Heraus zum Äquinoktium!
Nun endlich ist der Winter um!
(jedenfalls astronomisch betrachtet am 20. März 18:32 MEZ)
Die lateinische Bezeichnung der Tagundnachtgleiche (oder auch Frühlingspunkt genannt) kommt von aequus = gleich und nox = Nacht.
Aequus kann man klanglich leicht verwechseln mit equus, dem Pferd.
Ein Equinoktium wäre demzufolge eine Pferdenacht.
Was aber passieren kann, wenn sich Pferde mit ihren eigenen Ideen in den Lauf der Gestirne einmischen, erzählt recht deutlich die Geschichte von Paetheon, hier kurz zusammengefasst:
Klymene erzählte ihrem Sohn Paetheon, dass sein Vater nicht ihr Ehemann, sondern der Sonnengott Helios persönlich sei. Das machte Paetheon mächtig stolz, offenbar hielt er von seinem Ziehvater nicht sehr viel. Ein Kumpel, der selbst auch ein Sohn von Helios war, bezweifelte allerdings, dass Patheon sein Bruder sei. Paetheon war einigermaßen sauer, erzählte die Geschichte seiner Mutter und die sagte: Geh doch mal bei Helios vorbei und frag ihn selbst (damals gab es ja noch keine gendiagnostischen Vaterschaftstests).
Gesagt, getan. Helios hatte kein Problem damit und wollte das mit einem einzigartigen Geschenk unterstreichen: ein freier Wunsch für seinen Sohn Paetheon.
Patheon äußerte in seinem jugendlichen Übermut einen Wunsch, der ihm zum Verhängnis wurde: Er wollte sich für einen Tag Helios' vierspännigen Sonnenwagen ausleihen und auch mal über den Himmel fahren.
Helios dachte sich nichts dabei und willigte ein.Vielleicht wäre auch alles gut gegangen, wenn nicht die Pferde ihren eigenen Kopf gehabt hätten und durchgedreht wären! Die merkten natürlich sofort, dass da jemand Ungeübtes an den Zügeln saß und machten sich einen Spaß daraus. Sie zogen den Wagen, wohin sie wollten, hoch und runter, hin und her. Dabei zündeten sie die Erde an und die Wüsten entstanden.
Schließlich drohte die Welt unterzugehen und deshalb griff Göttervater Zeus ein und ließ den Sonnenwagen in den reißenden Fluss Eridianus stürzen. Alle ertranken und Helios, der sehr traurig über den Tod seines Sohnes war, musste wieder selbst seines Amtes walten und den Lauf der Sonne in Ordnung halten.
Auch nicht uninteressant für Sterngucker: die aktuelle Planetenkonstellation zum diesjährigen Frühlingspunkt:
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