Mittwoch, 1. Dezember 2010

Moskauer Winter

Zieht euch warm an, es ist kalt in Deutschland.
Nicht nur politisch.
"Moskauer Winter" wurde schon im frühen Herbst angekündigt und wir sind auf dem besten Wege dazu. Um herauszufinden, was das eigentlich bedeutet, musste ich natürlich erst wieder ein bisschen recherchieren, denn ich selbst war noch nie in Moskau und schon gar nicht im Winter.
Ich kenne zwar Menschen, die hin und wieder nach Moskau reisen, aber im Winter begibt sich wohl niemand freiwillig dort hin.
Und warum nicht?
Zu lang? Oder zu kalt? Zu feucht? Oder etwa alles gleichzeitig?
Zu lang hatten wir schon in der vergangenen Saison. Zu kalt war's nur phasenweise. Wenn "Moskauer Winter" für diese Saison als Drohung oder Warnung verwendet wird, dann dräut mir übles.

Kurz und knapp:

Im Moskauer Winter übernimmt der Schnee das Kommando (Textquelle)
Temperaturorientiert:
Die durchschnittliche Temperatur in Moskau (...) im Dezember und Januar (beträgt) durchschnittlich 10-20°C (unter Null). Die Feuchtigkeit ist mild, manchmal hoch. Die Moskauer Winter sind in der Regel kalt und schneereich. (Textquelle)
Überzeugend:
Schöner kann der Winter gar nicht sein. Unter Wasser plus 25, über Wasser 25 Grad minus. Falls jemand noch ein Argument braucht - bitteschön: "Wonne! Wohlbehagen! Körperspannung! Und nur positive Emotionen!" Endlich Frost, endlich richtiger Winter. Die Dunstglocke über Moskau fällt da kaum noch auf, eiskalt wirkt selbst die schlechteste Luft noch frisch. (Textquelle)
Und was machen die Moskowiter sonst noch?
...weiter im kalten Moskauer Winter. Mehrere Millionen Moskowiter fahren des Morgens mit der Metro, mehrere Millionen gehen des Tages Lebensmittel einkaufen, mehrere Millionen sitzen des Abends vor dem Fernseher und hören den Wetterbericht: "Moskau, Temperaturen minus 20 Grad, Tendenz sinkend".
Und die Damen schminken sich weiterhin in einer windgeschützen Hauseinfahrt und ziehen geschwind den knallroten Stift über die Lippen, ehe ihnen die Finger einfrieren. Und die Herren vergessen nicht darauf, ihre Pelzkappen unter dem Kinn zu schließen. Beim Abgang zur Metro werden sie die Verschlüsse wieder öffnen, so daß die Ohrenklappen lose herunterhängen. Durch den Fahrtwind in den Schächten der Metro werden die Klappen angehoben und stehen auf beiden Seiten horizontal weg. Selbst die brutalen Physiognomien so mancher Moskowiter erhalten so ein witziges Aussehen. (Textquelle)
Nicht weinen...
Wer das Moskauer Wetter ein wenig verfolgt hat wird gemerkt haben das es im Januar auch richtig kalte Tage gab mit bis zu -27°C – einer Temperatur die sehr interessant ist.
Was  man nicht machen kann wenn es so kalt ist:
  • weinen, die Tränen gefrieren noch beim runterlaufen
  • die Mütze vergessen, sonst frieren die Ohren ab
  • schlechte Fusssohlen haben, sonst frieren die Füsse ab
  • eine “laufende” Nase, sonst friert die Nase ab
    (Textquelle)
Neuköllner Eiskanal an einem der seltenen Sonnentage im März 2010
Solange ist das noch gar nicht her!!!
Nur zur Erinnerung: Im März beginnt auch die "Sommerzeit"
Ansonsten: Viel Schnee finde ich völlig in Ordung. Aber bitte auch viel Sonne! Das geht!

PS: Ich erinnere mich an einen Berliner eisarmen Winter, in dem mir mal beim Radfahren die Wimpern zusammengefroren sind. Das ist ein seltsames Gefühl...
PPS: Ich warne alle Straßenlaternenküsser, die nicht glauben wollen.... Wenn's schon sein muss, dann sucht euch Laternen mit wärmenden Stulpen - die soll es in Neukölln auch immer öfter geben.

1 Kommentar:

Stephan Küpper hat gesagt…

Ich war wohl schon im Winter in Moskau, bei kuscheligen -7°. Schöner ists dann aber auf dem Lande. Großstadt im Winter bleibt Großstadt mit allen Begleiterscheinungen.

Viele Grüße, Stephan