Donnerstag, 1. Januar 2015

Neujahrsbesuch


Habe eine Stippvisite beim zukünftigen "Asylantenheim" in Harvestehude (Sophienstraße 1a, Hamburg) absolviert. Standort ist prima. Schräg gegenüber steht allerdings ein denkmalgeschütztes Haus mit zweifelhaftem Geschichtshintergrund. Ein ehemals prunksüchtiger, hässlichgrauer Nazibau wurde totalentkernt, um ihn anschließend mit neuer Innerarchitektur und luxuriösen Apartments zu füllen. Ich würde ja sagen, nicht die sogenannten "Superreichen" sind unpassend in der Umgebung einer Flüchtlingsunterkunft, sondern die gruselig düsteren Nazi-Hinterlassenschaften und vielleicht auch die Menschen, die in sowas gerne einziehen mögen.
Es könnte möglicherweise was bringen, wenn man das aufdringliche Gebäude grün mit rosa Punkten anstreicht, da würden die Asylsuchenden wenigstens was Lustiges sehen, wenn sie dann aus dem Fenster schauten. Aber der Denkmalschutz erfordert mit Sicherheit nicht nur den Erhalt der architektonischen Formgebung sondern auch (und ganz besonders) der schmutziggrauen Düsternis.



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