Kreuzberg gestiefelt, wie etwa 50 andere Neugierige auch.

gebannte ZuschauerWann geht's denn nun endlich los? Von Sonne war noch lange nichts zu sehen und der berliner Horizontdunst drohte das Schauspiel auch noch um eine weitere Zeitspanne hinauszuzögern. Aber dann, zwischen Dächern und Bäumen, die Finsternis war schon voll im Gange, ging eine halbe rote Sonne auf. Schön. Ich wollte andächtig sein und dabei schöne Fotos machen. Andacht ging nicht so gut, weil einige der Zuschauer eher in Lärmlaune waren, das betraf übrigens auch die Vögel, die angeblich bei solchen Ereignissen in tiefes Schweigen verfallen - ich kann das nicht bezeugen - und weil außerdem ein unvermeidlicher Trommler auftauchte, der mit seiner Geräuschkulisse zumindest zur Freude der anderen seinen Beitrag leistete.
Des weiteren waren inzwischen zwei Streifenpolizisten aufgetaucht, die die ganze Veranstaltung überwachten. Neben mir ein Franzose, der das Wort Finsternis weder aussprechen konnte noch verstand und sein Dolmetscher, der sich redlich Mühe gab. Die Sonne wurde zwar immer dünner aber mit ihrem gleichzeitigen Aufstieg trotzdem heller.

Der heilige GralDie Polizisten waren noch sehr jung und der eine zumindest auch sehr unerfahren, denn plötzlich hörte ich ihn stöhnen: "Ich kann nichts mehr sehen! Ich kann nichts mehr sehen, ich habe zu lange in die Sonne geguckt!" Er hielt sich die Augen zu und verdrehte sich. Ich deutete ihm an, dass er dieses Missgeschick wohl schwer als Arbeitsunfall deklarieren könnte, er widersprach mir aber mit einem trotzigen 'doch!'. Der andere Polizist stellte derweilen fest, dass die Beschriftungen am Denkmal nach der Restaurierung in den letzten Jahren falsch angebracht worden sei. "Das ist ja alles falsch! Das habnse ja vertauscht!" Ich schaute das Denkmal an, überlegte und musste feststellen, dass ich keine Ahnung hatte, wie es richtig sein müsste.

Schöne Sofi-BrilleIch versuchte schöne Fotos zu machen, da ich mich aber gar nicht mit den nötigen Belichtungszeiten und Blenden für solche Gelegenheiten auskenne, hab ich so vor mich hingeknipst. Der Trommler trommelte, leere Flaschen klapperten und die Vögel piepsten. Ab und zu sah ich durch mein altes Röntgenbild - ein schönes Schulterstück - oder verlieh es an den Franzosen und seinen Dolmetscher, damit sie sich keine Augenschäden holen würden, denn sie hatten keine Schutzbrillen von vergangenen Veranstaltungen vergleichbarer Art, im Gegensatz zu vielen anderen Anwesenden.
Der Dolmetscher meinte schließlich: das sei aber nun wirklich schön und so passend zum Kirchentag. Ja, sage ich, das ist ein Gottesbeweis, der sich gewaschen hat! Der Streifenpolizist konnte tatsächlich auch wieder sehen und zeigte mir ganz aufgeregt vor Freude ein 'Foto', dass er gerade mit seinem Mobiltelefon gemacht hatte. Ich hab sie! Ich hab sie!"Das isse, das isse!" rief er. Wer? Was? "Na die Sonne! Ich habse!" Ich schaute auf den kleinen Monitor seines Telefons, erkannte nichts, vermutlich weil ich meine Brille nicht aufhatte, nickte ihm aber aufmunternd zu.

Und dann gings so weiter - auf Erden: heidnische Trommel-Riten, aus Angst, dass es die Sonne diesmal nicht gebacken kriegt, wieder ganz zu werden, - dazu gab's Sekt, Bier, Wein, Wasser und Kaffeebecher von der Tankstelle, je nach Geschmack - und am Himmel: Sonne, Sonne und noch mal Sonne und nicht, wie später im Radio berichtet: Alles bewölkt und nichts zu sehen.


Hier kann man sehen, was mein Röntgenblick durch die angesagten Wolken hindurch gesehen hat...
Für Sofiisten: Mehr Hintergrundinfos zur SOFI 2003

Vorschau auf die SOFI 2008, am 1. August
bei eclipse.astronomie.info (aufs Bild klicken):

PS: Weitere verpasste Weltuntergänge sind hier aufgelistet.

