Heute war ich eingeladen, fern von Neukölln einmal das ARD-Hauptstadtstudio zu besuchen. Gemeinsam stiefelten wir eine Stunde lang hinter unserer freundlichen Führungsbeauftragten her durch ein Gebäude, das einen derart unaufgeregten Eindruck vermittelte, das man sich flüsternd fragt "arbeiten die auch irgendwann"?
Drei Stationen kennzeichneten die Wanderung durchs Haus: Erstens der Besuch in einem Tonstudio bei den Radiomachern, mit einem kleinen Vortrag des dort beschäftigten Mediengestalters. Dann ein Zwischenaufenthalt auf einer gläsernen Brücke zum Zwecke der Bewunderung der Architektur, die meiner Tiefenangst gar nicht gut tat. Mein Blick fiel von der Brücke aus auf mehrere Räume, bei denen jeweils zwei Wände von oben bis unten aus Glas ohne wagerechte Unterbrechung waren. Mich gruselte. Dem Vortrag am anderen Ende der Brücke konnte ich leider nicht folgen, da ich zu sehr mit dem Problem in meinem Innenohr beschäftigt war...
Und als drittes ein Besuch im "Bericht aus Berlin"-Studio. Alles viel popliger und kleiner als man sich das so vorstellt. Der Boden vollgekramt mit Monitoren, diversen Gerätschaften und Kabeln, kaum Platz um durchzugehen, an den Wänden diverse unaufgeräumte Nebenschauplätze einschließlich Green-Screen und dem berühmten Fenster mit verbautem Blick auf die Reichstagskuppel (weshalb nun eine Webcam das Bild zwei Etagen höher einfangen muss...), - an der Decke über 90, mit Nummernschildern versehene Scheinwerfer.
Ein belauschtes Gespräch zwischen zwei Technikern brachte mir den (Halb-)Satz des Tages:
"Die 46, die Aufhellung für den Gast musst du noch mal...."
Neuköllner Alphabet
vor 1 Tag
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