Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der der abgestumpfte Städter, der frei von jeglichem Bezug zur wilden Natur seiner täglichen Großraumbüroarbeit nachgeht und dies in der Freizeit mit Klettern an künstlichen Felsen in wetterabweisenden Hallen auszugleichen sich bemüht, - die Zeit, in der die Lockrufe der landwirtschaftlichen Obstplantagenwirte deutlich vernehmbar werden und der Stadtmensch in Erwägung zieht, sich auch einmal einem kleinen Kirschbaum zum Zwecke eines eigenen Ernteversuchs zu nähern.
Das Ergebnis dieser Versuche erscheint dem Stadtmenschen ungenügend, unbefriedigend und vor allem viel zu umständlich.
Eine vielfache Menge Kirschen hätte er in einem bedeutend kürzerem Zeitraum in einem x-beliebigen Lebensmittelmarkt erhalten.
Aber nun steht er da, mit dem kleinen Körbchen mühselig erhangelter rot leuchtender Baumfrüchte und schenkt sie einer Freundin, die sie in den Kühlschrank stellt und vergisst, bis sie sie eines Tages angeschimmelt in den Biomüll werfen wird.
PS: Die oben abgebildeten Kirschlein hingen in keiner Plantage, sondern an einem individuell und fürsorglich gepflegten Einzelbaum.
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