Freitag, 30. Mai 2008

Ruinöse Ambitionen

Meinem Hang zum morbiden sollte ich viel öfter nachgehen, .... vor allem in Richtung überwachsene Ruinen und unaufgeräumte Brachen, die es nicht nur hinter abgelegenen, entfernten Wäldern gibt, sondern auch (und Gott sei Dank immernoch!) mitten in Berlin. In Neukölln hätte ich da auch einen Geheimtipp und damit er einer bleibt, verrate ich ihn hier nicht!
Also habe ich den Bezirk mal wieder verlassen, und bin zum „Anhalter Garten“ geradelt. Der Anhalter Garten ist eins der flächengreifenderen Projekte des Aktionskünstlers Ben Wagin (ehem. Wargin), den man vor allem von seinen Gingkobaumpflanzaktionen in den 70er (?) Jahren kennt - und - wer schon mal da war: "Das Parlament der Bäume".
Das Anhalter-Garten-Gelände befindet sich zwischen Technikmuseum und Technikmuseum und auf überwachsenen Gleisanlagen in Richtung Yorckbrücken.

Leider bin ich bei meinem kleinen Ausflug nicht sehr weit gekommen, weil mir ein einzuhaltender Termin ein bisschen die nötige Gelassenheit raubte, aber das werde ich bei nächster Gelegenheit nachholen.

Wenn ich diesen Ort anderen gegenüber als Vorschlag zu einem gemeinsamen Ausflug nenne, bin ich übrigens auf der Stelle unten durch.
Nicht, weil sie ihn kennen und furchtbar finden, sondern weil sie ihn NICHT kennen und sich ungern auf Abenteuer einlassen.

Mehr zu Ben Wagin, anlässlich seines 75. Geburtstags 2005 (PDF)
Ben Wagins eigene Seite
Mehr zum Anhalter Garten
noch mehr zum Garten

Notizblock? Stift?

Heute Vormittag hatte ich einen Termin, zu dem ich was zum Schreiben hätte mitnehmen müssen, was ich aber vergaß. Ach, dachte ich, es kann ja nicht so schwierig sein, irgendwo auf der Strecke werde ich schon einen Laden finden, in den ich schnell mal reinspringe und in dem mir ein freundlicher Händler für die notwendigen Dinge des Alltags einen Notizblock und einen Kuli verkauft, - obwohl mir durchaus gleichzeitig durch den Kopf ging, dass ich in Neukölln kein einziges Schreibwarengeschäft mehr nennen könnte, die haben allesamt – ca. vier Stück - in den letzten zweieinhalb Jahren dicht gemacht.
Aber Neukölln ist ja nicht überall und woanders schreibt bestimmt noch mit der Hand.

Pustekuchen. Auf der Strecke von über fünf Kilometern Richtung Mitte – kein einziger Schreibwarenladen, nicht mal im näheren Umkreis von Schulen – aber auch kein Zeitungs- oder was-weiß-ich-Geschäft, in dem man wenigstens einen harmlosen kleinen Block kaufen könnte. Von mir aus auch mit einer Diddlmaus drauf. Mein Patenkind hätte bestimmt eine weitere Verwendung dafür.
Meine Rettung war schließlich einer, der im Laufe der "Ich hab-jetzt-auch-einen-Drucker!"-Jahre sehr selten gewordenen Copyshops, dessen Inhaber zwar zunächst die Vokabeln "Notizblock" und "Stift" fremd waren, bei dem ich aber im Regal ganz aufgeregt entdeckte, was ich so sehnsüchtig suchte.
Ganz offenbar verstand er meine Freude nicht und berechnete mir zur Beruhigung den doppelten Preis für 50 Blatt Papier und einen einheitsblauen Wegwerfkuli!

Der Rückweg führte mich ein paar Stunden später mal wieder in die "alte Heimat" und zwar in die Markthalle am Marheinekeplatz. Ein Juwel für Touristen, denen bestimmt schon im Bus erklärt wird, dass der nächste Programmpunkt eine typisch Berliner Institution mit über 120jähriger Tradition sei: Eine Markthalle. Die Marheinekehalle ist aber nicht irgendeine und schon gar keine typische Markthalle. Sie wurde nämlich gerade mal wieder restauriert und hat diesmal durch diese – meiner Ansicht nach – sehr unüberlegte Maßnahme völlig ihr altes Gesicht verloren. Als ich Ende der 80er Jahre dort hingezogen war, befanden sich an der Fassade, die jetzt aus einer Glaswand besteht (Richtung Süden – besonders intelligent, das heizt so richtig und lässt die Kühltresen anständig brummen, denn hier sollen schließlich frische Lebensmittel verkauft und kein Sonnenbad genommen werden!) – also an der Fassade befanden sich große Bilder, die sogenannte Berliner Originale darstellten, als da sind der "Eckensteher Nante", "Bolle", die "Blumenfrau Jette", ein Leierkastenmann, ein Amtmann (oder Schutzmann?) und mehr *. Leider wurden die – anstatt sie auch zu restaurieren („die ollen Dinger brauchn wa jetze och nich mehr!“) - als erstes vernichtet, als vor ca. 20 Jahren auch eine radikale Restaurierung stattfand. Aber wenigstens blieb damals der allgemeine Eindruck erhalten im Gegensatz zur heutigen Glas- und Stahl-Konstruktion.
Das Gasthaus Herz hat den letzten Umbau auch nicht überlebt und statt preisgünstiger Gästezimmer und klappriger , aber stilechter Eisen-Holz-Gartenstühle am Brunnen stehen dort jetzt Luxusmöbel für die Gäste aus anderen, möglichst wohlhabenden Bundesländern.
Ob die Spatzen wohl immer noch ungeniert die Maiskörner von den frisch servierten Tellern klauen? Nebenbei bemerkt, haben sie sich aber nur für die kleinen, feinen Keime interessiert, der Rest blieb unbeachtet unterm Tisch liegen....

