Donnerstag, 27. Oktober 2011

Wenn früh am Morgen

der Ofensetzer zweimal klingelt, stehen kleine Bastelarbeiten ins Haus. Überraschung? Nein. Als erstes vor drei Wochen kam der Schornsteinfeger, den Schornstein auszubrennen. Spannend, hab ich auch noch nicht erlebt. Meine Aufgabe war, im Vorfeld die halbe Küche auf den Rest der Wohnung zu verteilen.

Und da befindet sie sich bis heute, denn dann wurde ein anderer Handwerker beauftragt, ein neues Rohr an den Abzug zu bauen, weil das alte mehr als porös war. Das hatte nur niemand gesehen, weil es seit den frühen 80ern über einer Zwischendecke versteckt war. Der Handwerker gab sich große Mühe, nur so wenig wie möglich kaputt zumachen. Und es gelang ihm auch.

Aber dann am nächsten Tag kündigte sich ein Ofensetzer an, der nun heute mit seinem Kollegen die schöne Puzzlearbeit wieder auseinandernimmt, um ein gänzlich neues Rohr nicht nur durch den Schornsteinschacht, sondern auch durch meine Küche unterhalb der Decke zu ziehen.
Noch lange nicht fertig,
denn hier soll ja nun das neue
Rohr zur Therme abzweigen

Oberhalb sei heutzutage gar nicht mehr erlaubt. Na prima. Vor Begeisterung stehen mir die Haare zu Berge und kommen drei Wochen nicht wieder runter.
Das Rohr im Schornstein kommt dagegen recht flott vom Dachboden herunter und schmiegt sich zutraulich ans Gemäuer.

Ofensetzer ist ein schöner Beruf, auch wenn heutzutage weniger Öfen gesetzt (abgesehen von ein paar nostalgischen Kaminen) und mehr Rohre durch alte Schornsteinzüge gezerrt werden. Wer weiß, wie lange noch?
Kein Beruf mit Zukunft. Irgendwann sind alle Heizanlagen auf dem neuesten Stand und schon sind ganz andere Techniker gefragt. Heizanlagenmechatroniker oder sowas...

PS: ...und was bin ich froh, dass die heutigen Handwerker nicht die gleichen alten Herren sind, die im letzten Jahr die Schornsteine im Seitenflügel bearbeitet haben...

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