Samstag, 29. Juni 2013

Zu Besuch in einer Rixdorfer Läusefarm

Auf meinem Balkon versuchen unentwegt und immer wieder sowohl Blattläuse als auch Ameisen ihr Zelt aufzuschlagen. Was das für Konsequenzen haben wird, kann man in der Läusefarm in einem Garten an der Karl-Marx-Straße gut erkennen (Bilder bitte zum Vergrößern anklicken.) :

Links sehen wir eine Farmer-Ameise, die den lausigen Mitgliedern ihrer HPG (Honigtau-Produktions-Genossenschaft) den Leistungsplan für die kommende Woche darstellt. Auf dem rechten Foto kann man gut erkennen, wie mehrere HPG- Kleinbetriebe friedlich nebeinander und auf mehreren Etagen einer Rosenblüte ihrem Tagewerk nachgehen.

Eine HPG- Arbeitsgruppe besteht im allgemeinen aus einer Ameise, die für Schutz, Ungestörtheit und die Streicheleinheiten ihrer Arbeiter, der ca. 18 schwarzen Läuse verantwortlich ist, während die Blattläuse beim Verzehr verschiedener Pflanzenteile pausenlos Honigtau produzieren, der dann am Ende eines Produktionstages wiederum von den Ameisen gut im Bauch verpackt und abtransportiert wird.
In unserem Beispiel wird Honigtau mit einem besonders beliebten Heckenrosen-Aroma produziert. Erst wenn eine Blüte komplett verdaut wurde, zieht auch die letzte Arbeitgruppe an einen anderen Produktionsort.

Nicht alle honigtauproduzierenden Schnabelkerfen sind für ein Leben auf der Läusefarm geeignet, wie z.B. die wollige Buchen-Zierlaus, die den Honigtau in ihre Wolle schmiert, aus der das edle Produkt, das wir beispielsweise auch aus dem herben "Waldhonig" kennen, nur sehr mühselig wieder herauszufiltern ist.



Donnerstag, 27. Juni 2013

Sieben Schäfer


Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, und vielleicht war's ein bisschen kühl, dafür dass es Sommer ist, aber die Sonne hat sich über Berlin doch tapfer durchgeschlagen! Also zumindest hier brauchen Berliner Schäfer ihre Schäfchen nicht ins Trockene bringen.
Gibt's in Berlin überhaupt Schäfer? Mindestens sieben Hobbyschäfer auf jeden Fall. Brauchbare Erhebungen, in denen der aktuelle Stand dieses Berufs dargestellt wird, konnte ich nicht finden. Im Jahr 2000 sollen es in Brandenburg immerhin 300 hauptamtlich Schafhütende gegeben haben, Hobbyschäfer und -schäferinnen sogar das doppelte. Vielleicht waren wenigstens sieben davon aus Berlin?
Alles reine Spekulation. Genauso wie das mit den sieben Wochen gleichartiges Wetter ab dem 27. Juni. Sieben Wochen kaum Wind, kein Regen, ein wenig Sonne und eine Höchsttemperatur von 19°??? Die heutigen Wolken drehen dann stetig ihre Runde über der Stadt oder lassen sich alle paar Tage von ein paar Gleichgesinnten ablösen, denn auch Wolken brauchen ab und zu eine Pause, wenn sie sich schon nicht auflösen oder abregnen dürfen um den bauerngeregelten Vorhersageplan einzuhalten.

Nachtrag im Juli: Laut einer Angabe des rbb im dokumentarischen Bericht "Schäfers Stündchen" vom Juni 2013, gibt es nurmehr 80 Schäfer in Brandenburg...

Mittwoch, 26. Juni 2013

Wohnen in Nordneukölln

...muss nicht teuer sein. Hier ein Beispiel aus der Richardstraße mit separater Gästetoilette und Autostellplatz. Ein Leben wie im Schlaraffenland, denn wenn man möchte, tröpfelt süßer Honigtau feindosiert dem entspannten Mieter auf der Kautsch direkt in den Mund. Exquisites Regenwasser steht fast täglich kostenlos zur Verfügung die Terasse ist von 12 bis 16 Uhr für ein gesundes Sonnenbad zu Auffrischung des VitaminD-Haushalts nutzbar.
Interessierte Bewerber melden sich bitte umgehend bei Jette und Dolores, - nur ernstgemeinte Zuschriften!

