Mittwoch, 7. Mai 2014

Wilde Natur!


Jedes Jahr neue Überaschungen auf meinem Balkon! Das Exotischste, was mich in den letzten Jahren aufsuchte, war wohl ein Schleimpilz. Der war so langweilig hässlich und graubeige, als hätte mir jemand eine dünne Schicht feinen Zement hingegossen, so dass ich ganz vergessen hatte, ein Foto zu machen. Er breitete sich in dem einen Blumenkasten aus, und als er fast den gesamten Boden übezog, breitete er sich in den benachbarten Kasten aus, schlängelte sich bis zur Ecke vor, um dann mit einer eleganten Kurve auch den Rest zu erobern. Aber da hatte ich endlich die richtige Gegenmittelempfehlung gefunden, um ihm Einhalt zu gebieten: Vogelsand. (Der Pilz stirbt ziemlich schnell ab und zerfällt, wenn man eine gleichmäßige Schicht über den Pilzkörper streut und dann kommen die anderen überlebenden Pflänzchen auch wieder durch.)
Jedes Jahr auf's neue bin ich gespannt, was mir irgendein Vögelchen in die Erde gepupst oder ein Wind zu mir gepustet hat. In diesem Jahr überrascht mich eine Pflänzchen, das im Moos mit kleinen brauen Flecken um Aufmerksamkeit heischt. Zunächst dachte ich, da machen sich kleine Wiesenpilzchen breit, aber dann:



Was ist das denn? Mikro- Venusfliegenfallen für ganz kleine Läuschen? Im Internet kann ich nichts Vergleichbares finden, vor allem was die geringe Dimension von weniger als ein bis drei Millimetern betrifft. Aber vielleicht werden sie ja noch größer, oder kriegen laaange Stengel. Vielleicht ist die Überraschung ja erst gaaanz am Anfang...
Vielleicht wachsen ihnen noch Pupillen ins schimmernde Rehbraun hinein und sie blinzeln mir eines Tages mit ihren seidigen schwarzen Wimpern freundlich zu, bevor ich mich über sie beuge und sie mich mit einem perfekten hundertfachen Gemeinschafthaps - hastenichgesehn - verschlingen.
Wer weiß?

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