Die Modernisierung auch nicht überlebt hat (ohne Kommentar) der einzige Schreibwarenladen weit und breit...

*) Da meine Erinnerung auch etwas getrübt ist: kann ich nur Vorschläge machen, wer wohl noch dabei war:
Onkel Pelle, Harfen-Jule, Pinsel-Heinrich, Strohhut-Emil, und der Mann mit der Pauke
Über die allesamt kann man bei Luise nachlesen.


Hier entsteht gerade ein Beitrag zur Marheinekehalle bei Wiki.

Hier ein Text aus "Daheim", 1886 zu den Berliner Markthallen im allgemeinen.

Und hier noch was aus der Planungsphase, wo es heißt:

Bessere klimatische Verhältnisse können unschwer durch Dämmmaßnahmen im Dachbereich sowie eine funktionierende Umluftanlage geschaffen werden.
Das Ergebnis: Die Luft ist trotz aktuellem Rauchverbot so schlecht und stickig in der Halle wie nie zuvor....

Und zum Schluss:
Ein lecker Stückchen Pustekuchen

Donnerstag, 29. Mai 2008

Kräutergartenernte

Die erste Kräutersuppe in diesem Jahr war mal wieder lecker!
Und wer auch eine haben will, kann wie folgt vorgehen:
Man koche ein paar kleingeschnittene Kartoffeln in Salzwasser weich. Dann werden sie im Wasser zerstampft (das Mengenverhältnis von Wasser und Kartoffeln und damit die spätere Konsistenz der Suppe ist jedem selbst überlassen).
Nun einmal großzügig die Kräuterabteilung auf dem Fensterbrett, dem Balkon oder im Garten durchkämmen und zwar ohne Rücksicht darauf, ob das eine oder andere angeblich zusammenpasst oder nicht. Bei mir waren diesmal folgende Pflänzchen dabei: Estragon, Minze, Schnittlauch, Kerbel, Basilikum, Salbei, Rosmarien, Lavendel, Waldmeister und Zitronenverbene. Dann den Haufen Grünzeug suppengerecht zerschnipseln (mit Schere, Wiegemesser, Rasierklinge, Machete oder ist-mir-egal) und ab damit in den Topf zu den gestampften Kartoffeln, noch etwas Sahne dazu und von der Geschmackskomposition überraschen lassen!

Übrigens: Waldmeister galt nach irgendwelchen Untersuchungen, die offenbar genauso fehlerhaft waren, wie der Nachweis eines hohen Eisengehalts im Spinat, lange Zeit als krebserregend, was zwar schon auch wiederum seit langer Zeit wiederlegt wurde, aber leider hat der Waldmeister bis heute keine öffentliche Rehabilitierung erfahren. Stattdessen halten viele an der Fehlinformation fest und so wird weiterhin künstliches Waldmeisteraroma (oder von mir aus auch sogenanntes natürliches Aroma, das dann aus irgendwelchenPilzen oder Baumrinden oder was-weiß-ich gewonnen wurde....) und fiesgrüner Farbstoff zugesetzt.

Lieblingsaufenthaltsorte von künstlichem Waldmeister:
Brausepulver und -Bonbons, Waldmeistersirup (Berliner Weiße grün), Wackelpudding/ Götterspeise, Likör, Eiscreme, Maiblätter (Berliner Bonbonspezialität), ... mmmmmh!

Lieblingsaufenthaltsort von natürlichem Waldmeister:
Wald und Waldmeisterbowle

Mehr Infos zum Waldmeister

Handgemachte Berliner Maiblätter

Der beste Ort um Berliner Weiße "mit Schuss" (letzteres in Form von Waldmeistersirup) durch den Strohhalm zu ziehen, ist die Hasenschänke in der Hasenheide!

Und zum Schluss:
Farbstoffe in Lebensmitteln

Und ganz zum Schluss: Das da oben habe ich alles schon vor ein paar Tagen gechrieben und vorhin hörte ich im Radio, dass in Hamburg heute ein Zusatzstoffe-Museum eröffnet hat.
Das könnte doch ein Grund sein, mal wieder auf der B5 Richtung Dänemark zu juckeln....