Dienstag, 25. Juni 2013

Origami für Katzen

Hier ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Bastelstunde mit Katzen:

Die Papier-Maus

 

Leicht herzustellen bringt sie größtes Vergnügen in jeden Katzenhaushalt. Und: die Katze/der Kater hat jederzeit die Möglichkeit, bei der individuellen Gestaltung der Maus mitzuwirken:



Montag, 24. Juni 2013

sum sum sum


Wer hat je behauptet, dass Drohnen ordentlich arbeiten könnten?



Sonntag, 23. Juni 2013

Zum Regenwurmtag


Der Regenwurm, der Regenwurm
hält tapfer sich bei Sonn' und Sturm.
Doch was ihn aus der Fassung bringt
ist, wenn das Land im Meer versinkt.

Wenn die Fluten sich ergießen,
wo noch vor Tagen Feld und Wiesen,
wo der Fuchs die Elster fing,
spielten Katz' und Schmetterling.

Dort fließen Hektotonnen Wasser,
das ganze Land wird immer nasser
und dem Regenwurm im Schlamm
wird's eng im Hals und ziemlich klamm.

"Ach, wenn doch jemand käme
......und mich mitnähme!"
Da kam ein winzig Mäuselein
dem ging's nicht besser, nein o nein!

Der Wurm hängt sich an Feldmaus' Schwanz.
Und später auch noch eine Wanz'.
Doch wehe-wehe, wehe-wehe,
wenn ich auf das Ende sehe!

Die Maus ist bald das Schwimmen leid,
das Ufer ist doch gar so weit.
Schnell sinkt der dreien Lebensmut
und sie ergeben sich der Flut.

Leise blubst ein letzter Hauch
aus dem Regenwürmerbauch,
das Trio sinkt, wir sehn sie nimmer.
Ein bisschen Schwund ist immer...


PS:
Flutkatastrophen sofort verbieten!
Solidarität mit den Regenwürmern aller Welt!

Quelle: "Süddeutsche"

Samstag, 22. Juni 2013

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Jeder, der sich sicher ist, dass unser Alltag ohne Computertechnik, egal ob privat oder beruflich, nicht mehr zu bewältigen wäre, müsste für dieses Phänomen Conrad Zuse (* 22.6.1910 - † 18. 12.1995) endweder täglich auf Knien danken oder gnadenlos hassen.

Was hat er uns nur eingebrockt!
Vernichtung unendlich vieler Arbeitsplätze und ganzer Berufsgruppen.
Wenn man nur allein die Gruppe aus Grafik, Illustration, Layout, Plakatmalerei, Druck, Setzerei,  Korrekturlesen, Schriftschneiden, Schriftgießen...
Was in der Vor-PC-Zeit viele Arbeitkräfte erledigten,  macht heute ein einziger Mensch, häufig auch ohne spezielle Ausbildung, mit dem Werkzeug Computer. Bis vor gut 20 Jahren in Händen einiger Durchgeknallter, die gerne auf "Bernsteinbildschirme" starrten, dann plötzlich in Farbe und bunt und damit für eine schnell wachsende Gruppe interessant.

Anfangs rar und unbefriedigend stellte sich die Erreichbarkeit von kostengünstiger oder gar -freier Software dar, die möglichst auch noch gut zu handhaben sein sollte. Gute, aber eben auch teure Programme für Grafiker waren überwiegend der relativ kleinen Glaubensgemeinschaft, die sich aus Besitzern der ebenso kostspieligen Macintosh-Rechner zusammensetzte, vorbehalten.
Erst nach und nach gab es gut funktionierende Softwareversionen für PC-Nutzer. Und bis es günstigerer oder kostenlose, aber funktionierende Programme gab, mussten schon ein paar Jährchen ins Land gehen.
"Wieso?" höre ich die einen oder anderen protestieren, "die haben immer gut funktioniert!"
 Ja, denke ich dann, für Männer mit Programmiererhirn vielleicht... Aber für all die vielen anderen Nutzer, die ja nun schon lange nicht mehr ausschließlich dem Inner Circle angehören? Wobei ich mich natürlich auch frage, was man daran so toll gefunden haben kann, wenn z.B. bei frühen Gimpversionen, für jedes Werkzeug und dessen Einstellung Massen von neuen Fensterchen aufpoppten. In Nullkommanix musste die Taskleiste wegen Überfüllung geschlossen werden...

