Seit Eisen-Kießling in der Karl-Marx-Straße geschlossen hat, fehlt ein brauchbarer Ersatz.
Obi, Bauhaus und Co sind keine Alternative, wenn es um ein einzelnes spezielles Nägelchen, Schräubchen, Häkchen oder Öschen geht. Oder einen robusten Fünfeinviertelzöller.
Zwar haben in letzter Zeit in Neukölln einige Nagelstudios eröffnet, aber Gelnägel sind nun mal einfach nicht in die Wand zu kriegen und zum Bilderaufhängen schlichtweg ungeeignet! Die Studiobetreiberinnen reagieren immer wieder verständnislos und strikt abweisend auf meine Frage nach robusterer Ware und sehen dabei auf meine Hände, als wäre ich nicht fähig mit Werkzeug umzugehen.
Letzte Woche hatte ich mir ein Set mit Stech- und Hohlbeiteln geleistet, die ich anschließend für unbrauchbar erklärte (irgendwas stimmte nicht mit dem Winkel der Fase zum Spiegel und der Dicke der Klinge) und zurück in die Supermarktfiliale getragen habe - denn zum Stemmen und Spalten eignet sich anderes Werkzeug auch besser als diese Beitel.
Apropos "hatte ... geleistet":
Liebe U.: Das Plusquamperfekt ist ein Tempus der deutschen Grammatik (wie in den meisten indogermanischen Sprachen), dem sich die Berliner (neben den Ruhrpöttlern) schon immer gerne pflegend angenommen haben. Der Rest der Nation hat diesen Sprachbaustein weitgehend ignoriert - das Leben ist auch so schon kompliziert genug - und schimpft nun aber rum, dass die Verwendung des Plusquamperfekts grundsätzlich ein Ausdruck schlampigen Sprachgebrauchs sei und dass es ganz grauenhaft klänge und - überhaupt - falsch sei!
Bei der inflationären Unterbringung von "war jewesen" mag das auch so sein, aber ansonsten sagt Jette "nö" und plädiert für differenziertes Zeitgefühl.
Ergänzend hier ein netter Beitrag in der Zeit-Online.
2 Kommentare:
Also, beim (rheinisch!) Obi in Hilden kann ich einzelne Schrauben kaufen. Manchmal ist die Provinz eben doch besser :-)
Viele Grüße vom Autobahnkreuz!
Und gleich noch zum Plusquamperfekt: im Ruhrgebiet ist das völlig ungebräuchlich und gilt dort als sprachliches Kennzeichen des Bayern. Die Frau Professor aus Wismar hat da wohl wat verwechselt.
Kommentar veröffentlichen