Dienstag, 30. Dezember 2008

Viel Glück fürs neue Jahr!


Mit dem Glückskleespiel Marke Eigenbau.
Die Flash-Kurse tragen ihre Früchte.


Nachtrag im Sommer 2013:
Neulich entbrannte mal wieder eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Glückssymbolen, Amuletten, Vorzeichen, Aberglauen und am Rande über die Möglichkeit, echte vierblättrige Kleeblätter gezielt zu finden - abgesehen von der sowieso vierblättrigen mexikanischen Art des Sauerklee (Oxalis) - sondern die Mutationen des bei uns weitverbreiteten Weißklees.

Wie man erfolgreich Glücksklee findet


Meine recht erfolgreiche Suchtechnik, mit der ich schon hunderte von 4 - 8blättrigen Klee gefunden habe setzt einige Übung im selektiven Sehen voraus. Als zweites macht es keinen Sinn, auf irgendwelchen Wiesen mit irgendwelchem Klee zu suchen, denn, wie oben schon erwähnt, finden sich die heißbegehrten Mutationen weit überwiegend, fast ausschließlich im Weißklee (trifolium repens).

Es gibt fleißige Finder, die behaupten, dass die Gendefekte im Klee häufiger dort auftreten, wo mehr Dünger ausgebracht wurde, dazu kann ich aber nichts sagen, denn ich habe die jeweiligen Wiesenbetreuer nicht interviewt.

Ein wichtiger Tipp ist noch: Wenn man so einen Kleeflecken durchsucht und nichts findet, dann gibt's höchstwahrscheinlich auch nichts zu finden. Dort wo man aber recht bald eins entdeckt, entdeckt man in den allermeisten Fällen auch noch mehr. In meiner Kindheit gab es auf einer kleinen Wiese hinter unserm Spielplatz einen Flecken Weiß-Klee, da wuchsen Jahr für Jahr zuverlässig neben dem normalen dreiblättrigem ganz besonders viel fünf- bis achtblättriger Klee. Vierblättriger war dort auch eher selten...

Montag, 29. Dezember 2008

Bei Kerzenschein zu genießen




Ja, Weihnachten war lecker!
Meine Beziehung zu Rehen war noch nie sehr aufregend, außer auf dem Teller. Und ich bin mir nicht sicher, jemals ein lebendiges Reh bewusst gesehen zu haben, obwohl es in Berliner Wäldern jede Menge geben soll. Aber meist sieht man dann doch immer wieder Damwild. Und Wildschweine. Auch lecker. Und Hasen sind auch lecker, nur die Schrotkörner können gewaltig stören und den nächsten Besuch beim Zahnarzt erzwingen.
Ja, Weihnachten werde ich gerne zum Feinschmecker. Vor allem, wenn ich ein schönes Stück mitten aus einer Rehkeule geschenkt bekomme!

Wer Fleisch isst, sollte sich immer mal wieder bewusst machen, das es nicht auf Bäumen wächst. Hier mehr über "gebleite" oder "vulkanisierte" Rehe... und den dekadenten Glanz ausgefeilter Ballertechnik...

Wenn das Reh erlegt ist, wird es "aus der Decke geholt" und zerlegt. Und so kam es, wie gesagt, dass in meinem Herd ein Stück wilder Oberschenkel lag - in einem heißen Kräuterbad mit Rotwein, Wacholder, Piment, Lorbeer und mehr und darauf wartete, von gutgelaunten Weihnachtstaflern verzehrt zu werden...

Ich hoffe, alle anderen hatten auch ein schönes Festessen! Und überhaupt schöne Tage!

PS.: Wer Flash-Fan ist und die Kerze nachbauen möchte, kann sich auf den gerade entstehenden neuen Tutorialseiten bei den Übungsaufgaben ein paar Tipps abholen... (Die Seiten sind noch lange nicht fertig, aber ein guter Anfang ist gemacht...)

Sonntag, 21. Dezember 2008

Do spuit die Musi!



Gestern habe ich mir im Sandmann dann doch auch den Genuss eines Weihnachtskonzertes gegönnt und mit Freude festgestellt, dass sich die Vintage-Herren um eine versierte Schlagzeugerin erweitert haben. Ein wirklicher Zugewinn! Leider wird sie wohl nicht immer dabei sein, aber immer öfter.

Stephan links ......rechts Sigrun
(Sebastian in blau)..........................

Samstag, 20. Dezember 2008

Teekesselchen

Mein Teekesselchen pfeift.
Und mein Teekesselchen guckt dumm aus der Wäsche!

Hier geht's zu einem online-TeekesselchenspielWieviele Jahre habe ich mich und andere gefragt, warum das Teekesselchen-Spiel so heißt, wie es heißt? (Hat die Frau denn keine anderen Hobbys?????) Und nun hat mich eine Verkettung von Zufällen und Umständen der Antwort vermutlich um einiges näher gebracht: Schlag nach bei Grimm! Zu Grimms Zeiten gab es das Spiel zwar vielleicht noch nicht (sonst hätten sie es vermutlich mit aufgeführt), dafür hatte das Wort aber damals noch eindeutig zwei Bedeutungen!

Teekesselchen online spielen!

Freitag, 19. Dezember 2008

Neue Freundin

Ja es ist wahr, ich habe der Neigung zur Zweitkatze nachgegeben und beherberge seit kurzem ein von Pelle aktzeptiertes Exemplar mit integrierter Weckautomatik. Die funktioniert im allgemeinen so wie in diesem Beispiel:

Ein Zweitkatzenexemplar, dass von Kater Pelle akzeptiert wird, muss (das hatten die Erfahrungen der letzten Jahre deutlich gezeigt) mindestens folgende, im völligen Gegensatz zu ihm selbst stehenden Eigenschaften aufweisen: weiblich, deutlich älter, dunkelhaarig und strapazierfähig. Der Neuzuzug erfüllt all diese Voraussetzungen und gehört außerdem auch noch einer anderen Rasse an. Auf den ersten Blick scheint sie gewöhnlich und schwarzbraun-gesprenkelt, aber bei genauerer Betrachtung ist sie kurzbeinig, kurzschwänzig, kurzhalsig, kleinohrig, stupsnasig, kugelköpfig, mit dicken breiten Tatzen und einer kleinen hellblauen Schleife am Bauch. Letztere ist höchstwahrscheinlich kein Rassemerkmal sondern ein Überbleibsel ihrer letzten und einzigen Operation. Aus ihrer alten Heimat brachte sie den Namen Fussel (kurz Fussss!!!) mit, aber auf den hörte sie bei mir kein einziges Mal, so dass es die beste Gelegenheit war, sie umzutaufen, nun heißt sie Julenka und manchmal hört sie sogar darauf.
Seit Julenka da ist, frisst und verdaut Pelle besser (was nicht heißt, dass er den Geschmack an flauschigen Kleidungsstücken oder Plastiktüten verloren hätte!) und beide haben Spaß. Wenn es Julenka keinen Spaß mehr macht, von Pelle gejagt zu werden, dann jagt sie ihn und ansonsten sitzen beide einfach nur so da und schauen sich selbst oder mir zu und ich ihnen, vor allem wenn sie die adventliche Beleuchtung im Zimmer aufs gemütlichste ergänzen....

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Sch.....

Morgens am Richardplatz. Eine junge Mutter ist etwas entnervt über den Wortschatz ihres 5jährigen Sohnes. "Du redest den andern im Kindergarten immer alles nach und weißt gar nicht, was die Wörter bedeuten!"
Tja, liebe junge Mutter, denke ich so im Vorbeiradeln, so ist das, so lernt ein Kind Sprache, in dem es auch Wörter nachspricht, deren Sinn es noch nicht kennt. So lernt das Kind auch Wörter wie "Krieg" und "Frieden" oder "Jugendpsychologe", ohne zu wissen, was das ist. Aber würdest du dich darüber auch aufregen?
Und außerdem ist es ja nicht so, dass die "schlimmen Wörter" für das Kind nichts bedeuten würden. Nur eben was völlig anderes. Aber bitte verlange nicht, dass es dir den Sinn erklärt. Du erwartest ja von deinem Kind auch nicht, dass es dir "Glück" oder "Rentenanpassung" erklärt...

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Weihnachtswünsche

Socken.
Dicke Socken.
Handgestrickte warme Wollsocken.
Bunte Socken.
Ich wollte wirklich einfach nur dicke, einfarbige - aber FARBIGE! - Socken kaufen.
Was es gibt, sind graue Socken.
Steingrau, Schlechtwettergrau, Eselsgrau, Austerngrau, Rauchgrau, Aschgrau, graue-Haare-Grau, Taubengrau, Anthrazitgrau, Mausgrau, Silbergrau, Betongrau, Hellgrau, Mittelgrau, Dunkelgrau....