Schnell entwickelte sich dann aber alles so, dass auch ich mit meinem ursprünglichen Beruf bestenfalls noch was Mickriges dazuverdienen kann, zumal außerdem heute niemand mehr einen schlichten Grafiker einstellen mag, - wenn dann müssen es schon "Designer" mit abgeschlossenem Hochschulstudium sein, am besten als Meisterschüler - oder gibt's das nicht mehr?
"Einstellen" hab ich gerade geschrieben? Entschuldigung - einen Praktikumsplatz zur Verfügung stellen, meinte ich.

Meine erste Begegnung mit MS paint war noch recht blass

Freitag, 21. Juni 2013

10 Jahre

"Ich tu so gerne Rauchen,
recht lange noch, Gott geb's!
In Qualm die Lungen tauchen,
das freut den kleinen Krebs."
(Ingo Insterburg)
 Nun bin ich der Liebe zum Rauchen aber vor 10 Jahren untreu geworden. Naja, nicht ganz. Aber fast. 1 - 3 pro Woche zählen ja nicht wirklich.
Oder?

Donnerstag, 20. Juni 2013

Trauergesang

für eine plötzlich versterbende Mücke

(c) Mainpost

Dein kurzes Leben summest du
und singst wohlfeile Lieder;
dann setzt du dich zur letzten Ruh
auf meinem Arme nieder.

Montag, 17. Juni 2013

"This is red, seeing red"


... erklärte jemand seiner englischsprachigen Begleiterin.
... und da sind ja noch mehr rote Bilder!
... und da auch!
... sogar noch bis zum 28. Juli!
Besucher haben den Bildern Titel gegeben, mal mehr, mal weniger.
So ist das mit den verschiedenen Perspektiven in diesem Jahr bei "48 Stunden Neukölln".
Schön war's natürlich auch z.B. bei Line Claudius im "Zebrapony". Wiederentdecken kann man dort die brennende Dame aus dem Jahre 2010!

Donnerstag, 13. Juni 2013

Nah, näher, am nächsten


Jetzt lese ich die Seite 17 und dann die nächste Seite.
Das ist im allgemeinen Verständnis die Seite 18. Oder?
Der nächste Tisch ist haargenau der, der hinter/neben dem steht, an dem wir gerade sitzen.
Wenn heute Donnerstag ist, dann ist der nächste Tag der? Richtig. Freitag.
Und das nächste Jahr ist nicht 2015.

Der/die/das nächste ist folglich das, was direkt an das hier und jetzt angrenzt.

Wenn uns das doch alles so klar und selbstverständlich ist, frage und wundere ich mich immer wieder, warum so unglaublich viele Menschen fest davon überzeugt sind, die "nächste Woche" bezeichne jene Woche, die erst nach der kommenden dran ist???!!!
Der Mensch, der es geschafft hat, diesen Unfug erfolgreich zu verbreiten und damit ständige Fehlverabredungen zu provozieren, gehört .... ich wage es nicht zu denken!
Hier eine kleine Flexions-Übersicht zu nah, nahe

Nah, näher, am nächsten

ist auch schon wieder das Festival "48 Stunden Neukölln" und eine Ausstellungseröffnung mit dem schönen Titel "ROT SEHEN statt rot sehen" im "Café Grreenstuff", morgen, Freitag, also von heute aus gesehen, am nächsten Tag um 19 Uhr. Die Bilder sollen dann auch noch 6 Wochen lang hängen bleiben - stehen also für eine entspannte Nah- und Nachbetrachtung zur Verfügung.





PS: Die Woche nach der kommenden/nächsten hieß schon immer "übernächste", genauso wie beim übernächsten Geburtstag und dem übernächsten Festival "48 Stunden Neukölln". Das wird dann das 17. sein.

Dienstag, 11. Juni 2013

Och nööö!

