Ich war mal wieder unterwegs. Diesmal führte mich eine kleiner Hinweis und der Bus 104 von Neukölln mitten auf die Schöneberger Rote Insel in eine Friedrich Schröder Sonnenstern-Gedenkausstellung. F.S.S. erwähnte ich neulich schon mal im Zusammenhang mit den Günter Bruno Fuchs. Ich dachte aber nicht, dass ich noch mal was von seinen Verrücktheiten zu sehen kriege, zumal draußen an der Scheibe der Ausstellungsräume dran steht, dass die Ausstellung im Juni 2007 endet. Und wir haben ja schließlich schon 2008. Aber siehe da, es haben sich ein paar eifrige MAEler (Für Uneingeweihte: Es handelt sich hier um einen ArbeitslosengeldII- oder salopp gesagt Hartz IV-Empfänger, der für einen sogenannten 1-Euro-Job mit einem Zeitumfang von etwa einer Dreiviertel-Stelle eben diesen Euro oder auch 1,50 pro Stunde als MehrAufwandsEntschädigung ausgezahlt bekommt...) gefunden, die den Raum als FFS-Museum ausbauen wollen und die aktuelle Ausstellung betreuen.
Die dazugehörige Internetseite wirkt zum Teil noch ein bisschen durcheinander, vermutlich weil der Verein mal mehr für was anderes als für das Schröder-Sonnenstern-Museum zuständig war (und nebenbei auch ist), aber das kriegen die bestimmt auch noch geregelt...
Was ich an FSS finde? Na ja. Es sind ja hauptsächlich seine vulgären, sexorientierten Bildmotive bekannt und verbreitet und so ist eine Erklärung für mich ziemlich schwierig. Da bin ich für das eine oder andere auch etwas zu prüde. Aber es gibt auch andere Bilder von ihm, die völlig "normal" sind – sofern man bei F.S.S. überhaupt irgendwas normal nennen kann, aber die Bilder sind eher die unbekannteren, für die breite Masse weniger spektakulären. Doch um die Bildinhalte gehts mir eigentlich auch gerade weniger, mehr um das Werkzeug und die Technik.
Also nun zum eigentlichen Grund, warum F.S.S. eine Rolle in meinem Leben spielte, nämlich:
Als ich in jungen Jahren zum ersten mal seine Bilder sah, dachte ich - Donnerwetter! - mit Buntstiften kann man ja auch noch was anderes als Kindergekritzel fabrizieren!
So hat’s der olle Friedrich gemacht: ......Und so sah es dann später bei mir aus:
Interessant ist in diesem Beispiel sicherlich auch das Zitat der Figur mit den hocherhobenen Armen, - die vormals kraftvolle "Rempelpilzchen Misteliche" nun als beinahe transparenter flüchtiger Geist, klein und blau im dunkelroten Spannungsfeld zwischen Tür und Ausguss...
Was will uns die Künstlerin damit sagen?
Nix.
Neuköllner Alphabet
vor 1 Tag
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