Samstag, 23. Juni 2012

Baustelle Richardstraße


Eineinhalb Jahre soll die Rekonstruktion der Richardstraße dauern. Was genau unter "Rekonstruktion" zu verstehen ist, verraten die Konzeptoren in einer 32-seitigen Broschüre.
Wer nun denkt, dass das Dorf wieder Sandwege bekommt, liegt schwer im Irrtum. Stattdessen soll es wohl ein fröhlicher Wechsel aus "Großsteinpflaster" (hallo Radfahrer!) und Asphalt werden. Ergänzt wird das Ensemble durch ein Vorgärtlein für eine kleine Kirche, neue Einbahnstraßen und weitere Fahrbahnverengungen. Da staunt man doch ein wenig über soviel kühne Rekonstruktionsphantasie!


Wenn Maßnahmen solcher Art so lange dauern sollen, muss man sich als Anwohner irgendwie damit arrangieren. Das heißt nicht nur, dass man mehrmals täglich Einzelgeleit von Bauarbeitern erhält, die mal eben die Zäune exklusiv öffnen, es heißt auch, den täglichen Anblick von Stein- und Sandhaufen, Dreck, Rost, und sonstigem Baugelumpe auch ein bisschen positiv zu empfinden. Auch Baustellen mit ihrem vielfältigen Zubehör entbehren nicht einer gewissen Ästhetik, und so habe ich mal wieder den Fotoapparat aus der Tasche gezogen...


Empfindsamen Gemütern kann man im übrigen nur davon abraten, solche Fotos zu machen, denn es gibt Passanten, die sich schnell verpflichtet fühlen, einem per mehrfachem und eindeutigem Handzeichen einen kolossalen Dachschaden zu bescheinigen. So geschehen bei der Entstehung des links stehenden Bildes am 23.6.12, 14:23 Uhr Ecke Jan-Hus-Weg.

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