Sonntag, 31. August 2008

Tierisch

Man sagt dem Städter im allgemeinen ja nach, dass er ein gestörtes Verhältnis zum Tier und auch z.B. keine Ahnung habe, woher die Milch käme, bestenfalls noch vermute, dass dafür vielleicht lila Kühe ausgepresst werden müssten. Na ja. Dass das Verhältnis aber wirklich nicht günstig ist, sieht man an den Beispielen, wo Kaninchen in Kinderwagen spazierengefahren werden, Schmetterlinge (ja, es gibt hier auch noch welche!) mit Hornissen verwechselt, Ratten mit Müll aller Art gemästet werden (weil alle Erklärungen zu Sinn und Funktion eines Abfalleimers die entsprechenden Hirnwindungen nicht erreicht haben) - und Dackel über die Straße gezerrt werden, die an Presswurst mit seitlichen Propellern erinnern.

Damit solche Fehlverhältnisse nicht überhand nehmen, wurde vor 12 Jahren in Japan das Tamagotchi erfunden und vor 11 Jahren auch in Deutschland erlaubt und teilweise sogar empfohlen, um den zuverlässigen Umgang mit einem Tier erst einmal virtuell zu erproben und zu beobachten, wie ein „Lebewesen“ an zuviel oder zu wenig Nahrung, fehlender Zuwendung und unerforschten Krankheiten abkratzt.
Leider wurde bei diesem flächendeckenden Experiment vergessen, den tatsächlichen Unterschied zwischen einem virtuellen Hampelpiepser und der lebendigen Kreatur zu vermitteln und dass man letztere nach einem misslungenen Versuch nicht resetten und von vorne anfangen kann...

Einen sehr experimentellen Umgang mit Tieren auf virtueller Basis kann man auf den folgenden Internetseiten erfahren.
Beispiel 1: Für Menschen, die schon immer mal einen Frosch operieren wollten...
(Oben rechts auf "demos" klicken und los geht’s, Flash-Player vorausgesetzt)

Beispiel 2: Für Menschen, die einem Fohlen (das ist ein Pferdekind) schon immer mal den Kopf verdrehen und zu akrobatischer Höchstleistung anspornen* wollten....
(Erst den Link anklicken und dann auf die Reihe Pferde oben klicken und los geht’s, Shockwave-Player vorausgesetzt)

Professioneller experimenteller Umgang mit lebenden, nicht-virtuellen Tieren in keineswegs artgerechter Haltung wird hier beobachtet und protokolliert.
(Zum Lesen der Detailinformationen wird ein gewisser Grad an Dickhäutigkeit vorausgesetzt...)

*) Leider existiert der Link nicht mehr!!!!!

Samstag, 30. August 2008

Abreibung gefällig?


Zu welchem Zwecke man sich reibe
jedem überlassen bleibe!

Hier ein Vorschlag von vor 170 Jahren:

Auf diese Weise verschafft man den Kranken auch Schlaf; denn wenn sie die ganze Nacht hindurch wachen und auch am Tage nicht schlafen, mit unbeweglichen Augen vor sich hinstarren, sich hin und her werfen und aus dem Bett springen, so muss man für Schlaf und Ruhe sorgen. Zu dem Zwecke reibe man zuvörderst den Kopf mit reinem Rosenöl, oder mit einer Mischung von Oleum amaracinum mit Epheusaft, oder mit einer Abkochung von Thymus Serpyllum oder Melilotus ein.
Noch sicherer aber wird Schlaf durch Irrigationen des Kopfes mit einer Abkochung von Mohn in Oel herbeigeführt, oder man betropft das Gesicht mit einer Abkochung von Mohn in Wasser vermittelst eines Schwammes. Man kann auch frisch abgeschnittne Mohnköpfe ganz unter das Kopfkissen legen, denn diese durchfeuchten das trockne und dünne Pneuma, und verdichten und umgeben die Sinne mit einem Nebel. Dieser Nebel aber hat etwas Schweres und Träges , und führt dadurch Schlaf herbei.

Aus: Die auf uns gekommenen Schriften des Kappadocier Aretaeus aus dem griechischen übersetzt von Dr. A. Mann, 1838
Zu finden bei Google-Bücher...

Freitag, 22. August 2008

Kleines Früchtchen!


Die sogeannten Monatserdbeeren auf dem Balkon haben sich dieses Jahr mächtig ins Zeug gelegt und schon ganze 14 Exemplare ihrer Minifrüchte produziert ...!
Das aktuell reifende rosa Früchtchen zeigt uns auf seine ihm eigene Weise, dass es eigentlich keine Beere sondern eine Sammelnussfrucht ist, die ihre Kerne außen auf der Haut trägt.
Hübsch.

