Mittwoch, 30. Juli 2014

Lach nicht!

Kapitel 1

Kürzlich wollte der erste Minister des türkischen Reiches seinen Töchtern eine lehrreiche Geschichte über den Gehorsam gegenüber einem Imam erzählen.
"Eine züchtige Magd kommt zum...", doch weiter kam er nicht, denn seine Töchter brachen in schallendes Gelächter aus. Er versuchte es noch einmal: "Eine züchtige Magd...", und wieder lachten die beiden aus vollem Herzen.
"Frau!", rief er nach der Mutter der ungeratenen Töchter, "Frau! Komm sofort hierher!" Da kam seine Frau aus der Küche gelaufen und weil sie dachte, sie hätte irgend etwas falsch gemacht, sah sie beschämt auf den Boden.
"Frau, setz dich zu deinen Töchtern und höre mir zu!" Dann hob er ein drittes Mal an, die erbauliche Geschichte zu erzählen. Doch kaum hatte er die ersten Worte
ausgesprochen, lachten alle drei so heftig, dass ihnen die Tränen herabliefen und sie sich auf die Schenkel schlugen.
Und wer hören will, ob die drei immer noch lachen, lauscht hier:

Kapitel 2

Aus lauter Zorn über seine Töchter und ihre Mutter dachte sich der Minister ein neues Gesetz aus, dass das Lachen aller Frauen im Land verbieten sollte. Das neue Gesetz schrieb er auf handgewebte Seide und legte es in eine goldene Schatulle. Die versiegelte Schatulle schickte er mit ergebensten Wünschen und mitsamt zweiundsiebzig leicht erröteter Jungfrauen dem großen Herrscher der Türkei, Erdogan I. Unterwegs wurden die Jungfrauen aber so neugierig, bis sie es schließlich nicht mehr aushielten. Sie entfernten vorsichtig den Boden der Schatulle, so dass das Siegel unverletzt blieb und lasen das Gesetz.
Erst waren die Jungfrauen so erschrocken, dass das Rosarot ihrer Wangen dem fahlen bleichen Weiß des Schreckens wich, doch dann musste die erste Lachen. Dann die zweite und bald lachten alle zweiundsiebzig Jungfrauen, dass man es bis zum Thron des  Herrschers hören konnte. Der schickte eine Wache aus, nach dem Rechten zu sehen. Als die Jugfrauen den Boten herannahen sahen, setzen sie die Schatuelle schnell wieder zusammen.
"Hört auf zu Lachen," rief die Älteste besorgt.

Kapitel 3

(ist noch in Arbeit - denn
noch wissen wir nicht, ob der unfehlbare Erdogan das Geschenk annimmt und in seiner unendlichen Güte an sein Volk weitergibt....
Oder ob er auch lacht? Oder welche Strafe es bei Missachtung des Gesetzes wohl geben mag? Warten wir's ab.)

Montag, 21. Juli 2014

Weiter so!




Die Nasa, die US-Regierung oder wer oder was auch immer hatte nach der Mondlandung 1969 beschlossen, so etwas nie wieder zu machen, weil der extrem geringe Erkenntnisgewinn in absolut gar keinem Verhältnis zum Aufwand steht. Hätte man das nicht auch schon vorher gewusst? Ging es nicht eigentlich von Anfang an um ein Ost-West-Gerangel, statt um wissenschaftliche Erkenntnisse?
Kater Pelle darf dagegen seit fünf Jahren auf meine Kosten und völlig rangelfrei und nur zum reinen Vergnügen der Zuschauer ständig und immer wieder auf dem Mond landen.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Ist das Kunst...

...oder kann das weg?


Fliege auf Alabaster Serpentin

Mittwoch, 16. Juli 2014

Die politisch korrekte Wand

(Nochmal WM.
Aber dann reicht's auch wirklich.)

