Dienstag, 10. September 2013

Distanzierungshilfe oder Abstandhalter


Ich bin mal wieder zornig und vielleicht wird das folgende hier auch mal von den richtigen Kandidaten gelesen....

Ich fahre gerne Rad und ich führe  noch viel lieber, gäb es weniger Fahrradhasser in Berlin (ich betone BERLIN, denn ich war gerade mit dem Rad z.B. in Hamburg unterwegs und habe dort nichts vergleichbares erlebt!)...

Heute: Der Abstandhalter

Für viele Autofahrer sind Sicherheitsabstände grundsätzlich was ganz grässliches und ganz besonders, wenn es darum geht, Verkehrsteilnehmern in Form von Radfahrern ausreichend Platz einzuräumen. Für einen Radfahrer bedarf eines ziemlich dicken Fells und gesunden Selbstbewusstseins, sich weit genug links auf einem Fahrstreifen aufzuhalten, wo einen plötzlich aufklappende Türen garantiert nicht erwischen können. Es wird gehupt, geschrien, dämliche Handzeichen ereichen den Radler und manchmal muss man froh sein, wenn der Beifahrer eines zu dicht vorbeifahrenden Autos nicht aus dem Fenster heraus handgreiflich wird.
Diese Abbildung soll denen helfen, die in der
Fahrschule das Kapitel: "Vom Umgang mit anderen
Verkehrsteilnehmern" geschwänzt oder nicht
verstanden haben.
Und vor allem: Um ein Fahrrad so zu überholen, wie es sich den Verkehrsregeln gemäß gehört, muss man (sich nämlich NICHT dicht vorbeiquetschen, sondern) den Blinker anschalten und einen, zumindest teilweisiger Spurwechsel vornehmen! Aber um auf diese Weise zu überholen, müsste man ja wissen, wo der Blinker ist. Doch aus irgendeinem seltsamen Grund treten unglaubliche viele Autofahrer in den undurchschaubaren Urwald des Vergessens, wenn Radfahrer im Spiel sind, wie beispielsweise auch beim rechtzeitigen Anzeigen einer Rechtsabbiegeabsicht.

Wenn Radfahrer auf Radwegen fahren und von rechts aussteigenden Beifahrern zu Fall gebracht werden, und die Radfahrer im Unfallfall eine Teilschuld kriegen sollen, wenn sie keinen Helm aufhaben macht mich zornig, denn auch das ist wieder eine Maßnahme, mit der Autofahrer vor den Radlern und deren Unfallfolgekosten geschützt werden sollen und die nicht für ein besseres Miteinander sorgt.

Ich erinnere mich an die Zeit, in der sich Autofahrer, die auch schon vor 30 Jahren keinen Sinn darin sahen, Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen, so lange künstlich darüber aufregten, dass die eigentlich recht sinnvollen Abstandskellen völlig irritierend und so UNGEWOHNT seien und deshalb angeblich zur VerkehrsUNsicherheit beitrügen, - bis die Dinger tatsächlich verboten wurden. 

Das einzige, was aus immer mehr Airbags, Sicherheitsgurten und Helmen folgt, ist immer mehr Ignoranz und Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen und immer mehr lebensgefährliche Ausweichaktionen in vermeintlicher Sicherheit.

Merke: Es gibt keine Versicherung GEGEN Unfälle außer die eigene Aufmerksamkeit ALLER Beteiligten.

PS: Liebe Fahrlehrer!
Könntet ihr bitte euern Schülern deutlicher vermitteln, dass auch eine autofahrende Gesellschaft nur als Miteinander funktionieren kann? Könntet ihr vielleicht den radfahrenden Verkehrsteilnehmer nicht nur am Rande erwähnen, sondern bewusst den Umgang mit ihm üben, üben, üben...Und immer wieder deutlich betonen, dass das Bestehen der Fahrprüfung nicht der Aushändigung einer Lizenz zum Töten entspricht?

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