Donnerstag, 21. August 2008

Vollmond-Nachschlag


für Maren.
Eine Viertelstunde früher.
(Als das andere Foto.)
Leider noch unschärfer und verwackelter.
Aber mit freundlichem Lächeln.
(mindestens genauso freundlich, wie das vom Scheuch...)

Dienstag, 19. August 2008

Mein Vogelscheuch...

... ganz sonnenverbrannt
und neuerdings auch weinumrankt.


Zur Erinnerung: ein Scheuch im Schnee

PS: Weit wirkungsvoller soll übrigens nach wie vor das Original in Form eines toten Artgenossen am Galgen sein. Dieses Modell kenne ich von der schönen Insel Föhr, wird von Tierschützern jedoch gar nicht gern gesehen und auch ich bin nicht sehr davon angetan, mich mit baumelnden Vogelleichen zu umgeben. Wahrscheinlich auch deshalb trauen sich die Meisen eben doch bisweilen bedenklich nahe heran und (wie neulich) sogar herein...

Sonntag, 17. August 2008

Sommermond

Heute mal zur Abwechslung ein Vollmond. Im Vordergrund ein Wohnzimmer an der Böhmischen Straße, im Hintergrund ein bekanntes Hotel.

Hinweis: Nicht nur der Mond, auch das Foto ist - zu Gunsten der Details - am besten im Dunklen zu betrachten!
Nachtrag: So sah er eine Viertelstunde früher aus...

Freitag, 15. August 2008

Rauchen als kulturelle Teilhabe

Mein Verständnis für die Argumente zum vermeintlichen Nichtraucherschutz wird immer schwerer.
Neulich hörte ich mal wieder irgendeinen (austauschbaren) Kommunalpolitiker darüber lamentieren, dass es Nichtrauchern verwehrt sei, am kulturellen Leben vollständig teilzunehmen, solange in Eckkneipen geraucht werden darf. Ich möchte hiermit noch mal deutlich darauf hinweisen, dass kulturelles Leben egal ob mit oder ohne Rauch eher eingeschränkt ausgerechnet in Eckkneipen stattfindet. Und wenn ich Boxkämpfe (die auch nicht gerade zur Gesundheit beitragen) in der kulturellen Einrichtung Sporthalle nicht sehen mag, dann geh ich da auch nicht hin und verzichte ohne Rumgemaule auf diesen Teil kulturellen Lebens. Warum werden gesundheitsgefährdete Nichtraucher von Politikern ausgerechnet in Eckkneipen erwartet, in denen sie vorher auch nicht waren? Was glauben Nichtraucher in Eckkneipen kulturell wertvolles zu erfahren? Und wer glaubt, dass die kulturelle Einrichtung Eckkneipe noch die gleiche ist, wenn sie rauchfrei von Nichtrauchern besiedelt wird?

Donnerstag, 14. August 2008

Warum ich Dieter Hallervorden nie richtig leiden konnte

Wir waren jung und wir waren Fans der Monty Pythons und von Marty Feldman. Und dann machte sich Dieter Hallervorden am deutschen Lustigkeitshorizont breit und ich, wie auch einige andere hatten den Eindruck eines billigen, plumpen deutschen Abklatsches , mit flachen, langweiligen, aber eben leichter verständlichen Witzen an Stelle des mehrbödigen, abgrundtiefen, englischen Insel-Knalltüten-Humors.
Vor 30 Jahren (Achtung: ist zwar ein Jubiläum, aber kaum Ehrung!) war er dann vor lauter haltloser Lustigkeit und im Duett mit Helga Feddersen mit "Du, die Wanne ist voll" schon gar nicht mehr zu übertreffen.
Erfolg steigt zu Kopfe und so wurde aus ihm eine Inselknalltüte ganz anderer Art. Denn als eine solche hat sich der Herr Hallervorden dann auch noch profiliert, indem er auf der Schwanenwerder wohnend, seine absolute Unfähigkeit im Umgang mit Kindern aus Tempelhof, Steglitz, Schöneberg und Neukölln bewies, die auf benachbarten Ferienlagergrundstücken "an Luft und Sonne" ein bisschen "Stadtranderholung" spielten und mit ihrem aktuellen Lieblingsquatschmacher ein bisschen Quatsch machen wollten oder ihm doch wenigstens ein fröhliches Hallo entgegenrufen wollten.
Zu derartigen Fans fiel dem Herrn aber nur abgrundtiefe Humorlosigkeit und gerichtliches Klagen ein...

Mittwoch, 13. August 2008

Wurscht-Sammelbild N°13


Das hat aber wieder gedauert... macht ja fast den Eindruck, als müsste ich die ganzen Würste noch mal neu kochen. Also: die Nummer 13 ist eine Schinkenwurst mit Broccoli.