Kein schwarzen Socken, aber beigebraune.
Graubeige, Wüste-Gobi-Beige, Brotbeige, Steinbruchbeige, Hasenbraun, Kackbraun, Graubraun...
Wie wär's mit Rot? Oder Grün? von mir aus auch Blau oder Gelb? Moosgrün, Tintenblau, Lackschuh-Rot, U-Bahngelb, Herbstzeitlosen-Lila, Karmesinrot, Südseeblau...
Ich schaue die Weihnachtsmarkt-Sockenhändlerin fragend an.
Gibts nur für Kinder, ansonsten kauft sowas doch keiner, sagt sie.
Doch! Ich! Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich der einzige erwachsene Mensch mit dem Wunsch nach dicken bunten Socken bin.
Da drüben hab ich noch farbige. Sie piekt mit dem Finger zu einem Karton an der Seite.
Ich schaue hinein. Wirr bunte, melierte und marmorierte, unentschieden undefinierbare Farbmischungen lächeln mich müde und gelangweilt an.
Nee, sag ich, die sind mir zu durcheinander, die gefallen mir nicht.
Eine andere Kundin mischt sich ein: Aber die sehen doch schön aus!
Naja, ich hatte vor, noch mehr als nur die Socken anzuziehen, die sollen ja irgendwie auch zu meiner restlichen Kleidung passen.
Wieso? staunt die Eingemischte. Die sind doch in den Schuhen und unter der Hose.
Bei mir nicht nur! Bei mir sollen sie hübsch bunt herausgucken!

Also bleiben mir doch wieder nur die graubeigebraun-melierten, die man unter der Hose verstecken muss?
In mir keimt der Verdacht auf, dass die Neigung des Durchschnittsbürgers zur graubeigebraunmelierten Socke in einem völlig vergurkten Ordnungs- und "Außen-hui"-fimmel begraben liegt, und zwar schlicht und ergreifend deshalb, weil man in dem farblichen Durcheinander den Dreck nicht so schnell sieht...

Meine Mutter zeigte mir einmal stolz ihre neuste Errungenschaft: zwei neue Thermoskannen in modernem schwarzen Design. "Die werden nicht so schnell dreckig!" erklärte sie. "Die werden was?" staunte ich und zog die Stirn kraus. Ich schaute mir die Kannen genauer an und fügte dann hinzu "Du meinst, man sieht die alten Kaffee- und Teekrusten nicht so schnell."
Nun sah mich meine Mutter erstaunt an und war dann für die nächsten drei Stunden gnadenlos beleidigt.

Ich fordere dicke einfarbig-bunte Socken für alle!!!
Sofort.
Und schicke schwarze Thermoskannen.
Und graubeigebraunmelierte Socken für Kinder, damit man die Dreckkrusten nicht so schnell sieht.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Wurscht-Sammelbild N°17


Die Salamitaktik hätte auch nach jeder x-beliebigen anderen harten Wurst benannt werden können, oder nach Gurken, Bratkartoffeln etc. denn im Endeffekt gehts nur um die Scheiben und nicht, wonach sie schmecken....

Hier gibt es einen Einblick in die wurstige Welt der Japaner am Strand und im Zoo.

Und natürlich das gute alte Javascript-Memory

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Ice bizarre

Heute morgen entdeckte ich auf dem Balkon eine äußerst bizarre Eisformation. Außer dem Mondlicht hab ich mir jegliche Ergänzung und Veränderung erspart, denn außer den Bäumen, Seen, Flüssen und Brücken erkennt man auch recht bald Menschen, Tiere und andere zauberhafte Wesen...

Montag, 1. Dezember 2008

Am Kanal

Morgens führt mich der Weg zur Zeit entlang des Teltowkanals. Das winterliche Wetter beschert uns puderzuckrige Landschaften, was die kiffenden und dealenden Jugendlichen der nahen Schule von der Parkbank verscheucht hat. Stattdessen kommen mir zwei Rentner entgegen, die sich die Zeit mit NordicWalking vertreiben. Zwischen weißen Büschen sogar echtes nordic Nordic Walking-Feeling. Wenn der Schnee zu hoch liegt werden sie zum Aufwärmen vielleicht Aqua Nordic Walking machen. Ja, richtig gelesen! Nordic Walking unter Wasser. Der neueste Trend und wenn man dann noch die dazugehörigen Bilder sieht....
Mit Stöckern.
Toll, was die Skandinavier so alles treiben.
Ach so, hat mit denen gar nichts zu tun?
Hm.
Die beiden Rentner nehmen ihr Hobby ernst und holen weit aus mit ihren Stöcken und ich sorge mich um mein Fahrrad. Hoffentlich erwischen sie mich nicht.
Wer fährt denn auch schon bei Schnee und Eis mit dem Fahrrad durch die Gegend?
Selber Schuld!
Wer fährt? Nur Weicheier fahren nicht.
Vielleicht sehe ich deswegen fast nur Frauen auf Fahrrädern....

Sonntag, 30. November 2008

Wurscht-Sammelbild N°16


Geflügelleberwurst hat viele Gesichter. Zwischen Lebensmitteldiscounter, Marktstand und Feinkostgeschäft spiegeln sich zumindest optisch Welten wieder. Geschmacklich natürlich auch und was den Inhalt betrifft. Aber auch hier gilt: das teuerste ist nicht immer das beste!
Wer mal wissen will was in einer Leberwurst so drin steckt:

Geflügelleberwurst und Putenleberwurst sind zwar frei von Rinderbestandteilen, enthalten jedoch neben Geflügelleber auch Schweineleber, Geflügelherz und "Geflügelmuskelmagen ohne verhornte Schleimhaut". (Handelsblatt)
und dazu ein Beitrag des Hessischen Rundfunks

Als Extra heute schnieke Wurstminiaturen - zum Staunen!

Und natürlich das gute alte Javascript-Memory

Mittwoch, 26. November 2008

Neulich bei Kerner

Nachschlag zu Hallervorden.
Aus der Programmvorschau:

Dieter Hallervorden (73) feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum! (...) Privat ist Hallervorden die Ruhe selbst - er lebt auf seiner eigenen Insel vor der französischen Altantikküste. Bei JBK reflektiert er seine schönsten Jahre und verrät auch allerhand Privates.
Na, das ist doch mal ein schöner Nachschlag!
Endlich hat er seine eigene Insel...

Montag, 24. November 2008

Wurscht-Sammelbild N°15


Menno, dit hat aba wieda jedauat!
Aber: Was lange währt wird gut.
Denn heute machen wir einen kleinen Ausflug in Welt des unverwursteten Brotbelags: es gibt Schinken! Schinken ist zwar grundsätzlich vom Schwein, aber es gibt hier und da auch Schinken vom Rind, Schaf und Pferd.

Dazu gibts heute das Wurstrennen in der Spiele-Zone - Auf eigene Gefahr!

Und natürlich das gute alte Javascript-Memory

Sonntag, 23. November 2008

Watt'n? Ratten???

Wer hätte das gedacht: nach gut 700 Jahren Pause hat Hameln mal wieder eine Rattenplage. Im Interview mit dem Kammerjäger (deren weibliche Pendants nicht Kammermädchen heißen!) fragte (so oder ähnlich) ein RadioEins-Moderator:

Gibt es heutzutage nicht auch andere Möglichkeiten, den Ratten beizukommen?
Antwort des Rattenfängers:
Naja, wir töten ja human.
Hoppsala, dachte ich, Ratten sind also doch Menschen? Und erinnerte mich dann aber schnell, dass "humane Tiertötung" einzig dem Zweck dient, für den empfindlichen Menschen in der Vorstellung oder auch beim Zusehen erträglicher zu sein.
Was das Tier davon hält, ist nach wie vor kein Thema, dafür gäbe es ja auch gar kein Wort. Animale Tötung? Oder faunale? Tiergerechte Tötung?
Und wie sieht es mit der "menschengerechten Tötungsweise" für Menschen aus? Des Amis Spezialität....
Apropos: Immer mal wieder regen sich die einen oder anderen darüber auf, dass die Hessen noch heute in ihrer Verfassung die (nicht durchführbare) Todesstrafe zu stehen haben, aber kaum jemand hat sich öffentlich über folgendes aufgeregt (oder hab ich's nur vergessen?):
Das Besatzungsstatut sah in West-Berlin für „strafbare Handlungen gegen die Interessen der Besatzungsmächte“ weiterhin die Todesstrafe als Höchststrafe vor.
...und die wäre durchführbar gewesen....

Alles weitere zur deutschen Todesstrafen bei Wikipedia....

Alles Gute dann noch zum "Totensonntag"!