Buntstifte und so

Drei Postkarten von den Holden und Getümen
Es ist ja nichts neues, dass ich gerne mit Buntstiften zeichne, und ab und zu werde ich gefragt, welche Stifte ich bevorzuge. Kommt drauf an, was ich vorhabe, sage ich dann, die Häuserbilder* sind mit Schwan-Stabilo-Stiften gezeichnet und die Leporellobücher* überwiegend mit Karismacolor. Die ersten kriegt man in manchen Zeichenbedarfsläden fern von Neukölln aber immerhin in Berlin, die Karismacolor eventuell bei Jonathan Osthoffs Papierladen Carta Pura in München, dort habe ich mich vor Jahren mal gut eingedeckt. Nun aber habe ich eine Möglichkeit gefunden, sie auch in Berlin nachkaufen zu können, und das auch noch preisgünstg! Und zwar bei einer patenten Händlerin auf dem Kunstmarkt am 17. Juni im Tiergarten. Für Nicht-Berliner: Die Stifte gibt es nicht nur an einem Tag im Jahr, was in diesem Jahr ein Montag wäre, sondern es handelt sich hier um die Kurzbezeichnung für "Straße des 17. Juni" und die Stifte (die im Laufe der Jahre allerdings ihren Namen geändert haben, sie heißen jetzt Prismacolor) gibt es an allen Sonntagen ab 11.00 Uhr.
Auf der dazugehörigen Internetseite finden sich in einer virtuellen Ausstellung viele Zeichen-Beispiele von anderen Buntstiftfreunden und auch die Holde und Getüme haben dort einen kleinen Auftritt

*Die Leporellobücher, Häuserbilder und mehr gibt es natürlich nach wie vor direkt bei mir!

Mittwoch, 28. Mai 2008

umsonst und draußen...

... hieß der Slogan, mit dem früher das Tempodrom zu den Heimatklängen lockte.
Auch wenn das Tempodrom (mit seinen ursprünglich alternativen Hintergedanken) einer anderen Zeltbühne (mit ausschließlich kommerziellen Hintergedanken) Platz machen musste und in der Folge Konzept, Geld, Ansehen und seine Erfinderin verlor, so war es doch eine schöne Zeit an und in den Zelten. Auch die Musikveranstaltungsreihe Heimatklänge ist bei der Gelegenheit erst schleichend und zum Ende zügig den Bach runtergegangen.

Länger als die Heimatklänge gibt es in Neukölln "Sommer im Park", in diesem Jahr mit Heimatklängen aus Polen, Frankreich, Türkei, Rumänien, Mali, Argentinien und mehr...

Früher gab es in dieser Veranstaltungsreihe auch die eine oder andere Theaterdarbietung. So habe ich dort seinerzeit z.B. die "Neuköllner Oper" (mit "Die Wände") kennengelernt, die damals noch nicht das feste Haus in der Passage hatte oder einige Jahre später die Gruppe "Ton & Kirschen" (mit "Pyramus und Thisbe") aus dem brandenburgischen Umland - sehr empfehlenswert!

Das Sommer im Park-Programm für 2008 des Neuköllner Kulturamtes. Los geht's am 8. Juni.

Das Postkartenmotiv ist ein Stadtgruß von Karl Bankmann

Mittwoch, 21. Mai 2008

Dienstagspropheten ziehen um!

Ja, das war's gestern abend mit den Dienstagspropheten: zum letzten Mal im Verlängerten Wohnzimmer! Wir hatten viel Spaß mit dem Springteufel Gernod Frischling als Gast neben der Stammcrew, nach wie vor bestehend aus der grandiosen Lea Streisand, dem Action-Literaten Georg Weisfeld, Martin Betz, für den es keine Ungereimtheiten gibt und dem magischen Johannes Franke. Martin und Georg vertreten weiterhin die 50% Neuköllner Qualität und weiter geht's mit allen Vieren und Gästen nahtlos am 10. Juni am neuen Ort: nämlich im Zebrano-Theater (gleich hinterm Ostbahnhof in der Sonntagstraße 8) - immernoch in Friedrichshain, aber schon wieder ein Stückchen näher an Neukölln....

Älterer Beitrag zum Thema

Übrigens: Über Georg kann man sich in anderer Konstellation bei der "Neuköllner Impro-Gala" auch regelmäßig mitten in Rixdorf freuen, nämlich an jedem ersten Montag eines Monats im Café Hofperle um 20 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Montage" der Neuköllner Oper. (Außer in den Theaterferien!)

Montag, 19. Mai 2008

Teufelszeug


Unsere (leider etwas unscharfe) Tagesempfehlung:

Seidiges Schwefelgelb an Gullideckel mit einem Dialog von fein geteerter Kippe und phosphorisierten Zündhölzchen, abgerundet mit zarten Grasspitzen der Saison auf klassischer Neuköllner Hofpflasterung.

Und das passt dazu:
Ostereis
Schwefelwolken
Dröpje voor Dröpje

Sonntag, 18. Mai 2008

The Winner takes it all!