Heute noch ein Spiele-Tipp zum Basteln:

Würstchen-Angeln
Wer geschickt ist, vermurkst das gute alte Angelspiel und dekoriert die Fische mit Würstchen, Hähnchenkeulen, diversen Küchenutensilien und den Aquariumskasten als Witwe Boltes Schornstein um....

Und zum Schluss immer noch der gute alte Renner, das Spiel der Spiele, der Wurstspaß auch für Vegetarier: Das online-Wurstmemo (javascript)

Dienstag, 12. August 2008

Suchmeldung

Ich suche dringend die Erzählung "Der Laternenanzünder" von Charles Dickens. Hat jemand eine gut sortierte Dickens-Sammlung zu Hause und kann mir das Buch (evtl. auch ein Sammelband) leihen, kopieren ... ???? Im Original heißt die Geschichte "The Lamplighter", mein Englisch ist aber zu schlecht, um es mir angemessen zu übersetzen und ich weiß, dass es übersetzte Ausgaben geben muss, denn ich hatte vor Jahren eine in der Hand.
PS: (...und eh jetzt jemand mit nem ganz tollenTipp kommt -) in Büchereien hab ich leider nichts gefunden...

(Bildquelle: Library of Congress, American Memory )

Montag, 11. August 2008

Neuköllner Typen

Bin ich froh, dass ich kein großes fettes Riesenkaninchen mit Dalmatinerflecken bin und mit einem Berg Löwenzahnblättern vor der Nase in einem Kinderwagen durch Neuköllner Straßen gefahren werde, wo man mich anstarrt wie das 367. Weltwunder.
Bin ich froh!

Sonntag, 10. August 2008

Sonntagsfrühstück?

Am Sonntagmorgen um dreiviertelacht
hat Pelle der Meise den Garaus gemacht.

Totenwache

Info für Tierschützer:
Mein Kater wird nicht auf Meisenjagd geschickt.
Das oben abgebildete Opfer hat sich
durchs Fenster in die Wohnung verflogen
und wurde von Pelle sofort als
unerwünschter Eindringling erkannt, gestellt
und in der gleichen Sekunde mit einem gekonnten Nackenbiss
(wo er das nur gelernt hat?!) ohne Quälerei erlegt.

Samstag, 9. August 2008

Ein altes chinesisches Sprichwort...

...ist alles, was von mir zur Eröffnung der Olympiade kommt:
Eine Fassade aus Gold und Jade, aber drinnen krabbeln die Spinnen.

...und gleich noch eins, aber nur, weil Word so wunderbare Korrekturvorschläge anbietet:

Freitag, 8. August 2008

Bimmelbolle


Erst jetzt - obwohl schon seit ein paar Jahren ins Leben zurückgeholt - habe ich im Norden Neuköllns eins von derzeit neun neueingerichteten Bollegeschäften in Berlin entdeckt. Eigentlich eine Urberliner Einkaufsinstitution, vor ca. 125 gegründet vom legendären Milchmann Carl Bolle, der übrigens nicht "seinen Jüngsten janz plötzlich im Jewühl" verlor.
Eigentlich waren Bolle-Geschäfte schon lange als nicht mehr existent erklärt. Interessanterweise obliegt die heutige Geschäftleitung einem Herrn mit orientalischem Namen. Woran das wohl liegen mag?

Geschichte der Meierei Bolle
Das Bolle-Lied

Nachtrag Februar 2010: Still und heimlich hat sich's schon wieder ausgebimmelt, die Filiale wird jetzt von Nahkauf bewirtschaftet...

Donnerstag, 7. August 2008

Hochsommeridylle

In der Kirchgasse.

Mittwoch, 6. August 2008

Rabatz!

Wegen der sinkenden Besucherzahlen wurde heute bei Woolworth in der K-M-Str. eine "Rabattsaktion" ausgerufen. Es blieb aber friedlich und ruhig, die Bevölkerung machte einen weitgehend uninteressierten Eindruck, was Aufruhr und ungestümes Geschrei und das immer spärlicher werdende Warenangebot dieser letzten Kaufhausfiliale aller Kaufhausfilialen in Neukölln betrifft.

"Rabatz" nachschlagen bei DWDS
Anmerkungen zur Verwendung des "Fugen-S" nachschlagen beim Zwiebelfisch

PS: Sorry, ich glaube in der Hermannstraße ist auch noch ein Wulle...

Dienstag, 5. August 2008

Ins Gras gebissen...


Wie auf Zuruf hat sich Pelle heute entschlossen, zum ersten Mal in seinem dreijährigen Leben freiwillig und ohne Hilfestellung ins Gras zu beißen. Allerdings über den Umweg Schnittlauch (Aaaaaah!) und Erdbeerblätter (naja) ....