Freitag, 21. November 2008

...bis zum Mai

Ein halber Text ist ja immerhin auch schon einer, aber eigentlich doch keiner, deshalb habe ich den gestrigen noch mal aufgefüllt.....

und heute gehts so weiter:

Seit Tagen beobachte ich einen Baum, der mir Rätsel aufgibt, - nein - aufgab.
Es ist ein blühender Kirschbaum, das war nicht so schwer zu erkennen.
Aber warum blüht er im November?
Weil er, wie ich nun weiß, nicht einheimisch sein kann, denn einheimische Kirschbäume würden nicht nur wegen ein paar lauer Tage vermuten, dass Frühling sei, sondern wissen ganz genau: erst friert und schneit es und erst danach wird geblüht!
Ja, so sind sie Ausländer.
Können sich wiedermal nicht wirklich integrieren.
Und das Ergebnis sieht dann an einem Wintereinbruchstag wie heute so aus:

WUNDERSCHÖN!

Das passiert übrigens bedeutend öfter als man so gemeinhin denkt, und die dazugehörige Bauernweisheit dazu klingt gar nicht so schön:

Blühen im November die Bäume aufs neu, währet der Winter bis zum Mai.

Da die Novemberblüherei allerdings bedeutend öfter passiert, als man so gemeinhin denkt (wohl wegen der vielen Ausländer!), kann die Bauernregel nicht (mehr) stimmen, und das tröstet dann wieder.

Donnerstag, 20. November 2008

Schlange stehen

Also erst einmal: Schlangen können nicht stehen.
Und dann: Können sie doch. Zum Beispiel auf einem x-beliebigen Amt.

Ich mache mich darauf gefasst, lange in der Schlange zu stehen und habe mir deswegen ein Buch mitgenommen.
Für Männer ist Bücherlesen nicht en vogue.
Einer von ca. hundert liest in einer Zeitung und etwa zehn starren auf das Display ihres Mobiltelefons. Ob sie etwas lesen oder Tetris spielen, kann ich nicht erkennen.

Bücherlesen ist offenbar doch den Frauen vorbehalten, davon gibt es einige.
Und so lese ich entspannt "Picknick am Wegesrand" (Die Roman-Idee für den Tarkowski-Film "Stalker") und bin nach einer Stunde an der Reihe, von einem schlechtgelaunte Schalterbeamten verbal misshandelt zu werden. Ein schöner Höhepunkt eines solchen Vormittags.
Wieso ich ihm meinen Ausweis entgegenhalte?
Na, weil ich ihm vielleicht mal zeigen will wie hübsch der aussieht.
Das denke ich aber nur. Ich bleibe korrekt und freundlich und verrate ihm, dass ich ihn verlängern lassen möchte.
Warum ich ihm außerdem ein völlig überflüssiges Formular abgebe?
Tja, weil ich dachte, so überflüssig kann es nicht sein, wenn es einem zum Ausfüllen überreicht wurde...

Die zauberhafte Welt der Bürokratie werde ich wohl nie durchschauen.

Und deshalb frage ich ihn, was ich denn seiner Meinung nach hätte besser machen können,
woraufhin er mich anpampt, dass er mich überhaupt nicht bedienen müsse und ich kontere mit: "Das wolln wir mal sehen!"
Ich wünsche ihm dann trotzdem einen auffallend schöneren Tag, als er ihn wohl bis dahin bedauerlicher Weise hatte und entferne mich zügig von Ort des Geschehens ehe er mir seinen Locher hinterher wirft.

Mittwoch, 19. November 2008

Koma oder Urlaub?

Da hat sich vielleicht die eine oder der andere gewundert. Vier Wochen keine Nachricht.


Lag Jette im Koma?
War sie verreist?
Oder hatte sie nur einfach keine Lust?

Das kann sich jeder aussuchen, wie er mag, Mehrfachauswahl ist möglich.

Tja. Da fällt die Entscheidung schwer...

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Konzentration

Neulich hatte ich die Gelegenheit, ein paar Kinder zu fragen:
Was ist Konzentration?
Die Antworten:
1. Wenn man ein schwieriges Spiel spielt
2. Wenn man sein Heft im Kindergarten macht
3. Wenn man mit dem Computer ein schwieriges Spiel spielt
4. Wenn der Papa nach links schaut und rechts kein Auto sieht, aber die Mama rechts ein Auto sieht.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

ausgefuchst!

Gestern bei den Dienstagspropheten widmete Freund Martin Betz "unserem" Fuchs ein Gedicht:

Nachbar

Neuköllner Fuchs
seit Monaten heimisch im Kiez, im
Schlaraffenland feister Mülltonnen,
wo Ratten, fett vom Schmutzwasser,
dir in die Schnauze wuchern

Neuköllner Fuchs
mein Mitbewohner
Sozialschmarotzer im Netz
beheizter Hauswände

begegn´ ich dir nachts
dürre Diva
geschmäcklerisch wieselst du fort,
streichst zickig im Zickzack
den Straßenplan durch
Quertreiber
dort im Dunkeln
ahn´ ich noch deinen Blick

Herablassung aus dem Untergrund
als kenntest du Aussteigerwinkel, geheime
Schlupflöcher, Nachbarschafts-Nischen
gibst du nochmal
deine alte Paraderolle:
den solipsistischen Wilden, allergisch
gegens Urbane

als wärst du kein Wohlfahrtsempfänger
als wär ich gesicherter Bürger
den´s anzuzwicken, zu -zwinkern gält´
mit dem Augenaufschlag der Midlifecrisis

Neuköllner Fuchs
brüderlicher Streuner
mach mir nichts vor
hier unter kreisrund gespannter Feder
des Vollmonds, die dich wie mich umtreibt
durch die gemeinsame Heimat.

Die Hälfte der Dienstagspropheten (Lea Streisand und Georg Weisfeld) gibt es als "Lesegala"ergänzt durch Robert Erzig und Tilmann Birr nun auch mitten in Neukölln an jedem ersten Freitag des Monats im Lagari, Pflüger-, Ecke Nansenstraße.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Am Abend kurz nach sechs


Neukölln hat einen neuen Leuchtturm! Die Boulevardpresse behauptet, dass die "Berliner Schnauze" angeblich gleich wieder einen neuen tollen Namen erfunden hätte: Stehlampe.
Naja.
Journalisten behaupten gerne so einiges über Berliner Namensgebungen. Deshalb heißt die ehemalige Kongresshalle und das jetzige HdKdW ja auch nach wie vor offiziell "schwangere Auster", obwohl niemand weiß, was eine schwangere Auster sein soll, aber die Worte 'Auster' und 'schwanger' erreichten wohl das gewünschte Kongressklientel besser. Denn wäre es tatsächlich nach den Berlinern gegangen, hätte das Ding weltweit "Klappstulle" geheißen. Da aber außerhalb Berlins offenbar keiner wissen will, was ne Stulle - und schon gar nicht, was ne Klappstulle - ist, und man unterstellt, dass das Volk außerhalb nicht lernfähig ist, war der Name nicht marktfähig. Soviel zur Berliner Schauze.

Die Stehlampe wird morgen abend auch noch mal leuchten, etwas später als heute, so ungefähr gegen halb sieben. Den richtigen Blickwinkel zum alten Bewag-Werk in der Thiemannstraße vorausgesetzt.

Montag, 13. Oktober 2008

Perso verlängern

"Verlängern" gibt’s ja schon lange nicht mehr. Personalausweise werden heutzutage immer neu ausgestellt. Und nun ist es bei mir mal wieder so weit, nach 10 Jahren Ruhe im Karton. Das ist einerseits die beste Gelegenheit, das hässliche Foto auf dem letzten Ausweis endlich loszuwerden und durch ein neues hässliches zu ersetzen, aber was den Grad der Hässlichkeit betrifft, erfährt man auch nichts genaues. Biometrisch oder klassisch? Schwarz-weiß oder Farbe? Lächeln oder noch doofer? Die Bürgerämter und damit auch das Einwohnermeldeamt streiken gerade, da kann man auch nicht fragen. Was wäre, wenn ich meinen Ausweis nicht neu machen ließe? Wie lange dauert der Streik und vor allem, was muss ich mitbringen, wenn er beendet ist?

Ich suche nach nützlichen Informationen im Internet, bin aber heute irgendwie zu blöd dazu und lande ständig in irgendwelchen Foren, in denen Menschen, die sonst nichts zu tun haben, ihre oft sehr widersprüchlichen Gefühle und Meinungen zum Problemkreis Passfoto formulieren. Ich fühle mich wie in einer Selbsthilfegruppe zum Thema "Narziss und die Photophobie" und flüchte.