In diesem Fall in Form von mindesten 100000000000 Bonbons. Mit eben solchen wurde nämlich gestern abend nach dem Stummfilmmusizieren abgestimmt.
And the winner is:
2kurz, 2lang – Hip-Hop aus Schöneberg.
Mehr Informationen kann ich hier nicht veröffentlichen, da ich keine habe – nicht mal einen funktionierenden Internetlink oder sonst irgendwie erfolgreiche Recherchen. Eventuell haben die vier Jungs was mit der HipHop-Fabrik zu tun?
Bestimmt erfahren wir mehr, wenn sie ihren abendfüllenden Auftritt beim Kunst- und Kulturfestival „48 Stunden Neukölln" haben werden“, denn das war der Gewinn und ich bin froh, dass ich ihn nicht habe!*

Ich habe mit meiner Singenden Säge - wie alle anderen Teilnehmer - ziemlich blass ausgesehen bei der Bonbonverteilung gegen diesen überzeugenden Auftritt der Hip-Hopper. Von daher ist der Spruch „verloren hat keiner“ hier tatsächlich angebracht, denn wir übrigen konnten uns quasi den zweiten Platz teilen mit durchschnittlich fünf oder sechs Bonbons.

Wer jetzt denkt, ich mutierte über Nacht zum Hip Hop-Fan, hat sich allerdings geschnitten. 2kurz, 2lang haben einen lustigen Stummfilm „Don Juan heiratet“ noch lustiger kommentiert und das hat richtig Spaß gemacht. Und das wars.
Mehr Hip Hop ist bei mir nicht drin.

Schade eigentlich, dass die Jungs extra aus Schöneberg anreisen mussten ...

* Warum? Wer schafft schon 1 Stunde oder länger Dauersägen? Ich nicht. Und schon gar nicht wohlklingend...

PS: Ich erwischte bei der Filmauslosung den „Ballskandal“, der sich als ca. 20minütiger erster Teil eines abendfüllenden Films entpuppte und bei dem ich eine umfangreiche Erfahrung in Vorspannuntermalung machen konnte (mind. 5 Minuten) ...
Toll.

Wurscht-Sammelbild N°10

Heute stapeln sich die Beiträge und deshalb gibt's jetzt auch noch die Wurst Nummer 10.
Um dem Prinzip der Abwechslung weiterhin zu frönen, gibt's heute wieder was dunkles: Geflügel-Fleisch-Rotwurst.
Recht appetitlich mit den grünen Pfefferkörnern, oder?

Und dazu passend das T-Shirt für alle Tage, die so richtig Wurscht sind.

Mit diesem schicken Shirt am Leib spielt sich's dann gleich noch viel schöner: Das online-Wurstmemo (javascript)

Spiegel und Glas

- wie leicht bricht das?
Sehr leicht. Jedenfalls wenn Kater Pelle sich anstrengt, an meiner Wand Bilder umzudekorieren und meinen Wohnbereich ein bisschen aufzuhübschen. Das versucht er schon seit längerer Zeit und ich konnte es bis jetzt verhindern, denn ich liebe das hässliche. Gestern dachte er, er könnte mal eine andere Taktik auszuprobieren. Sein Plan war, zunächst Platz zu schaffen, indem er als erstes den viel zu großen Spiegel abhängte und geschickt auf meine hübsche grüne „Bankers lamp“ warf, weil sie ihn auch irgendwie im Gesamtbild störte.
Just diesem Moment habe ich mich fast zufällig zum Ort des Geschehens umgedreht, was Pelle bei der Fortführung seiner Arbeit etwas irritierte, so dass er sich erst mal in sein geheimes Denkversteck zurückzog, um über die weiteren Schritte seines Plans etwas genauer nachzudenken.


Scherben bringen Glück, Spiegelscherben dagegen Pech – also bleibt wohl alles beim alten. Ist das nun Glück oder Pech?

Walter Gropius

Den 125. Geburtstag Walter Gropius’ nicht zu erwähnen, wenn man in Neukölln am Rande der Gropiusstadt einen Teil seiner Kindheit und ein paar Jahre Schulzeit in der Walter-Gropius-Schule verbracht hat, wäre schon seltsam. mehr über den Bauhausarchitekten Gropius zu schreiben dagegen nicht, denn das haben andere, und vor allem berufenere schon getan. Eine umfangreiche Linksammlung befindet sich, wie immer in solchen Fällen, bei Wikipedia.

wgsDie WGS feiert übrigens in diesem Jahr außerdem ihren 40. Geburtstag!

Samstag, 17. Mai 2008

Dröpje voor Dröpje

Das mit dem Schwefelregen hat noch nicht geklappt, nur gestern ein winziges bisschen Geniesel, dass aber wunderschöne zartgelb schimmernde Glasperlen auf die verstaubten Blätter gezaubert hat. Dieser magische Trick war leider nicht von langer Dauer, zurück blieben kleine Pulverhäufchen, die gar nicht mehr so hübsch aussehen...

