Gerade überlegte ich, was ich mit "dem 11. September" verbinde und mir fiel schlagartig Graf Fredrik von P. ein.
Booaah. Das klingt dekadent!
Gönnt's mir.
Mit dem Grafen hatte ich damals ein Büro in der Friesenstraße geteilt, ich mit ner Grafik-Agentur und er als relativ frischgebackener Innenarchitekt. Ich bin schon lange nicht mehr da, er aber immernoch (und hat sich ganz schön gemausert!).
Damals rief mich am vormittag meine Kollegin an (irgendwo in der Stadtmitte herumsitzend, auf irgendwelche amerikanischen Gäste wartend und dabei auf einen riesigen Monitor starrend) und erzählte, was sie gerade gesehen und gehört hat und dass ich unbedingt einen Fernseher anstellen solle und dann bitte aktuelle News auf unsere Internetseite stellen sollte. Da bin ich erstmal mit Fredrik in seine Wohnung zum Fernsehen gegangen. Nachdem ich genug auf die Endlosschleife gestarrt hatte, bin ich wieder ins Büro, habe die Aufgabe, einen Nachrichtenticker zu füttern, dazu genutzt, Gefühl von Funktionstüchtigkeit trennen.
Fredrik hat noch lange auf den Bildschirm gestarrt und kam irgendwann recht verstört wieder. Und ich glaube, er hatte an dem Tag nicht mehr gearbeitet.
Neuköllner Alphabet
vor 3 Tagen
2 Kommentare:
Ja, eben jener 11. September gehört wohl zu den Ereignissen, die man nicht vergisst.
Ich weiß auch noch genau (obwohl ich bei solchen Dingen mit Daten meist kläglich versage), was ich gemacht hab, als ich ES (das war doch am frühen Nachmittag, oder?) erfuhr: Ich stand in der Küche, und die Meldung kam übers Radio.
Im Fernsehen hab ich das in den ersten Tagen gar nicht gesehen, sondern mich nur per Radio und Print informiert. Auf bewegte Bilder hatte ich erstmal einfach keine Lust.
Natürlich am Nachmittag!
Dieses ständige Einhämmern der New Yorker Ortszeit hat bei mir offenbar auch schon zu einer erinnerungstechnischen Fehlschaltung geführt...
Kommentar veröffentlichen