Frische Luft tut gut, also begebe ich mich zum nächstgelegenen Amt an der Wildenbruchstraße und treffe vor der geschlossenen Tür auf eine junge Frau, die wohl schon zum dritten Mal erfolglos versucht, ihre Wohnung umzumelden. Ich frage sie, ob sie ne Ahnung hätte, wie Ausweisbilder auszusehen haben und wie hoch die Ausstellungsgebühr sei. Präzise Auskunft: "Kostet nicht so viel wie der Führerschein." Dann zieht sie ihren zwei Jahre alten Ausweis aus der Tasche: "Das Foto muss biometrisch sein." Ich kann im übrigen keinerlei Ähnlichkeit zwischen dem Foto und der jungen Frau erkennen...

Ich gehe um die Ecke in die Polizeiwache. Vielleicht kriege ich hier eine brauchbarere Auskunft?
Ja. Das Ausstellen des Ausweises kostet 8 Euro (Nachtag: nur noch bis 31.Oktober 2010! Mehr siehe unten), dauert ca. 3 bis 6 Wochen und braucht KEIN biometrisches Foto! Und wenn ich wegen des Streiks den Termin nicht einhalten kann, ist das auch nicht so schlimm, aber vielleicht sollte ich's noch vor Weihnachten hinkriegen.

Und nun bin auch fähig, im Internet die richtigen Auskünfte zu finden. Ganz einfach! Dort steht auch deutlich: "Abweichend zu den Reisepässen ist die Darstellung im Halbprofil möglich." (Nachtag: nur noch bis 31.Oktober 2010! Mehr siehe unten)
Trotzdem ist es sehr lustig, sich auf der Pass- Fotomustertafel(pdf) der Bundesdruckerei die Beispiele anzusehen, wie man's nicht machen soll, egal ob biometrisch oder Halbprofil. Hier findet man übrigens auch die Auskunft, dass das Foto ganz nach eigenem Geschmack in Farbe oder auch schwarz-weiß sein kann. Und dass es auch selbst mit einer Digitalkamera gemacht sein darf (aber bitte in diesem Fall alle dort niedergeschriebenen diesbezüglichen Regeln beachten!)

Und nun nochmal alles im Zusammenhang:
Für einen neuen Personalausweis benötigt man
1. Acht Euro
2. Foto im Halbprofil, frontal oder biometrisch
3. Farbe oder auch nicht
4. Format 35 x 45 mm
und
5. die Fähigkeit, ausschweifende Unterschriften in ein winziges Fensterchen zu quetschen. (Üben, üben, üben!) Was machen eigentlich Ärzte und andere Doktoren in dieser Situation? Ihre eigene Unterschrift fälschen?

PS: Ich hab ein uraltes Exemplar, nämlich meinen ersten grünen Westberliner "behelfsmäßigen" Personalausweis in die Neuzeit, also in dieses Jahrtausend retten können...

Nachtrag September 2010: Neue Spielregeln ab 1. November 2010. Leider stehen in der Infobroschüre ausschließlich die Preise für Reisepässe aller Art. Also ist der Personalausweis umsonst? Natürlich nicht. Die gestaffelten Preise findet man hier.
Ein kurzer Auszug: Erwachsene über 24 Jahre zahlen 28.80 Euro, Bedürftige können einen Antrag auf Kostenminderung oder Befreiung stellen.

PS: Es gibt zum Wartezeitüberbrücken einen "vorläufigen" Personalausweis für 10 Euro - das meint bestimmt der eine und die andere, die nach Preisen für den "behelfsmäßigen" suchen...

Sonntag, 12. Oktober 2008

Flash-Früchtchen

Jette hat dazu gelernt. Die Beschäftigung mit Flash kann jetzt endlich auch öffentlich Früchtchen tragen, zur Zeit in Form von kleinen Spielen für die Kinderseite der Kirchengemeinde Rixdorf.
Ständig werden hier neue kleine Spielchen auftauchen und ich freu mich schon auf Weihnachten! Wem der Rahmen zu christlich ist, der spielt mit geschlossenen Augen...

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Egal, Hauptsache is offen!

Heute las ich auf der Internetseite der dieswöchigen Ausgabe von "Karambolage" von einem Berliner, der sich über sein Unvermögen im Umgang mit "französischen" Korkenziehern äußerte. Nach genauerer Betrachtung des beigefügten Fotos und schließlich auch noch des dazugehörigen Videos, stellte ich fest, dass es sich bei dem verachteten Werkzeug um eine Variante des klassischen Kellnerbestecks und damit ursprünglich und ausdrücklich um ein deutsches Patent von 1883 handelt.
Herr Jahn weiß auch, wie man es benutzt, tut sich aber ein bisschen schwer damit, da er erpicht darauf ist, den Öffnungsvorgang sitzend durchzuführen, während die Flasche senkrecht auf dem Tisch zu stehen hat. Das ist annähernd so, als würde ich gerne im Sessel sitzend einen Nagel oben in die Wand schlagen wollen. Klar, kann man machen, aber stehend geht's eben leichter!
Es gibt allerdings reichlich viele Männer, die gar nicht mit einem Kellnerbesteck (oder auch 'Kellnermesser') umgehen können. Sie hampeln rum, verletzen sich, stöhnen und fluchen ununterbrochen. Leider lassen sie sich auch nicht gerne von einer Frau die Technik erklären, weshalb eine sehr große Anzahl von ihnen (ich wage keine Prozentzahlen zu vermuten) bis heute das Patent leider nicht verstanden hat und viel Geld für die wildesten verspielten Konstruktionen, die selten genauso gut oder gar besser funktionieren, zum Fenster hinaus wirft. Es sind allerdings auch einige "Kellnerbesteck"-Designerstücke in Umlauf, die völlig arbeitsunfähig sind und man halte sich bei der Anschaffung lieber an die schlichte klassische Version. Wenn's aber doch schick und teuer sein soll, greife man gleich zur Sommelierausführung, falls man überhaupt einen entsprechenden Fachhandel dafür findet...

Hier noch mal die Einzelteile des Patentöffners (sorry, meiner auf dem Foto ist schon ziemlich alt und etwas angerostet, aber er funktioniert wie am ersten Tag!):

Und nun dieAnwendung.
Die Spindel muss nicht kerzengerade, wie Herr Jahn annimmt, in den Korken gedreht werden, es darf gerne auch ein bisschen schräg sein ('ein bisschen' hab ich gesagt!), dann wird die Stütze auf den Flaschenhals gesetzt und mit etwas Druck auf den Griff, also die obere, freundlich abgerundete Kante gedrückt und damit eine prima Hebelwirkung ausgelöst.
Da flutscht der Korken wie Butter aus dem Flaschenhals!

falsch-richtig
Sie, Herr Jahn, (Gratuliere, und nicht zu viel bewegen!) haben offenbar ein Patent gefunden, das auch im Liegen oder unter Wasser funktionieren würde - wobei ich jetzt nicht wüsste, welchen Sinn das erfüllen könnte? Wo kriegt man so etwas, von Ihnen als "mein deutscher Flaschenöffner" bezeichnetes Gerät gekauft? Ich konnte es nirgends entdecken - vielleicht ist es eher ein asiatisches Modell?
Beste Grüße,
Jette

PS: "Karambolage" ist ein deutsch-französisches Welt-Erklärungs-Magazin von Arte, das unterhaltsam, sehens- und lesenswert ist. Hier findet man auch die Videoaufzeichnung mit Herrn Jahn.

Freitag, 26. September 2008

Urlaubspost

Die Urlaubszeit ist nun endgültig vorbei und die letzten Postkarten sind eingetrudelt.
Jedes Jahr aufs neue wünsche ich mir von reisenden Freunden und Bekannten möglichst schräge oder wild ausgeleuchtete Kartenmotive, aber irgendwie scheinen diese unterhaltsamen Exemplare in letzter Zeit immer schwieriger aufspürbar zu sein. Ein paar Prachtexemplare meiner langjährigen Sammlung hatte ich schon mal vor Jahren zusammengestellt und gestern fiel mir ein, dass sie irgendwo in den unendlichen Weiten des Zwischennetzes herumsegeln müssten und tatsächlich habe ich sie gefunden! Da sind sie, die

Donnerstag, 25. September 2008

Letzter Blick

Richardstraße 98/98a:
Das Einfamilienhaus wird vielleicht doch ein Zweifamilienhaus?

