Da braucht Jette eine Stoppuhr, kann einfach keine finden, also baut sie sich eine selbst.
Nun findet sie sie zwar sehr gelungen, aber irgendwie langweilig.
Also überlegt Jette nach einem interessanteren Design und was fällt ihr ein? Die gute alte Berliner Mengenlehreuhr!
Eine Berliner Erfindung und Neuköllner Produktion, auch für die Bürowand oder den Nachttisch.
Die gab's einst in jedem Souvenirgeschäft, gleich neben den Dosen voller Berliner Luft. Die große Originaluhr wurde 1975 am Ku-Damm aufgestellt und ist in den neunzigern zum Europacenter umgezogen. Jette hat sie gesucht und schließlich in einer sehr versteckten Ecke in der Budapester Straße entdeckt.
Nachdem die Uhr zwischenzeitlich nur als diffuse Straßenlampe herumstand, funktioniert sie jetzt wieder und wie man sieht, war es beim Fotografieren gerade 19:15h.
Seit zwei Jahren wird die "Berlin-Uhr" wieder in allen Größen bis 10 Meter Höhe produziert, aber die kommen nun aus einem kleinen Dorf bei Worms.
Berliner Luft kommt, wie man sich denken kann, auch in den seltensten Fällen aus Berlin (siehe unten).
Und was ist nun eine Berliner (Mengenlehre-) Uhr?
Hier eine flash-Fassung von wem anders.
Und hier kann man sich ein kleines Windows-Programm herunterladen.
Und wie liest man die Uhr?
Kurze Erklärung:
Die 24-Stunden-Zeit wird durch Addition der leuchtenden Lämpchen ermittelt. Die oberste Lampe ist ein Blinker, der alle zwei Sekunden einmal an und aus geht. In der ersten Zeile von roten Lampen steht jede Lampe für 5 Stunden. In der Zeile darunter steht jede rote Lampe für 1 Stunde. Wenn in der obersten Zeile z.B. 2 und in der darunterliegenden Zeile 3 Lichter angeschaltet sind, so ist es 5+5+3 = 13 Uhr bzw. 1 Uhr nachmittags. In der dritten Zeile repräsentieren die schmaleren Lichter jeweils fünf Minuten. In dieser Zeile sind 11 Lichter, wobei das 3., 6. und 9. rot statt gelb sind, um die 1. Viertel-, die Halbe- und die 3. Viertelstunde zu markieren. In der letzten Zeile mit vier gelben Lichtern steht jedes Lämpchen für 1 Minute.
Die Original-Berliner Luft wurde zwar ursprünglich, aber schon lange nicht mehr in Berlin abgefüllt, sondern in Lübeck. Und inzwischen auch in Pforzheim und wahrscheinlich auch in China. Doch natürlich gab es auch in Berlin plumpe Nachahmer, die dann auch schon mal wegen zu viel Feinstaub in der Dosenluft Ärger mit der EU bekamen.
Wo haben die denn die Dosen verlötet? In der Silbersteinstraße zur Hauptverkehrszeit?
Haben die bei der EU nichts wichtigeres zu tun?
Hm. In zwei Wochen ist mal wieder "Europa-Wahl".
Die ersten Originaldosen waren übrigens nur ein lustiger Spaß und wurden mit Konfetti zugeklebt - darüber gab es mal irgendwo einen Film.
Und hier ist dann noch mal die Stoppuhr im neuen Design...
Ist die schöner?
Nö. - Aber so anders.
Und natürlich zählt sie keine 24 Stunden, sondern nur 30 Minuten und viele einzelne Sekunden.
Bräuchten wir nicht eigentlich auch noch Zehntel-Sekunden?
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