Übermut tut selten gut, sagten unsere Vorvorderen immer wieder und nicht ohne Grund.
Denn - zack, schon ist's passiert - man singt und führt ein Kindertänzchen auf und hat in Nullkommanix eine Ohrfeige Goucho-Affäre an der Backe.
Text des improvisierten Liedes:
So gehn die Gouchos, die Gouchos, die gehn so. (Gebeugt)
Und so gehn die Deutschen, die Deutschen, die gehn so. (Aufrecht)

Auf der Suche nach einem zweisilbigen Wort, das schnellverständlich einen Argentinier bezeichnet, kombiniert mit einer gebeugten Körperhaltung und einer Portion Spott sind die (überwiegend) jungen Männer gegen die Wand gefahren. Gegen die Wand der political Correctness.
Man, man, man! Musste das denn sein?
Können diese hirnlosen Fußballer nicht ein bisschen demütiger fröhlich sein? Und erst alle, wirklich alle Möglichkeiten bis ins allerletzte samt aller möglichen Reaktion komplett durchdenken, - und dann erst feiern? Auch wenn's drei Wochen dauert. Oder Jahre.

Klarstellung: Wie man auf der Abbildung rechts deutlich erkennen kann, geht ein Gaucho keineswegs in buckliger oder gebeugter Haltung. Sondern steht (Standbein, Spielbein) aufrecht, trägt mindestens zwei Buxen (6 + 12) und stets ein Lasso (5) bei sich (mehr Informationen (spanisch) zum Bild bei Klick auf ebendieses).

Nachtrag:
Politisch korrekte Politikmachende, Twitternde und Journalierende!
Behandelt einfach mal Menschen aller Länder, Geschlechter, sexuellen Ausrichtung, Altersgruppen oder/und Genpools zur Abwechslung korrekt. Sowas färbt nämlich vorbildlich ab und dann ergibt sich der Rest von ganz alleine. Im Moment färbt sich leider nur Aggression, Korruption und Unehrlichkeit ab.
Eure Jette

Nur Worte, Worte, Worte... (?)


Erstaunlich, was die deutsche Sprache so hervorbringen kann, wenn Anglizismen unterlassen werden.
Drei Beispiele:

Verhinderungspflege
Was ist das?
Eine Pflege, die etwas verhindert? Vielleicht verhindert sie einen Aufenthalt in einem Heim oder einem Krankenhaus? Nein, es ist viel einfacher: Die Verhinderungspflege ersetzt verhindertes Pflegepersonal, wobei mit letzterem nicht angestelltes Personal gemeint ist, sondern pflegerisch tätige Angehörige, die möglicherweise selbst krank sind oder - Gott bewahre! - auch mal Urlaub machen wollen.

Ortsabwesenheit (OAW)
Was ist das?
Klar! Das Wort sagt es ja schon: Die Abwesenheit vom Ort. Aber auf die macht nicht der abwesende Beamte an seiner Bürotür mit Hilfe eines kleinen "Bin in der Mittagspause"- Zettels aufmerksam. Stattdessen wird mit der Vokabel "Ortsabwesenheit" in der Arbeitslosenverwaltung der Anspruch auf Urlaub bezeichnet. Ein Urlaubsantrag heißt nun "Ortsabwesenheitsantrag" und bezeichnet die Genehmigung eines Aufenthalts in sehr relativer Mindestentfernung. Wer seinen Urlaub innerhalb eines geringeren Radius verbringen will, kann dies unter bestimmten organisatorischen Bedingungen auch ohne Antrag tun. Das ganze basiert auf der "Erreichbarkeitsanordnung" (EAO).

Wirkmittel
Was ist das?
Wer bei Wirkmitteln an heilende Salben oder Haarwasser, berauschende Drogen oder Chemikalien für eine schützende Oberflächenbehandlung von Gartenmöbeln denkt, befindet sich auf Glatteis. "Wirkmittel" sind einzig und allein Kriegswaffensysteme verschiedener Art, normalerweise solche, die man von der Größe her gerade noch so über die Schulter hängen und mit nach Hause nehmen kann. Ob größere Geschütze, Raketen etc. dazuzuzählen sind, konnte ich nicht zuverlässig in Erfahrung bringen.
Die anderen (wirklich dummen Ideen) heißen: Wirkstoffe, Heilmittel und Rauschmittel. Dazu gibt's dann auch noch die Wirkdauer oder die Einwirkungszeit.
Bei "Wirkmitteln" geht die Einwirkungszeit ratzifatzi und die Dauer meist unendlich.


PS: Wirkmittel für Hausfrauen habe ich kürzlich schon vorgestellt.

