Donnerstag, 21. Januar 2010

Postironisch

Heute morgen hüpfte mich aus dem Radio heraus direkt das Wort "postironisch" an. Gemeint war wohl eine künstlerlische Genrebezeichnung (Ich hatte aber nicht genau zugehört um welchen Künstler es gerade ging).
Spontan dachte ich, mit der Bezeichnung ist sowas gemeint, wie die vielen lustigen Variantionen auf die "Mona Lisa" oder "American Gothic".
Wer aber weiß das schon genau?

Es gibt ein paar, die glauben es zu wissen und übersetzen das Wort mit:
"Danach wird man ironisch" oder "Die Ironie der Ironie".
Andere brauchen ein paar Wörter mehr:
http://postironie.blogspot.com/2005/11/postironie.html
http://postirony.com/blog/?page_id=48

Dazu noch ein kurzer Ausschnitt aus einem Zeit-Beitrag:

... der »Postironie«, also jener Strategie, mit der man Ironie und Ernst ununterscheidbar macht, dingfest gemacht, nämlich »den Ironieverdacht als Ausdruck pauschalen Wohlwollens«. Daran erfreut sich vor allem die Kunst, »wird doch jedem Künstler, dessen Werk provoziert oder verstört, eine ironische Absicht unterstellt«.
Hm. Ich weiß nicht, wo die Grenzen von Provokation und Verstörung bei jedem einzelnen sind, aber im Großen und Ganzen könnte die Postironie demnach zu einem meiner Lieblingsbetätigungsfelder gehören. Oder?

1 Kommentar:

Stephan Küpper hat gesagt…

Jetzt wirds heavy: Ich glaub, "Postironisch" ist eher so was wie "American Gothic" noch mal ansehen, nachdem man die ganzen Variationen und Parodien gesehen hat, quasi als Parodie aller Parodien (wobei dies Bild viel besser als die Mona Lisa funktioniert, auch wenn es mit ihr genauso ginge).

Jedenfalls ist nicht damit gemeint, was ernstgemeintes zu sagen und dabei zu lachen.

Wie auch immer!

Viele Grüße, Stephan