Aus dem Krankenhaus erhielt ich letzte Woche noch den Auftrag, allabendlich die Temperatur zu messen und wenn sie steigt, mich gleich wieder zu melden.
Aber wie misst man nun zuverlässig die Temperatur?
Verschiedene Methoden in Krankenhäusern, bei Ärzten und meine eigenen Testreihen und Erfahrungen haben herausgebracht, dass die klassische Rektal-Methode immer noch die eindeutigste und zuverlässigste ist. Klingt blöd, ist aber so.
In den Achselhöhlen kann zuviel Luft sein, oder noch schlimmer: Verdunstungskälte nach oder während kleinerer oder größerer Schweißausbrüche! Wenn man unter beiden Armen gleichzeitig misst, kann man Unterschiede von bis zu 1,5° feststellen!
Unter der Zunge! rufen jetzt bestimmt schon viele Besserwisser ungeduldig dazwischen... Ich finde, dass diese Methode in oralakrobatische Übungen ausartet. Mir fehlt wohl eine Zahnlücke an geeigneter Stelle im Unterkiefer, um das Thermometer dort zu fixieren, wo es hin soll und so ergeben sich vergleichsweisige Abweichungen von bis zu 1,2°.
Und im Ohr? Es gibt doch die neuen tollen Ohrthermometer! Ohrthermometer sind vor allem teuer und deshalb schenken ihnen wohl auch so viele Benutzer höchstes Vertrauen. Das ist leichtsinnig. Ohrthermometer zeigen - grob gesagt - nur an, ob die Temperatur unter 37,5° oder über 38° ist, alles andere ist geschätzt und eine Abweichung von
mindestens 1° ist normal. So musste ich es jedenfalls im Krankenhaus erfahren. Das Ohrthermometer meiner Hausärztin ist allerdings meistens verblüffend nah an meinen eigenen gemessenen Werten dran. Ich muss sie mal fragen, woher sie das hat?
Merke: Beim Messen der Körpertemperatur aus medizinischen Gründen ist es wichtig, die
Innentemperatur festzustellen, deshalb können Messtechniken, die an der Körperaußenseite angewendet werden (wie z.B. auch die neumodernen Stirnpflaster) höchstens Hinweise geben, aber keinesfalls einen tatsächlichen Zustand anzeigen!
Nachtrag:
Verträumt das Thermometer an den Mundwinkel gehalten ist in Polen gerade total In.
