Bei der Hatz nach Weihnachttrubel gerät schon mal das eine oder andere ins Wanken. Plötzlich steckt der Kopf eines kleinen dicken Mannes in der selbsttätig schließenden U-Bahntür, dann verliert ein hochgewachsener schwedischer Herr die Balance und trudelt schlenkernd durch sieben Achtel des Zugabteils, im achten Achtel gelingt es ihm endlich, mit Hilfe anderer Passagiere, den Halt wiederzuerlangen. Allüberall schlägt einem zu jeglicher Tageszeit warmsüßer Alkoholgeruch die Nase blau, und plötzlich und unvermittelt in der Fasanenstraße angekommen, erinnert sich mein Hirn ebenso plötzlich und unvermittelt an winterliche Erbsensuppe bei Aschinger am Zoo.
Ich war noch zu klein für Erbsensuppe und außerdem mochte ich den Speck darin nicht, ich bekam schaumige süße Mixmilch. Draußen regnete es trostlos vor sich hin, wie zu oft im Dezember, drinnen war es warm und voller plappernder Menschen, die sich alle sehr wichtige Informationen mitteilten, denn es gab noch kein Handy, sms, twitter oder sonstewas. Ein paar wenige verbrachten hier ihre Wartezeit für einen Fernzug nach irgendwo im fernen Westdeutschland.
Beim Weihnachtsbaum hatte man noch die Wahl zwischen Fichte, einfacher Tanne, Blautanne und was nicht noch alles. Heute gibt's ja nur noch kostspielige Nordmannstannen und für ein paar knorrige Exoten werden ein paar knorrige Kiefern angeboten.
Im Kindergarten hingen süße Kringel und Sterne im Baum, die wir uns an dunklen, aber recht gemütlichen vorweihnachtlichen Nachmittagen mit einem langen Haken herunterangeln durften. Um in den Besitz des Hakens zu kommen musste man jedoch zuvor Eine Aufgabe lösen. Etwas aufsagen, vorsingen oder ein Rätsel lösen, z.B. ein solch stimmungsvoll-romantisches:
wer es kauft, der will es nicht;
wer es braucht, der weiß es nicht.
Die Antwort gibt's beim nächsten Mal.
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