(mit sonorer Stimme)
...und um Mitternacht wird das grausige saure Gurkenmännchen sich aus dem Erdboden erheben und mit tiefem Grollen "Süßes oder Salziges!" rufen, so dass den Moormännchen die Hühnerhaut den Nacken emporkriecht und drei Wochen nicht wieder herunter kommt. Dann werden sich Heerscharen von Senfkörnern über Wege und Treppen trollen um den entblösten Hühnern das Tanzen beizubringen. Und ein Glanz wird über den düsteren Himmel ziehen, ein Glanz, der an glatt an Weihnachten erinnern würde, wenn, ja wenn da nicht ein gemeines Keckern aus den Hecken und Sträuchern zu hören wäre, dass den Moormännchen das Blut zu Quecksilber gerinnen lässt. Schon tropft es ihnen aus den Ohren und verdampft zu giftigen Wolken, die langsam über das Straßenpflaster wallen und unbemerkt den Weg unter Schwellen und Simsen in die Wohnungen der Ungläubigen finden. Und das Gurkenmännchen aber wird seine grauenhaft riesigen grünfauligen Zähne in einen unschuldigen Kürbis schlagen und ihn bis zum letzten Tropfen aussaugen, bis seine leere Hülle knisternd in sich zusammenfällt.
Aus.
Die Nacht ist vorbei.
Zwitscher, Kikerikiiiii!
Und während euch die Mutti dieses kleine Märchen vorliest, nascht ihr vom leckeren Bartstoppelsalat mit Phosphorsternen
(schwächere Gemüter nennen es auch "Milchstraße"):
PS: Das ist ein perfektes Halloween-Rezept aus Jettes experimenteller Küche: Der Salat besteht zur Hauptsache aus Hijiki (spezielle Algen), Kartoffelsternen und Sojasoße, weitere Zutaten und Gewürze sollte jeder selbst ausprobieren, dafür übernehme ich keine Verantwortung!
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