Sonntag, 13. Juli 2014

Finale


Die Sonne scheint,
der Ball, der fliegt,
mal sehen, wer da am Ende siegt.
Der Schieri steht im Weg wie‘n Schrank,
schon liegt der erste Spieler lang.
Ecke, Foul und Freistoß, zack!
Özil gibt den Ball gut ab.
„Feine Füßchen“ fehl’n bei Lahm,
Boateng kratzt sich am Arm.
Wo ist heute di María?
Ángel? Ángel? - Angela - ja, die ist da.
Il Presidente Joachim
blickt ebenfalls aufs Spielfeld hin.

Nach hinten raus
sieht's düster aus.
Na mal seh'n. Dann
Fehlschuss, Pass und ….
Nichts passiert.
Keiner hat ein Tor kassiert.
Doch kurz vor Ende
reibt sich Jogi kurz die Hände
und schickt noch mal den Götze rein.
Jogi wünscht: "Sollst besser sein
als Messi, Jung'!"

Verlängerung.
Wer bannt die unentschiednen Geister?
Da! - Götze zückt sein linkes Bein -
flott, flott -
und Schuss!
Tooooor! Schluss.
Ein Götze macht den Meister.
Nix Gott.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Quelle Blamage!


Bei aller Liebe, wäre das wirklich so schwierig gewesen, aus einem 5:0 ein 12:0 zu machen? Da hat man doch gesehen, was die deutschen Spieler können, wenn sie nur wollen. Und Zeit war ja nach der 29sten Minute wohl ausreichend. Stattdessen schurrt das Schürrle zwei völlig unzusammenhängende Tore so vor sich hin. Das soll's dann gewesen sein?
Und dann die katastrophale Krönung: In der 89sten schwächelt Neuer, der sich mit seinen Spaghatvorführungen lieber mal beim Ballett bewerben sollte, immer mehr und lässt ein gegnerisches Gnadentor durch. Ja geht's denn noch?! Was hat der sich denn dabei gedacht?

PS für Besserwisser: Blamage ist kein französisches (Lehn-)wort sondern eine deutsche, "französierende", studentische Neubildung des 18. Jahrhunderts. (DWS)

Bild: Collage aus Screenshots der Zeitlupenwiederholung des Original-Oscar-Tors und der eingeblendeten Zeit im Moment des Treffers.

Samstag, 5. Juli 2014

Liebe ARD!


Gestern sah ich eine seltsame Untertitelung bei einem eingeblendeten Filmschnipsel. Da stand "Quelle: Fremdmaterial". Nun bin ich ganz offenbar nicht so ein aufmerksamer Fernsehzuschauer wie andere, die das schon vor Jahren öffentlich angemerkt haben. Geändert hat sich trotzdem bis heute nichts. Was denkst du dir eigentlich dabei?
Wenn du schon irgendwo im Internet ungefragt herumklaust, dann schreib's doch nicht auch noch so völlig verkorkst runter. Lass es einfach weg oder denk dir doch wenigsten was kreatives aus wie "Agentur Schnippschnapp" oder was weiß ich oder schreib's richtig runter:"Quelle: Aus dem Internet gestohlenes Material. Wenn Sie Kontakt mit unseren Anwälten aufnehmen wollen wenden Sie sich vertrauensvoll an..."
Aber so? Fremdmaterial.
Das klingt so unverschämt wie unappetitlich.
Warum unappetitlich?
Vielleicht, weil ich "Fremdmaterial" bis jetzt immer nur mit medizinischen Eingriffen, blutigen Operationen, implantierten Schweineorganen oder im Körper vergessenem Operantionsbesteck und Tupfern, in die Ohren gesteckten Fahrradventilen oder verschluckten Glasmurmeln in Verbindung brachte.
Natürlich wird Diebstahl nicht besser, wenn man ihn freundlich benennt, ich weiß.
Und außerdem wirkt es in einem Zeitalter, wo jeder jeden übers Ohr hauen möchte, um an  Ressourcen welcher Art und welcher Herkunft auch immer zu gelangen geradezu lächerlich, wenn man einer öffentlichen Fernsehanstalt eine gewisse Vorbildfunktion abverlangen würde.

Ach, ihr habt ja so Recht und ich werde mir eure Prinzipien auch zu eigen machen, ihr werdet mir ja dann bitte auch gegebenenfalls eure Anwälte zur Verfügung stellen.
Darauf verlässt sich
eure Jette

PS: Einen schönen Gruß auch ans ZDF, das sich mit "DVD" als Quellenangabe als ungelenker Nachahmer geoutet hat.