Ein Blick auf den Niederschlagsradar lässt zwar eine hübsche wässrige Front erkennen, aber in der Mitte hat sie eine kleine Lücke, die flugrichtungsmäßig möglicherweise exakt zu Berlin passt... (ca.10:30)
Tjeng*. Wieder nix mit Pfützen?

*Dieses Wort kommt nicht aus dem chinesischen, wie man vermuten könnte, wenn man es geschrieben sieht, sondern ist dem französischen 'tiens!' entlehnt und ganz normal berlinisch assimiliert.
PS: Ein paar Stunden später hat sich die Regenfront in der Mitte soweit zerrissen, dass Berlin spielend mehrfach in die trockene Lücke passt. Schade. (ca.13:30)





PPS:
Hoppala, was kommt denn da von hinten durch die Mitte! (ca. 16:00)







PPPS: Angekommen! (ca. 17:00)
und die folgenden für 19:00 und später sind auch schon zu erkennen...

Freitag, 16. Mai 2008

Darfs ein bisschen mehr sein?

Da ist doch noch was drin:
Nachdem mich ein recht schmerzhafter Ausrutscher zum Unfallarzt brachte,
der auf der Stelle hübsche Fotos meines rechten Fußes machte,
kam es ans Licht, ans röntgenologische:
Ich habe einen Knochen mehr,
sozusagen eine pathologische
Anomalie, ein Beiboot am Kahn,
ein Kirschkern in der Umlaufbahn
im weiten Fußwurzelknochenmeer.

Ich wusste doch schon immer, dass bei mir irgendwas nicht stimmt...

Entwicklungsgeschichtlich handelt es sich um eine Zweiteilung des Kahnbeins ... mehr bei SpringerLink
Normale Knochenanordung: ..............Mein Kahnbein plus
................................................................(Os supranaviculare pedis)
:

(Das linke Foto habe ich bei der Uni Marburg gefunden)

PS: Gibt es für den Flugplatz Tempelhof neuerdings eine Nachtflugerlaubnis?
Heute Nacht kurz nach drei, als ich wegen des angedetschten Kirschkerns nicht schlafen konnte, flogen lautstark zwei Fluggeräte übers Haus! Ich war - aus nachvollziehbaren Gründen - nicht schnell genug, um nachzusehen, um welche Modelle es sich handelte.

PPS: Und wo ich dann schon mal wach war, hab ich noch auf den Sonnenaufgang gewartet, der heute gegen 5:20 (MESZ) so anfing:
Die dicke Krähe auf der Trauerbirke hatte heute morgen offenbar auch nichts besseres zu tun, als Sonnegucken.

PS: Der Merksatz
Das Kahnbein fährt im Mondenschein im Dreieck um das Erbsenbein,Vieleck groß und Vieleck klein, der Kopf der muss am Haken sein.
bezieht sich auf die Knochenkonstellation in der Hand, nicht im Fuß!

Mittwoch, 14. Mai 2008

Schwefelwolken

Wenn es jetzt regnen sollte, was es ja seit einer Woche nicht mehr getan hat, (ich find's übrigens prima - der Landwirt ist da verständlicher Weise anderer Ansicht) - also wenn es jetzt regnen sollte, wird es Schwefel regnen! So hat es mir meine Mutter jedenfalls beigebracht angesichts gelbgeränderter Pfützen. Und dass der Schwefelregen vom Teufel käme. Das mit dem Teufel habe ich nicht geglaubt, das mit dem Schwefel schon. Dass Schwefel eigentlich unangenehm riechen kann, war mir zwar bewusst (schließlich hatte man ja schon früh mit Stinkbomben experimentiert) aber wahrscheinlicher war: Gott hatte auch seine Finger im Spiel und machte das Schwefelregenübel ein wenig erträglicher, nämlich geruchsneutral.
Wie auch immer.
Ich habe das gelbe Übel - zur Zeit noch in trockener Form - zuerst auf meinen Löwenmäulchen entdeckt, wahrscheinlich wegen des starken Farbkontrastes. Inzwischen überzieht es sichtbar den gesamten Balkon und alles, was sich in der Nähe der offnen Balkontür befindet, wie z.B. mein Schreibtisch...
Sollte es regnen, werde ich versuchen, ein paar schöne schwefelgelbe Fotos zu machen. (Draußen - nicht auf meinem Schreibtisch!) Bis dahin heißt es: geduldig Staubwischen, sich über die wilde Natur freuen und hoffen, dass die Bäume in Rixdorf und anderswo bald ihre Fortpflanzungsrituale abgeschlossen haben.

Mehr über Schwefel
im Ei und im Chemielabor

Samstag, 10. Mai 2008

Karnevalisten aller Kulturen...