Montag, 22. September 2008

noch mehr Herbst

Es herbstet all über all, nicht nur metereologisch sondern inzwischen auch astronomisch. Draußen ist alles nach wie vor ziemlich gruen (außer mein Zierwein auf Balkonien), - aber kalt und verregnet.
Warum der metereologische Jahreszeitenwechsel immer drei Wochen vor dem astronomischen beginnt? Weil es für die Statistikführung einfacher ist. Da nimmt man praktischerweise komplette Monate, als irgendwelche kombinierten Teilzeitbereiche. Die Wetterstatistik mag Teilzeit genausowenig wie viele Arbeitgeber - zu umständlich und kostenaufwendig!
Obwohl es ja für die entsprechenden Zeitabschnitte durchaus Bezeichnungen gäbe, nämlich die Namen der Tierkreiszeichen. Aber die gelten nicht auf der ganzen Welt gleich und bei Tierkreiszeichen denken dann natürlich auch viele wieder nur an Astrologie und ihr Tageshoroskop und vergessen den Unterschied zur Astronomie mit Tag-und-Nachtgleiche und Sonnenwende....
Macht nichts, denn die realen Jahreszeiten haben wettermäßig betrachtet ja schon längst klein beigegeben und sich der verordneten dreiwöchigen Verschiebung gebeugt. Schon seit über zehn Jahren passiert es immer häufiger, dass man schon Anfang März in der Sonne liegen kann und der Herbst mitten in den Hochsommer reinknallt.
Wat schells.

Der Jahreszeitenwechselterminunterschied nochmal mit vielen Worten ...

Mittwoch, 17. September 2008

ohne Worte

Ein Dachfirst in der Donaustraße, ein Kraftwerkschornstein in Treptow, der Himmel über Neukölln und ein Hauch Sonnenlicht am Horizont bemühen sich gemeinsam um eine möglichst seltsame Stimmung, die uns offenbar vermitteln soll, dass Hoffnung auch in der größten Düsternis besteht. Aber der Sommer ist nun mal entgültig vorbei und der Herbst strengt sich ziemlich an, uns gehörig auf den Sender zu gehen, bevor auch nur das erste rote Blatt malerisch von einem Ahornbaum fällt.

Dienstag, 16. September 2008

Hallo ihr...

...Rixdorfer Hausmeister!
Habt ihr die 2. Berliner Hausmeisterkonferenz verpasst?
Nicht vergessen:
"Der Hausmeister von heute muss sehr breit aufgestellt sein."

Gruß,
Jette

Freitag, 12. September 2008

Mit ohne Pelle

Ich dachte Pellkartoffeln heißen Pellkartoffeln, weil man sie nach dem Kochen pellt. Und nicht schon vorher schält. Seit einigen Jahren, nämlich ziemlich genau seit es Bio-Kartoffeln gibt, essen immer mehr Biofans gerne Pellkartoffeln mit Pelle. Also eigentlich Kartoffeln ohne Pell-.
Ich esse weiterhin Kartoffeln mit ohne Pelle. Aber natürlich nicht ohne mit Leinöl.
Apropos Leinöl. Meine Großmutter setzte mir gerne eine etwas eigenwillige Lausitzer Süßspeise vor: Leinöl mit Zucker. Und dazu frische, flauschige Weißbrotscheiben. Lecker!
Andere Menschen essen gerne, wenn sie mal wieder wilden fleischlichen Genüssen nachgehen, Süßkartoffeln zum Hasen. Obwohl Süßkartoffeln gar keine Kartoffeln sind, sondern die dicken Knubbel einer hübschen Windenart.
Viel leckerer dagegen sind Zuckerkartoffeln zu Rehrücken, Wildschwein oder Gans.
Dazu schneidet man rohe oder halbgegarte leicht gesalzene Kartoffeln in Würfel von ca. 1,5 – 2 cm Kantenlänge und kandiert sie mit etwas Fett (Butter würde am besten schmecken, aber auf gar keinen Fall Olivenöl!!!!) und etwas mehr Zucker in der Pfanne goldbraun. Um so roher die Kartoffeln vor dem kandieren waren um so weniger kross und wird das ganze, was aber nicht heißt, dass es weniger lecker ist, einfach nur anders und auf jedem Fall: Hmmmmm.
Und: Man kann die kleinen Kalorienbomben auch sehr gut ohne Fleisch und Grünkohl essen.

Parisienne-MesserTipp: Wenn man hat und den Verschnitt nicht scheut, nimmt man ein Parisienne-Messer und produziert ein Haufen dekorativer Kartoffelkügelchen – eine Köchin hat mir mal ein solches Messer (mit dem man auch prima anderes Gemüse aushölen kann) geschenkt – oder man macht einen Ausflug zu einem vertrauenswürdigen Bauern und durchsucht nach der Ernte noch mal das aufgewühlte Feld nach den leckeren Minis, die schlecht zu schälen sind, denen man aber als halbgegarte Pellkartoffeln gut die zarte Haut abziehen kann.

PS: Pelle mag gar keine Kartoffeln aber spielt gerne mit den Schalen...

PPS: Zu Leinöl mit Zucker gibt es im Internet heutzutage sehr viele Verweise, noch vor ein paar Jahren konnte sich niemand daran erinnern... - oder hatte die Lausitz noch keinen Internetanschluss?

PPS: (Nachtrag am 17.9.) Gerade habe ich entdeckt, dass Rezepte für "Karamellkartoffeln" kursieren, die zum Teil - mit Kümmel - sehr abstrus klingen ....

Donnerstag, 11. September 2008

mehr traditionals


Mit den Traditionen ist das so eine Sache. Die einen schlafen ein, andere werden über lange Zeit gepflegt und noch andere überraschend irgendwo ausgegraben. Vor einiger Zeit machte sich ein kleines Team auf, archäologische Arbeit zu leisten, grub und grub und stieß endlich auf ein Happening, dass die Rixdorfer nicht verpassen sollten: Popraci - Das Strohballenrollen am kommenden Samstag, 13. Septemper 08 ab 16 Uhr. In 175jähriger Tradition rund um die Schmiede am Richardplatz...

Anmerkung zum Foto: Auf der Suche nach einem traditionsreichen Strohballenbild bin ich auf ein traditionsreiches Druckverfahren gestoßen:
Die Cyanotypie.
Und dazu ein Berliner, der sich diesem Verfahren widmet.

Mittwoch, 10. September 2008

Elefant am Strand

Eigentlich wollte ich gerade den kleinen kretischen moosbewachsenen Felsen, den mir mal eine Freundin aus dem Urlaub mitgebracht hatte, auf meinem Balkon fotografieren und dafür richtig in Szene setzen, denn in diesem Jahr habe ich auch noch kretischen Strandsand dazubekommen. Eine Aufgabe für verhinderte Landschaftsgestalter...
Und dann dachte ich, ich bräuchte noch eine geeignete Requisite, um den kleinen Felsen mit Moos wie einen großen Felsen mit Büschen erscheinen zu lassen. Und schwuppdiwupp hatte ich plötzlich eine Schachtel voller kleiner Elefanten in der Hand und dachte an Hannibal - aber Kreta liegt nun mal nicht in den Alpen, und die Elefanten sind afrikanische - wie man an der Ohrengröße deutlich erkennen kann - und deshalb nicht geeignet, mit Menschen in Kooperation zu arbeiten und mit ihnen gemeinsam irgendwas erfolgreich zu überqueren...
Langer Sätze kurzer Sinn, sie waren auch nicht geeignet, den kretischen Minifelsen zu bewältigen, denn sie torkeltenn ein wenig und manchmal ein wenig mehr. Vermutlich weil sie Mampe-Elefanten sind und ursprünglich an den Hälsen von Bitterlikörflaschen baumeln sollten. Carl Mampe war nämlich einst ein traditionsreicher Berliner Likörfabrikant mit einer speziellen Liebe zu großen Tieren. Genauso wie Carl Ruhnke einst ein ebenso traditionsreicher Berliner Brillenhersteller war, aber über dessen Liebe weiß man weniger.
Beiden zusammen hat der - ach, so traditionsreiche - Berliner Volksmund diesen Spruch verpasst, den wir als Kinder gerne durch die Gegend brüllten:

Sind's die Augen geh zu Mampe,
gieß dir einen auf die Lampe,
brauchst nicht mehr zu Ruhnke gehn,
kannste alles doppelt sehn!
Nun gut, zurück nach Kreta. Wenn der Elefant nicht über den Felsen will, muss der Felsen über den Elefanten. Mit dem Propheten und dem Berg ist das ja auch nicht anders...

Hier also ein Stilleben mit kretischem Felsen, kretischem Moos, kretischem Sand und einem ruhenden berlinisch-afrikanischen, weißen(!) Elefanten: (Leider ist es mir nicht gelungen, den Elefanten genauso scharf wie den Felsen in die Digitalknipse zu kriegen...)

Woher ich weiß, dass das mit Hannibal, den afrikanischen Elefanten und der Alpenüberquerung nicht klappen konnte?
Dringende Buchempfehlung: "Die letzten ihrer Art" von Douglas Adams
(ja, der mit dem Handtuch und der 42 ...)

Über Carl Mampe, den Likörfabrikanten ist kaum was sinnvolles im Internet zu finden, deshalb auch kein Link.

