Donnerstag, 7. April 2011

Nützlich

Heute hat mich mal wieder ein Wort aus meinem ungenutzen Wortschatz hinterrücks überfallen, gleich mitsamt einem Halbsatz: "dir zu frommen" und - zack! - wusste ich überhaupt nicht, was diese fromm-Wendung eigentlich genau bedeuten könnte.

Mit Frömmigkeit, wie man sie heutzutage (kaum noch) von Christen, dafür mehr und mehr von Muslimen wahrnimmt kann's wohl nicht viel zu tun haben, vermutete ich und schlug im Herkunftswörterbuch nach. Und da es sowas inzwischen auch in einer ernstzunehmenden Version online gibt, können jetzt alle Leser daran teilhaben. Ich werde die dort stehenden Bemerkungen jetzt nicht per copy-paste hierher holen, sondern gleich zu meinen Schlussfolgerungen springen.

Wenn frommen/fromm eigentlich nützlich heißt, ist Frömmigkeit die auf den Dienst an (heutzutage fast ausschließlich) der Kirche/für den Glauben eingesetzte Nützlichkeit oder auch Rechtschaffenheit und Tapferkeit.
Frömmelei würde dann wohl bedeuten, dass es sich hier um vorgespielte Nützlichkeit und lediglich den Anschein von Rechtschaffenheit handelt.

Die Formulierung "dir zu frommen" ist als einzige glaubensunabhängige Form übrig gebrieben und heißt nichts anderes als "dir zu Nutzen", manchmal auch nur "dir zu Gefallen". Geht auch mit mir, ihm, ihr, uns, euch und ihnen.

1 Kommentar:

Stephan Küpper hat gesagt…

Hallo, müsste es nicht eigentlich "Frommen" mit großem F sein? "Dir zu Nutz und Frommen" kenne ich, da ist es substantiviert. Ich will dich ja nicht frommen ("fromm mich nicht an, Aldä!") vielleicht ist das auch nur neue Rechtschreibung.

Viele Grüße, Stephan