Obwohl ich den Karneval der Kulturen inzwischen nicht mehr gerne besuche, weil er zu einer touristischen Kommerzveranstaltung verkommen ist, bei der großmäulige, mit Multikulti- oder Urlaub-Strand-Kostümierung ausstaffierten Bierglas- und Weinbembelschwenker in dicken Schweiß-, Rostbrat- und Alkoholwolken drängeln, über die störenden Berliner meckern und selbst prompt von anderen Touristen als solche verkannt werden – obwohl also – bin ich heute trotzdem hingegangen, denn ein flamencogitarrespielender Jugendfreund trat dort mit seiner Gruppe Soléo auf, vorteilhafter Weise schon mittags um 12, wenn die meisten Touristen noch den Rausch vom Vorabend ausschlafen.
Soléo hatte Sängerin Carmen in Tänzerin Laura eingetauscht und Laura hatte auf der Stelle ihren größten Fan gefunden: 'King Mir-gehört-die-Wiese-ganz-alleine'. Er lag inmitten anderer Zuschauer allein auf eine recheckigen kleinen Wiese, niemand setzte sich zu ihm, er konnte sich bequem in der Sonne aalen, während die anderen auf Steinmäuerchen kauernd oder daneben stehend mit ihren Tanzbeinen wippten. Als Laura ihren ersten Auftritt hatte, stöhnte der King "mmmh, ooooh, die Frau besteht ja nur aus Erotik, die ist ja Erotik pur, da, guck hin", er sprach halb in Richtung anderer Zuschauer, die am Rand der Königwiese saßen, ließ den Blick aber nicht eine Sekunde von Laura. Kehlige Laute röchelten aus ihm heraus. "...chchchch Erotik, die ganze Frau ist Erotik!" Jetzt wussten es alle. Manche sahen mitleidig, andere beängstigt und wieder andere mit einem Hauch von Neid auf ihn herab. Ich gehörte zu denen, die eher belustigt grinsten. Im Laufe der Konzertstunde erreichte den King auf seiner Wiese schließlich ein bunt bedruckter Flyer mit einem Portrait von Laura. Sofort riss er Lauras Bild feinsäuberlich aus dem Prospekt, warf den Rest achtlos hinter sich, aber das Foto steckt er in die Brusttasche seines Hemdes und dort hielt er es fest an seinem Herzen.
Als das Konzert und Lauras Tänze dem Ende zuzugehen drohten, hielt ihn schließlich nichts mehr auf seiner Königswiese. Er sprang auf und ging seiner angebeteten entgegen bis dicht vor die Bühne, dorthin wo sonst nur tanzwütige Kinder herumhüpften. Ganz nah. Noch näher.
Vielleicht hat ihm ja Laura ein kleines Schweißtröpfchen spendiert, dann wird er sich jetzt einen weiteren Monat nicht duschen....

Wer den Flyer auch überreicht bekommen hat, wird sich wundern, dass er trotz des schönen aufwendigen Stadtplans das a compás nicht findet. Das liegt daran, dass eben dieses Ziel an der falschen Stelle eingezeichnet wurde...
Der kleine dunkelrote Punkt, auf den drei Pfeile zeigen, steht am falschen Ort.Der von mir raufgetuschte blaue Punkt zeigt dagegen das a compás mit angedeuteten Zugängen von der Hasenheide und der Körthestraße.

Hier nun noch ein paar Impressionen am Rande, in Form eines Kulissenblicks: Im Anschluss an Soléo - Flamenco y más: Polynesische Sumo-Tänzer kämpfen um die Gunst des Publikums. Und danach: Ein gut bewachter ungarischer Tanz in der Warteschlange.


PS: Der Karneval der Kulturen ist eine Neuköllner Erfindung auch wenn er überwiegend in Kreuzberg stattfindet, siehe grenzklärender Beitrag in diesem blog.

PPS: Beim ersten Mal 1996 zu Himmelfahrt gehörte ich selbst zu den Aktiven. Im weißem Rüschen- und Spitzenkostüm mit rosa und gelben Schleifchen. Herzallerliebst. Nachzulesen auf einer altvorderen Internetseite zum Thema Marathon.

PPPS: Die Kultur-Karnevalisten haben in diesem Jahr mal eben schnell und wahrscheinlich für wahnsinnig teures Subventionsgeld ihre Internetseite derart intensiv-verhässlichen lassen, dass man sich fragt, ob sie damit vielleicht auch den Touristenstrom etwas eindämmen wollen...

PPPPS: Die nächste wirklich nennenswerte mehrtägige Kulturveranstaltung Berlins findet wieder 100%ig in Neukölln statt, ganz intensiv natürlich auch in Rixdorf und sowas von kommerzfrei, dass man's kaum glauben will!
Es handelt sich hier um das 10. Kunst- und Kulturfestival '48 Stunden Neukölln'.
In Kürze mehr.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Verlängerung!

Die TierArt-Ausstellung ist verlängert bis mindestens Ende Mai!