Mein derzeitiger Lieblingssatz zum unverhofften Tod eines Aquariumpfleglings:
"Och nööö. Ist der blöde Katzenhai in die Anemone reingeschwommen - und jetzt verdaut sie ihn."
Tja. Ob die große dicke Anemone den kleinen Katzenhai aber vollständig im Bauch versteckt, da kann man sich nicht sicher sein, denn "vielleicht reicht ihr schon der Kopf und den Rest lässt sie dann einfach runterfallen. Das muss man abwarten."
Oder auch nicht.

Ich jedenfalls warte nicht ab, denn die nächste Nachricht aus der wunderbaren Welt der Tiere klopft schon an die Tür und schliddert elegant auf meinen Tisch:

Juppidu, Trari-trara,
der Hulafrosch ist wieder da!

Und so wird im Chula-Tal in Nord-Israel seit Tagen oder gar Wochen ein Froschtanz aufgeführt, der sich gewaschen hat!
Da hieß es doch seit einigen Jahrzehnten, der Latonia nigriventer/ schwarzer Scheibenzüngler (was für ein Name!) sei ausgestorben und nun quakt er wieder. Wo hat er sich wohl so lange Zeit versteckt? Im Libanon? Im Flausenraum? Im Urlaub am Atlantik? Mit einer Zeitmaschine bei Verwandten in der Urzeit?


Nachtrag:  Wurde nicht neulich auch noch irgendwo ein frischfleischiges Mammut aus dem Eis gekratzt?

Sonntag, 9. Juni 2013

Schöne Formulierungen...

... der Wirtschaftspolitik, mit denen Normalsterbliche nichts anfangen können (und sollen?!)

Diesmal:
Ethikkodex und Compliance

Im Zusammenhang mit den verlorenen Steuergeldern für den Eurohawk fällt ja auch ständig die Abkürzung EADS - und wenn man nicht weiß, was das ist, steigt man schon mal gleich aus dem Verstehen der Zusammenhänge aus. Gut - nun weiß ich's: EADS ist ein Konzern, der Fluggeräte produziert, gerne auch für die Raumfahrt und den Transport von Waffen.
Als Menü-Punkt des Internetauftritts dieser Firma lese ich dann "Ethikkodex und Compliance".
In welchem Verhältnis EADS als "verantwortungsvoller internationaler Akteur" (wie sie sich selbst gerne sehen) zu diesen Stichworten steht, interessiert mich, zumal ich nicht den blassesten Schimmer habe, was 'Compliance' heißen könnte und denke als erstes an sowas, wie eine 'komplizierte Allianz'.
Laut Wörterbuch schwankt die Übersetzung zwischen 'Zustimmung', 'Unterwürfigkeit' (durchaus eine komplizierte Allianz) und 'Prüfzeichen'.

Ich fange an zu lesen und steige beim zweiten Absatz gleich wieder aus. Wenn irgendjemand sagen kann, was dieser Satz tatsächlich bedeuten könnte, darf hier gerne aushelfen:

Nach Überprüfung der Compliance-Politik des Unternehmens entschied das Board of Directors im Jahr 2008, den Compliance-Ansatz des Unternehmens durch die Einführung einer weiteren integrierten Compliance-Organisation zu aktualisieren.


PS: Hat sich eigentlich schon jemand gefragt, warum der US-Konzern NORTHROP-GRUMMAN diesem gefloppten Fluggerät eigentlich das freundliche Gesicht eines Wals verpasst hat?

Nachtrag, 28.6.: Doch tatsächlich, es ist schon jemand anderem aufgefallen, der Zufall hat mich gerade auf diese Seite geführt...

Mittwoch, 5. Juni 2013

Komm' ich wieder zurück?

Sieh an, sieh an ... endlich einmal den Rechner richtig mit Rohrfrei und Sagrotan durchgeschrubbt und schon funktioniert hier auch wieder alles wie gehabt! Lag's an irgendeinem komatösen klebrig-verkrümelten Cookie, der sich irgendwo zwischen den synaptischen Bits und Bytes verkeilt hatte, nun vor sich hinschimmelte und auf normalem Wege nicht verdaut und ausgeschieden wurde?
Und wie lange dauert's, bis der nächste Keks klemmt?
Vielleicht sollte ich mal den Bits und Bytes-Recycling-Anbieter wechseln? (Ach so, das war ich ja selber.... man-o-man!)
Ich weiß es nicht.