Das jüdische Portal Hagalil zum Thema "Mampe halb und halb"

Und natürlich gab es auch mal im Berliner Zoo einen Elefanten namens Mampe

Die Firma Ruhnke wurde 2001 von einer dänischen Brillenkette aufgekauft....

Strandspaziergang zum Sommerende:

Dienstag, 9. September 2008

Wurscht-Sammelbild N°14


Ja, da isse, die Septemberwurst: eine unspezifische, unspektakuläre und trotzdem hübsche Blutwurst.
Sonst gibts da nichts weiter zu zu sagen, außer Senf.
Blutwurststulle schmeckt noch leckerer, wenn man ihr ein bisschen Senf gönnt. Welchen? Hier eine kleine Senfkunde im Kreuzberger Senfsalon


Und zum Schluss immer viel Spaß mit dem online-Wurstmemo (javascript)

Montag, 8. September 2008

ABC - die Katze...

...sitzt in der Sonne.
Und ich steh neulich bei der Post am Schalter und musste mir ein Formular vorlesen lassen, weil ich mal wieder meine Brille vergessen hatte. Die Schalterbeamtin musterte mich etwas befremdet und lächelte dann scheinbar überlegen, sie hielt mich vermutlich für eine Analphabetin. Ich grinste innerlich mit ihr und dachte 'Wird sie jetzt versuchen, mich übers Ohr zu hauen? Was fühlen tatsächliche Analphabeten in solchen Momenten?'. Mir wurde ein bisschen mulmig bei dem Gedanken und bin gleichzeitig immer wieder schwer erstaunt, wenn ich von Menschen höre, die sogar Doktortitel tragen, ohne ein Wort schreiben oder lesen zu können? Wie sind die durchs Abitur und alle folgenden schriftlichen Prüfungen gekommen? Wie macht man das?
In Deutschland soll es ja ungefähr 4 Millionen Menschen geben, die nicht richtig lesen und schreiben können. Also, wenn man das Kriterium "nicht richtig" ansetzt, sind es ja wohl einige smarte Milliönchen mehr!
Als es am Postschalter schließlich zu der Situation kommt, in der ich meine Unterschrift an die richtige Stelle setzen soll, erwartet die Dame, mit dem Finger an die gewünschte Stelle zeigend, augenscheinlich und sehr neugierig drei krickelige Kreuze. Doch just in diesem Augenblick, fällt mir ein, wo meine Brille ist und das Gesicht der guten Frau bleibt zunächst irgendwo im matschigen Grenzgebiet zwischen freudiger Überraschung und enttäuschtem Beleidigtsein stecken. Sie entscheidet sich schließlich dafür, sich von mir verarscht zu fühlen und beendet die Angelegenheit in einem ziemlich barschen Ton...

Natürlich ist es auch ziemlich aufregend, dass viele Millionen Menschen kein Badisch, Plattdütsch oder "Ostdeutsch" können - und mit Blick auf die regelmäßig wiederkehrende PISA-Studie schaut man mit Sorge auf eine unzureichend gebildete Gesellschaft und das Resultat ist nicht verwunderlich:
80 Millionen Deutsche haben keinen Nobelpreis...

PS: Der 8. September ist Weltalphabetisierungstag - und wenn man dieses Wort ohne zu stocken schreiben kann, ist man durchs Schlimmste durch ....

Samstag, 6. September 2008

Neue Nachbarn - Rixdorfer Rosa II



Was ist los auf der im frühen Frühjahr rosa markierten Baustelle?
Sie hat eine neue rosa Markierung erhalten, ein Fundament und Außenmauern.
Wenn man in Zukunft das geschichtserläuternde Wandgemälde an der Rückwand und Brandmauer der Richardstraße 99 wenigsten in zwei Etappen betrachten will, muss man das Grundstück auf eine Weise betreten, die den zukünftigen Mietern nicht gefallen wird.
Ich beobachte deprimierte StadtführerInnen, denen eine Station ihrer Tour verloren geht und heftig diskuterende Menschen im Garten der reformierten Betlehemsgemeinde.
Die haben übrigens schon vor einiger Zeit eine Broschüre veröffentlicht, die auch als PDF zur Verfügung steht und auf Seite 11 und 12 (bzw. 22-24) einiges zu diesem Bild und zur Gruppe Ratgeb, aus deren Pinsel das Bild 1981 auf die Wand gelangte, erzählt - auch die Affäre um den Anti-Atomkraft-Aufkleber auf der Tuba...

Donnerstag, 4. September 2008

Altes Handwerk


Noch ein Link für Experimentierfreudige.
(Wer sich schnell ekelt, sollte sofort irgendwo anders weiterlesen!)

Also, - für die, die jetzt weiter lesen und die beim letzten Mal noch nicht ausreichend versorgt waren:
Ich hab tatsächlich mal wieder bei Ehrensenf vorbei geschaut und bin sofort pfundig fündig geworden.
Hier kann man spielerisch das Mumifizieren alter ägyptischer Leichen erproben. Wer sich zumindest theoretisch schon mal damit beschäftigt hat, weiß, das Schlimmste kommt zuerst....
Wer sich noch nicht therotisch damit beschäftigt hat, sollte erstmal langsam anfangen und diesen Spiegel-Artikel über das Mumifizieren von Suppenhühnern an einer amerikanischen Schule zu Gemüte ziehen, bevor er sich an Menschen wagt!

Und alle anderen lassen auf jeden Fall auch die Finger davon!

Sonntag, 31. August 2008

Tierisch

Man sagt dem Städter im allgemeinen ja nach, dass er ein gestörtes Verhältnis zum Tier und auch z.B. keine Ahnung habe, woher die Milch käme, bestenfalls noch vermute, dass dafür vielleicht lila Kühe ausgepresst werden müssten. Na ja. Dass das Verhältnis aber wirklich nicht günstig ist, sieht man an den Beispielen, wo Kaninchen in Kinderwagen spazierengefahren werden, Schmetterlinge (ja, es gibt hier auch noch welche!) mit Hornissen verwechselt, Ratten mit Müll aller Art gemästet werden (weil alle Erklärungen zu Sinn und Funktion eines Abfalleimers die entsprechenden Hirnwindungen nicht erreicht haben) - und Dackel über die Straße gezerrt werden, die an Presswurst mit seitlichen Propellern erinnern.

Damit solche Fehlverhältnisse nicht überhand nehmen, wurde vor 12 Jahren in Japan das Tamagotchi erfunden und vor 11 Jahren auch in Deutschland erlaubt und teilweise sogar empfohlen, um den zuverlässigen Umgang mit einem Tier erst einmal virtuell zu erproben und zu beobachten, wie ein „Lebewesen“ an zuviel oder zu wenig Nahrung, fehlender Zuwendung und unerforschten Krankheiten abkratzt.
Leider wurde bei diesem flächendeckenden Experiment vergessen, den tatsächlichen Unterschied zwischen einem virtuellen Hampelpiepser und der lebendigen Kreatur zu vermitteln und dass man letztere nach einem misslungenen Versuch nicht resetten und von vorne anfangen kann...

Einen sehr experimentellen Umgang mit Tieren auf virtueller Basis kann man auf den folgenden Internetseiten erfahren.
Beispiel 1: Für Menschen, die schon immer mal einen Frosch operieren wollten...
(Oben rechts auf "demos" klicken und los geht’s, Flash-Player vorausgesetzt)

Beispiel 2: Für Menschen, die einem Fohlen (das ist ein Pferdekind) schon immer mal den Kopf verdrehen und zu akrobatischer Höchstleistung anspornen* wollten....
(Erst den Link anklicken und dann auf die Reihe Pferde oben klicken und los geht’s, Shockwave-Player vorausgesetzt)

Professioneller experimenteller Umgang mit lebenden, nicht-virtuellen Tieren in keineswegs artgerechter Haltung wird hier beobachtet und protokolliert.
(Zum Lesen der Detailinformationen wird ein gewisser Grad an Dickhäutigkeit vorausgesetzt...)

*) Leider existiert der Link nicht mehr!!!!!

Samstag, 30. August 2008

Abreibung gefällig?


Zu welchem Zwecke man sich reibe
jedem überlassen bleibe!