TERMINÄNDERUNG

Der Stummfilmmusiker-Wettbewerb des Cinema Mobile
bei Kutschen-Schöne, Richardplatz 18, 12055 Berlin
am 17. Mai 2008 beginnt nicht um 18:00 Uhr
sondern um 20:00 Uhr!!!!
Mehr zur Singenden Säge bei
www.saegefischchen.de

Montag, 5. Mai 2008

Problembeeren

Immerhin zwei Erdbeerpflanzen haben sich entschlossen, ein Versprechen in Form reichlicher Blüten abzuliefern. Die anderen haben stattdessen Läuse und werden bei längerem Fehlverhalten als Störbeeren vermutlich zu Problembeeren und dann automatisch zum Abschuss freigegeben. Bei gutem Wetter geschieht dies zehn Minuten vorm ... äh ... Hauptbahnhof.Mehr von Problembären und Hauptbahnhöfen

Nachtrag im Juni:
Wie man ein Versprechen einhält

Sonntag, 4. Mai 2008

Für Kichererbsen und Beömmler

Zum Ende des Tages noch schnell eine Ehrung, denn heute ist das Lachen in Form des Weltlachtages dran.
Da hab ich's doch heute Nachmittag ganz genau richtig gemacht, indem ich mich in Lorileis Wohnzimmeratelier zum vergackerten Smalltalk begeben habe.

PS: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" ist die Killerphrase von Missgünstlingen, die wahrlich keinen Grund zum Lachen haben. Und vielleicht auch deshalb dazu neigen, es anderen abkaufen zu wollen... siehe Timm Thaler

Spargelzeit

Es ist mir an diesem Wochenende tatsächlich gelungen, ein Bündel Spargel, das nicht untenrum völlig vertrocknet oder gar verschimmelt ist, aufzutreiben.
Eigentlich finde ich an Spargel nichts besonderes. Als Kind schon bedeutend mehr, denn da durfte ich mich bei meinem Großvater im Garten hinter dem Haus als Erntehelferin engagieren. Das war eine äußerst gefühl- und verantwortungsvolle Aufgabe und ähnlich aufregend wie das Messen der Füllhöhe des Benzintanks unter der Tankstelle vor dem Haus.
Zu Zeiten von Mauer und Passierscheinen nahm der Spargel schon manchmal seltsame Wege... (mehr darüber hier) und zu der Zeit, als ich lernte, wie man echte Sauce hollandaise macht (aus Eigelb, Zitronensaft, Butter und Sahne bei den vielen kursierenden Rezepten mit Schalotten und Kräutern handelt es sich eigentlich um eine Sauce bernaise!), gehörte Spargel nicht mehr auf die Speisekarte meiner heimischen Küche, denn die Soße harmoniert mindestens genauso gut mit Blumenkohl und Schinken – diese Kombination, aber mit Pulversoße, hatte meine Mutter auch schon gerne auf den Tisch gestellt.
Spargel selbst gekauft (und anschließend auch gekocht) habe ich erst wieder, als ich mal im schönen Frankenland grünen Spargel bekam, für fast nichts, denn grüner Spargel galt einstmals als Abfall und dabei hat er doch so viele Vorteile (weshalb er in den letzten Jahren wohl auch in die Gourmetetage aufgestiegen ist): Er schmeckt nach mehr, hat eine wunderbare Farbe und man muss ihn kaum schälen!
Ach ja, das Schälen... Keine Ahnung, wer den Spargelschäler erfunden hat, bzw. wer die Legende verbreitet hat, dass er jemals erfunden wurde. Das, was nämlich gemeinhin als Spargelschäler bezeichnet wird, ist gar keiner! Und wenn man ihn doch dafür benutzt, ist man mehr Zeit damit beschäftigt, die fusseligen um die Klinge gewickelten Spargelschalen wieder vom Schäler runter zu fummeln, als dass man tatsächliche Zeit zum Schälen verwendet. Kein Wunder, denn es handelt sich hier um eine Gerät, das für Kartoffeln erfunden wurde und Sparschäler heißt. Ohne gel. Aber ohne Gel geht ja heutzutage fast gar nichts mehr, von der Zahnpasta bis zum Fahrradsattel, also kriegt auch das Schälmesser was ab. Klar. Hat nur mit Spargel nichts zu tun.
Ich empfehle nach wie vor ein kleines scharfes Küchenmesser und dass man nicht dem Spargel seinen schneidenden Willen aufzwingt, sondern sich von den Fasern leiten lässt, dann geht alles wie von selbst.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Winkerfrieden

Wenn man sich als Grafiker und/oder Designer ein Logo, oder ein anderes abstraktes Design einfallen lassen soll, nimmt die Suche nach der richtigen Idee schon mal eigenwillige Umwege. Das ist normal und gehört zum Job. Anlässlich eines weiteren Jubiläums (allerdings schon am 4.4.*) hier ein interessantes Beispiel des Textildesigners Gerald Holtom aus der Welt des Umdieeckedenkens: Wofür wohl haben diese beiden niedlichen Matrosen Pate gestanden?
Die Auflösung gibts bei fontblog

*Datum der Veröffentlichung