Nicht ins Gras beißen...

...sollen dagegen die tapferen Raucher in ihren potenziell brennbaren Betten: die sich selbst auslöschende Zigarette wird demnächst alle einigermaßen in Atem halten, nicht nur in den Restaurantaußengehegen, sondern auch zuhause, denn wehe, es wird zu langsam gepafft, dann ist Schluss mit lustig!
Hier mehr lesen...

Montag, 4. August 2008

Wenn Katzen kotzen ...

... ist das sehr unschön, riecht und tut dem Teppich gar nicht gut. Wenn Katzen nicht kotzen, tut es höchstens der Katze (und dem Budget für den Tierarzt nicht gut), weil sich in ihrem Inneren allerlei Unverdauliches ansammelt, das zu Darmverschlingungen führen kann und nun weder oben, noch unten wieder raus kommt. Um dies zu verhindern, fressen Katzen verdauungsfördernde Ballaststoffe in Form von Gras oder Muttis Topfpflanzen. Um wiederum letzteres zu verhindern, stellt man Indoor-Katzen sogenanntes Katzengras hin, das nichts anderes ist, als aufgegangene Getreidesaat oder Cyperngras.
Mein Kater Pelle verweigert alle Hilfsangebote, nur bisweilen und um mir persönlich einen Gefallen zu tun, frisst er schon mal einen, im Blumenkasten gepflückten Grashalm aus meiner Hand. Selber pflücken kommt nicht in Frage!
Das hat zur Folge, dass in des Katers Innerem ein wildes Durcheinander herrscht, denn neben extra ausgesuchtem Katzenfutter frisst er Socken, Gummibänder, Goldpapier und Draht. Für eine hübsch bedruckte Plastiktüte lässt er auch schon mal das Frühstück stehen. Schals und Handschuhe hat er im letzten Winter auf diese Weise erheblich dezimiert. Dabei ist es ihm egal, ob es sich um feinste Wolle oder Kunstfaser handelt, nur Baumwolle ist ihm irgendwie zu trocken.Aber alle halbe Jahre ist es dann soweit: Pelle kotzt.
Die meisten Katzen bringen diesen Vorgang mit einigem Gejaule und Gejammer hinter sich. Pelle tut dies still, fast geräuschlos und heimlich, und ich bemerke es erst, wenn ich ich gedankenlos in den Flur trete... (ohne Abb.). Dort hat sich dann ein Mikrokosmos aufgetan, manche vermisste Dinge erkenne ich sogar wieder, hier glitzert etwas, dort das pinkfarbene und schau mal....
Ich wollte ihn vor einiger Zeit (mal wieder) mit einer anderen Katze bekannt machen, die ihm das ganze vielleicht von Tier zu Tier richtig erklären könnte, aber Pelle spricht nicht mit anderen Katzen und schon gar nicht mit Besserwissern.
Dann ist er beleidigt und frisst gar nichts mehr, was seiner Gesundheit auch nicht zuträglicher ist. Also hebe ich ihm angeknabberte Socken auf, damit er sich nicht ständig neue aus dem Schrank holt und bin glücklich, wenn er glücklich ist.

PS: Ich hatte auch mal eine Katze, die jede Woche kotzte, was mich dereinst zum Schreiben eines Liedes veranlasste: "Wenn Katzen kotzen"

Sonntag, 3. August 2008

Jette redet verdrehtes Zeug

Wenn Jette redet, kommt auch schon mal verdrehtes Zeug aus ihrem Mund, gerne auch als harmloser Versprecher. Und gestern gab's mal wieder einen Leckerbissen, der gleichzeitig zum Satz des Tages erklärt wurde:
"Das war ein Wink mit dem Faulzahn!"

Noch mehr verdrehtes Zeug bei MTD

Freitag, 1. August 2008

Vom unsichtbar Teilweisigen


Das war sie dann: Die partielle Sonnenfinsternis zur knappen Mittagsstunde.
Zauber und Magie sind zuhause geblieben.
Ob der lila Schimmer oben links ein dezenter Hinweis ist oder doch nur eine fototechnische Fehlfunktion wird das große Geheimnis meiner kleinen Digitalkamera bleiben...
Also doch ein bisschen Zauber und Magie.
Ein ganz kleines.
Wenigstens.

PS: So war die Sofi angekündigt...
PPS: So sehen Tagesschau-Fotos aus...
PPPS: Naturphänomene, zweiter Teil: Eben fing der lang angekündigte Gewitterregen an, aber zunächst nur bis an die rechte Seite meines Balkons, die linke durfte noch eine Weile trocken bleiben. (Anmerkung: mein Balkon ist nur winzige 80 x 180 cm groß!)