Hier ein Vorschlag von vor 170 Jahren:

Auf diese Weise verschafft man den Kranken auch Schlaf; denn wenn sie die ganze Nacht hindurch wachen und auch am Tage nicht schlafen, mit unbeweglichen Augen vor sich hinstarren, sich hin und her werfen und aus dem Bett springen, so muss man für Schlaf und Ruhe sorgen. Zu dem Zwecke reibe man zuvörderst den Kopf mit reinem Rosenöl, oder mit einer Mischung von Oleum amaracinum mit Epheusaft, oder mit einer Abkochung von Thymus Serpyllum oder Melilotus ein.
Noch sicherer aber wird Schlaf durch Irrigationen des Kopfes mit einer Abkochung von Mohn in Oel herbeigeführt, oder man betropft das Gesicht mit einer Abkochung von Mohn in Wasser vermittelst eines Schwammes. Man kann auch frisch abgeschnittne Mohnköpfe ganz unter das Kopfkissen legen, denn diese durchfeuchten das trockne und dünne Pneuma, und verdichten und umgeben die Sinne mit einem Nebel. Dieser Nebel aber hat etwas Schweres und Träges , und führt dadurch Schlaf herbei.

Aus: Die auf uns gekommenen Schriften des Kappadocier Aretaeus aus dem griechischen übersetzt von Dr. A. Mann, 1838
Zu finden bei Google-Bücher...

Freitag, 22. August 2008

Kleines Früchtchen!


Die sogeannten Monatserdbeeren auf dem Balkon haben sich dieses Jahr mächtig ins Zeug gelegt und schon ganze 14 Exemplare ihrer Minifrüchte produziert ...!
Das aktuell reifende rosa Früchtchen zeigt uns auf seine ihm eigene Weise, dass es eigentlich keine Beere sondern eine Sammelnussfrucht ist, die ihre Kerne außen auf der Haut trägt.
Hübsch.

Donnerstag, 21. August 2008

Vollmond-Nachschlag


für Maren.
Eine Viertelstunde früher.
(Als das andere Foto.)
Leider noch unschärfer und verwackelter.
Aber mit freundlichem Lächeln.
(mindestens genauso freundlich, wie das vom Scheuch...)

Dienstag, 19. August 2008

Mein Vogelscheuch...

... ganz sonnenverbrannt
und neuerdings auch weinumrankt.


Zur Erinnerung: ein Scheuch im Schnee

PS: Weit wirkungsvoller soll übrigens nach wie vor das Original in Form eines toten Artgenossen am Galgen sein. Dieses Modell kenne ich von der schönen Insel Föhr, wird von Tierschützern jedoch gar nicht gern gesehen und auch ich bin nicht sehr davon angetan, mich mit baumelnden Vogelleichen zu umgeben. Wahrscheinlich auch deshalb trauen sich die Meisen eben doch bisweilen bedenklich nahe heran und (wie neulich) sogar herein...

Sonntag, 17. August 2008

Sommermond

Heute mal zur Abwechslung ein Vollmond. Im Vordergrund ein Wohnzimmer an der Böhmischen Straße, im Hintergrund ein bekanntes Hotel.

Hinweis: Nicht nur der Mond, auch das Foto ist - zu Gunsten der Details - am besten im Dunklen zu betrachten!
Nachtrag: So sah er eine Viertelstunde früher aus...

Freitag, 15. August 2008

Rauchen als kulturelle Teilhabe

Mein Verständnis für die Argumente zum vermeintlichen Nichtraucherschutz wird immer schwerer.
Neulich hörte ich mal wieder irgendeinen (austauschbaren) Kommunalpolitiker darüber lamentieren, dass es Nichtrauchern verwehrt sei, am kulturellen Leben vollständig teilzunehmen, solange in Eckkneipen geraucht werden darf. Ich möchte hiermit noch mal deutlich darauf hinweisen, dass kulturelles Leben egal ob mit oder ohne Rauch eher eingeschränkt ausgerechnet in Eckkneipen stattfindet. Und wenn ich Boxkämpfe (die auch nicht gerade zur Gesundheit beitragen) in der kulturellen Einrichtung Sporthalle nicht sehen mag, dann geh ich da auch nicht hin und verzichte ohne Rumgemaule auf diesen Teil kulturellen Lebens. Warum werden gesundheitsgefährdete Nichtraucher von Politikern ausgerechnet in Eckkneipen erwartet, in denen sie vorher auch nicht waren? Was glauben Nichtraucher in Eckkneipen kulturell wertvolles zu erfahren? Und wer glaubt, dass die kulturelle Einrichtung Eckkneipe noch die gleiche ist, wenn sie rauchfrei von Nichtrauchern besiedelt wird?

Donnerstag, 14. August 2008

Warum ich Dieter Hallervorden nie richtig leiden konnte

Wir waren jung und wir waren Fans der Monty Pythons und von Marty Feldman. Und dann machte sich Dieter Hallervorden am deutschen Lustigkeitshorizont breit und ich, wie auch einige andere hatten den Eindruck eines billigen, plumpen deutschen Abklatsches , mit flachen, langweiligen, aber eben leichter verständlichen Witzen an Stelle des mehrbödigen, abgrundtiefen, englischen Insel-Knalltüten-Humors.
Vor 30 Jahren (Achtung: ist zwar ein Jubiläum, aber kaum Ehrung!) war er dann vor lauter haltloser Lustigkeit und im Duett mit Helga Feddersen mit "Du, die Wanne ist voll" schon gar nicht mehr zu übertreffen.
Erfolg steigt zu Kopfe und so wurde aus ihm eine Inselknalltüte ganz anderer Art. Denn als eine solche hat sich der Herr Hallervorden dann auch noch profiliert, indem er auf der Schwanenwerder wohnend, seine absolute Unfähigkeit im Umgang mit Kindern aus Tempelhof, Steglitz, Schöneberg und Neukölln bewies, die auf benachbarten Ferienlagergrundstücken "an Luft und Sonne" ein bisschen "Stadtranderholung" spielten und mit ihrem aktuellen Lieblingsquatschmacher ein bisschen Quatsch machen wollten oder ihm doch wenigstens ein fröhliches Hallo entgegenrufen wollten.
Zu derartigen Fans fiel dem Herrn aber nur abgrundtiefe Humorlosigkeit und gerichtliches Klagen ein...

Mittwoch, 13. August 2008

Wurscht-Sammelbild N°13


Das hat aber wieder gedauert... macht ja fast den Eindruck, als müsste ich die ganzen Würste noch mal neu kochen. Also: die Nummer 13 ist eine Schinkenwurst mit Broccoli.

Heute noch ein Spiele-Tipp zum Basteln:

Würstchen-Angeln
Wer geschickt ist, vermurkst das gute alte Angelspiel und dekoriert die Fische mit Würstchen, Hähnchenkeulen, diversen Küchenutensilien und den Aquariumskasten als Witwe Boltes Schornstein um....

Und zum Schluss immer noch der gute alte Renner, das Spiel der Spiele, der Wurstspaß auch für Vegetarier: Das online-Wurstmemo (javascript)

Dienstag, 12. August 2008

Suchmeldung

Ich suche dringend die Erzählung "Der Laternenanzünder" von Charles Dickens. Hat jemand eine gut sortierte Dickens-Sammlung zu Hause und kann mir das Buch (evtl. auch ein Sammelband) leihen, kopieren ... ???? Im Original heißt die Geschichte "The Lamplighter", mein Englisch ist aber zu schlecht, um es mir angemessen zu übersetzen und ich weiß, dass es übersetzte Ausgaben geben muss, denn ich hatte vor Jahren eine in der Hand.
PS: (...und eh jetzt jemand mit nem ganz tollenTipp kommt -) in Büchereien hab ich leider nichts gefunden...

(Bildquelle: Library of Congress, American Memory )

Montag, 11. August 2008

Neuköllner Typen

Bin ich froh, dass ich kein großes fettes Riesenkaninchen mit Dalmatinerflecken bin und mit einem Berg Löwenzahnblättern vor der Nase in einem Kinderwagen durch Neuköllner Straßen gefahren werde, wo man mich anstarrt wie das 367. Weltwunder.
Bin ich froh!

Sonntag, 10. August 2008

Sonntagsfrühstück?

Am Sonntagmorgen um dreiviertelacht
hat Pelle der Meise den Garaus gemacht.

Totenwache

Info für Tierschützer:
Mein Kater wird nicht auf Meisenjagd geschickt.
Das oben abgebildete Opfer hat sich
durchs Fenster in die Wohnung verflogen
und wurde von Pelle sofort als
unerwünschter Eindringling erkannt, gestellt
und in der gleichen Sekunde mit einem gekonnten Nackenbiss
(wo er das nur gelernt hat?!) ohne Quälerei erlegt.

Samstag, 9. August 2008

Ein altes chinesisches Sprichwort...

...ist alles, was von mir zur Eröffnung der Olympiade kommt:
Eine Fassade aus Gold und Jade, aber drinnen krabbeln die Spinnen.

...und gleich noch eins, aber nur, weil Word so wunderbare Korrekturvorschläge anbietet:

Freitag, 8. August 2008

Bimmelbolle


Erst jetzt - obwohl schon seit ein paar Jahren ins Leben zurückgeholt - habe ich im Norden Neuköllns eins von derzeit neun neueingerichteten Bollegeschäften in Berlin entdeckt. Eigentlich eine Urberliner Einkaufsinstitution, vor ca. 125 gegründet vom legendären Milchmann Carl Bolle, der übrigens nicht "seinen Jüngsten janz plötzlich im Jewühl" verlor.
Eigentlich waren Bolle-Geschäfte schon lange als nicht mehr existent erklärt. Interessanterweise obliegt die heutige Geschäftleitung einem Herrn mit orientalischem Namen. Woran das wohl liegen mag?

Geschichte der Meierei Bolle
Das Bolle-Lied

Nachtrag Februar 2010: Still und heimlich hat sich's schon wieder ausgebimmelt, die Filiale wird jetzt von Nahkauf bewirtschaftet...

Donnerstag, 7. August 2008

Hochsommeridylle

In der Kirchgasse.

Mittwoch, 6. August 2008

Rabatz!

Wegen der sinkenden Besucherzahlen wurde heute bei Woolworth in der K-M-Str. eine "Rabattsaktion" ausgerufen. Es blieb aber friedlich und ruhig, die Bevölkerung machte einen weitgehend uninteressierten Eindruck, was Aufruhr und ungestümes Geschrei und das immer spärlicher werdende Warenangebot dieser letzten Kaufhausfiliale aller Kaufhausfilialen in Neukölln betrifft.

"Rabatz" nachschlagen bei DWDS
Anmerkungen zur Verwendung des "Fugen-S" nachschlagen beim Zwiebelfisch

PS: Sorry, ich glaube in der Hermannstraße ist auch noch ein Wulle...

Dienstag, 5. August 2008

Ins Gras gebissen...


Wie auf Zuruf hat sich Pelle heute entschlossen, zum ersten Mal in seinem dreijährigen Leben freiwillig und ohne Hilfestellung ins Gras zu beißen. Allerdings über den Umweg Schnittlauch (Aaaaaah!) und Erdbeerblätter (naja) ....

Nicht ins Gras beißen...

...sollen dagegen die tapferen Raucher in ihren potenziell brennbaren Betten: die sich selbst auslöschende Zigarette wird demnächst alle einigermaßen in Atem halten, nicht nur in den Restaurantaußengehegen, sondern auch zuhause, denn wehe, es wird zu langsam gepafft, dann ist Schluss mit lustig!
Hier mehr lesen...

Montag, 4. August 2008

Wenn Katzen kotzen ...

... ist das sehr unschön, riecht und tut dem Teppich gar nicht gut. Wenn Katzen nicht kotzen, tut es höchstens der Katze (und dem Budget für den Tierarzt nicht gut), weil sich in ihrem Inneren allerlei Unverdauliches ansammelt, das zu Darmverschlingungen führen kann und nun weder oben, noch unten wieder raus kommt. Um dies zu verhindern, fressen Katzen verdauungsfördernde Ballaststoffe in Form von Gras oder Muttis Topfpflanzen. Um wiederum letzteres zu verhindern, stellt man Indoor-Katzen sogenanntes Katzengras hin, das nichts anderes ist, als aufgegangene Getreidesaat oder Cyperngras.
Mein Kater Pelle verweigert alle Hilfsangebote, nur bisweilen und um mir persönlich einen Gefallen zu tun, frisst er schon mal einen, im Blumenkasten gepflückten Grashalm aus meiner Hand. Selber pflücken kommt nicht in Frage!
Das hat zur Folge, dass in des Katers Innerem ein wildes Durcheinander herrscht, denn neben extra ausgesuchtem Katzenfutter frisst er Socken, Gummibänder, Goldpapier und Draht. Für eine hübsch bedruckte Plastiktüte lässt er auch schon mal das Frühstück stehen. Schals und Handschuhe hat er im letzten Winter auf diese Weise erheblich dezimiert. Dabei ist es ihm egal, ob es sich um feinste Wolle oder Kunstfaser handelt, nur Baumwolle ist ihm irgendwie zu trocken.Aber alle halbe Jahre ist es dann soweit: Pelle kotzt.
Die meisten Katzen bringen diesen Vorgang mit einigem Gejaule und Gejammer hinter sich. Pelle tut dies still, fast geräuschlos und heimlich, und ich bemerke es erst, wenn ich ich gedankenlos in den Flur trete... (ohne Abb.). Dort hat sich dann ein Mikrokosmos aufgetan, manche vermisste Dinge erkenne ich sogar wieder, hier glitzert etwas, dort das pinkfarbene und schau mal....
Ich wollte ihn vor einiger Zeit (mal wieder) mit einer anderen Katze bekannt machen, die ihm das ganze vielleicht von Tier zu Tier richtig erklären könnte, aber Pelle spricht nicht mit anderen Katzen und schon gar nicht mit Besserwissern.
Dann ist er beleidigt und frisst gar nichts mehr, was seiner Gesundheit auch nicht zuträglicher ist. Also hebe ich ihm angeknabberte Socken auf, damit er sich nicht ständig neue aus dem Schrank holt und bin glücklich, wenn er glücklich ist.

PS: Ich hatte auch mal eine Katze, die jede Woche kotzte, was mich dereinst zum Schreiben eines Liedes veranlasste: "Wenn Katzen kotzen"

Sonntag, 3. August 2008

Jette redet verdrehtes Zeug

Wenn Jette redet, kommt auch schon mal verdrehtes Zeug aus ihrem Mund, gerne auch als harmloser Versprecher. Und gestern gab's mal wieder einen Leckerbissen, der gleichzeitig zum Satz des Tages erklärt wurde:
"Das war ein Wink mit dem Faulzahn!"

Noch mehr verdrehtes Zeug bei MTD

Freitag, 1. August 2008

Vom unsichtbar Teilweisigen


Das war sie dann: Die partielle Sonnenfinsternis zur knappen Mittagsstunde.
Zauber und Magie sind zuhause geblieben.
Ob der lila Schimmer oben links ein dezenter Hinweis ist oder doch nur eine fototechnische Fehlfunktion wird das große Geheimnis meiner kleinen Digitalkamera bleiben...
Also doch ein bisschen Zauber und Magie.
Ein ganz kleines.
Wenigstens.

PS: So war die Sofi angekündigt...
PPS: So sehen Tagesschau-Fotos aus...
PPPS: Naturphänomene, zweiter Teil: Eben fing der lang angekündigte Gewitterregen an, aber zunächst nur bis an die rechte Seite meines Balkons, die linke durfte noch eine Weile trocken bleiben. (Anmerkung: mein Balkon ist nur winzige 80 x 180 cm groß!)

Freitag, 25. Juli 2008

Die Welt der inneren Animation

Ich bin schon wieder abgelenkt und schwer mit anderen Dingen als Beiträgeschreiben beschäftigt, denn ich widme mich zur Zeit einem Flash-Crashkurs, tauche ab in die Welt der inneren Animation und sauber formulierter Action, übe mich in Spiele-Programmierung, Vektoren-Design und habe als erstes ein paar kleinen Piepmätzen wie durch Zauberhand Leben eingehaucht...


(Nichts zu sehen? - Tut mir leid. Das liegt daran, dass ich noch nicht weiß, wie ich - und ob überhaupt - einen Flash-Film (flv) hier in den Blog reingeladen kriege.
Oder swf.
)

PS: Hier kann man sich zur ersatzweisigen Unterhaltung an einem Flash-Online-Spiel meines Dozenten Holger Kohnen abarbeiten: Gobogo

Freitag, 18. Juli 2008

Passage- Nachtrag

Inzwischen hat mir ein Vögelchen geflüstert, dass die Ausstellung der Entwürfe mit Absicht nicht bekannt gemacht wurde, weil die Meinung der Anwohner eigentlich doch nicht so interessant ist, wie man gerne tut und das Vögelchen hat mir auch das Ergebnis der Jury verraten. Da die zuständigen Verantwortlichen es bis jetzt nicht für nötig hielten, wenn schon nicht die Mitsprachemöglichkeit, so doch wenigstens das Ergebnis mal zu veröffentlichen, dürfen wir weiter gespannt sein. Hier nur soviel: Man hat sich nicht für Berliner, geschweige denn Neuköllner entschieden.
Da hoffe ich dann mal, das der Entwurf auch tatsächlich der beste war...

Nachtrag-Nachtrag (ein paar Tage später): Jetzt ist es auch öffentlich - beim frisch gegründeten Verein "Aktion! Karl-Marx-Straße"

Noch ein Nachtrag, sehr viel später: Sang- und klanglos ist das Projekt wohl untern Tisch gefallen, die Architekten und Lichtdesigner haben ihre Entwürfe von den Internetseiten entfernt und die Aktion! Karl-Marx-Straße tut so, als wär nichts gewesen...