Dienstag, 31. März 2009

Hitzeeinbruch

Heizung aus, Balkontür auf, Sonne rein, Katzen raus - das nennt man Frühling.
Pelle hat sich über die Plötzlichkeit ein bisschen erschrocken, war aber gleich wieder milderen Gemüts, als liebliche Melodien von der nördlichen Kirchgasse heraufschwebten: eine fast nach Geigen klingende Akkordeonversion von "Brucia La Terra" - dafür ist es dann vielleicht doch noch ein bisschen zu früh, aber von mir aus kann's gerne bald heiß werden, ich mag's.

Sonntag, 29. März 2009

Die Zeit...

...fliegt davon, wenn man nicht aufpasst. So, wie uns letzte Nacht einfach mal eben eine Stunde abgehauen ist. Hierbei handelte es sich um ein voraussehbares Ereignis, dass seit vielen Jahren aus zwielichtigen und längst widerlegten Gründen "Wir haben dann mehr Sonne" und "das spart Strom" immer um die gleiche Jahreszeit passiert.
Irgendwann hat man das Ende der Sommerzeit (früher mit Herbstbeginn am letzten Wochende im September) auf Ende Oktober verschoben, - für den damals ebenso geplanten Beginn einen Monat früher, also Ende Februar fanden sich offenbar nicht soviele Freunde...



hübsche Illustration


Letzte Woche fragten sich dann auch mal wieder viele Menschen, in welche Richtung man die Zeiger der Uhr verdrehen müsse. Die Antwort war einhellig ungenau: "Eine Stunde mehr".
Mehr was?
Der Tag hat 25 Stunden?
Eine Stunde länger schlafen?
Eine Stunde mehr Sonne für alle?
Morgens eine Stunde mehr dunkel?
Der Zeiger muss eine Stunde weiter gestellt werden?

Richtig ist: Diese Nacht hatte im Prinzip eine Stunde weniger.
Der gesamte Tag hat also nur 23 Stunden und: die Uhr musste vorgestellt werden.

Gut. Das wussten die meisten, auch wenn sie es nicht aussprechen konnten. Und wie man die Zeiger einer Uhr betätigt, weiß man im Prinzip auch. Und wie man Ziffernanzeigen weiterschnurren lässt, auch.
Was aber, wenn das elektronische Gerät eine GMT-Angabe verlangt?
GMT + 1 oder -1 oder +2 oder gar nicht oder was?

Antwort für Deutschland:
Winterzeit = GMT+1
Sommerzeit = GMT+2

Und was ist GMT? (Schon wieder ein kleiner Beirag zum Jahr der Astronomie)
Greenwich Mean Time (kurz GMT) [ˌɡrɛnɪtʃ ˈmiːn taim; -ɪdʒ], zu Deutsch: mittlere Greenwich-Zeit, ist die mittlere Sonnenzeit am Nullmeridian.
Die Greenwich Mean Time war von 1884 bis 1928 Weltzeit. Obwohl in dieser Funktion heute von der Koordinierten Weltzeit UTC ersetzt, ist GMT weiterhin ein geläufiger Begriff für diese Zeitzone. (Weiter bei Wiki)

Freitag, 27. März 2009

Erinnerung

Wem der Frühling noch zu kalt ist, erinnere sich ans letzte Jahr... Da war Ostern zwar etwas früher, aber auch frischer!

Donnerstag, 26. März 2009

Neukölln dekadent

Ich esse ja gerne Sushi, schon ein paar Jahre länger als es die dazugehörigen Bars in Berlin gibt.
Deshalb habe ich auch frühzeitig gelernt, die schmackhaften Röllchen selbst herzustellen. Dabei kann es im Übrigen durchaus hilfreich sein, wenn man eine erfolgreiche Karriere als Zigarettendreherin aufweisen kann.
Beim Auftreiben von geeignetem Fisch kann man allerdings schnell Probleme kriegen, da es ja die sogenannte Sushiqualität in Berlin angeblich und eigentlich nicht gibt. Was nicht heißt, dass der Fisch nicht trotzdem so frisch ist, dass man ihn unbesorgt roh essen kann.
Bei Feinkost-Kropp in der Karl-Marx-Straße klang das neulich so:
"Ich hätte gerne den frischesten Fisch, den Sie haben."
"Für Sushi? Wir führen keine Sushiqulität!"
Sprach's, drehte sich um und verschwand auf Nimmerwiedersehen.
Andere Verkäuferinnen schauten aus der Ferne und blieben aber auch da.
Na gut, dachte ich, wenn ihr mir nichts verkaufen wollt, dann gehe ich eben doch zu Karstadt und verschwand ebenfalls auf Nimmerwiedersehen.

Bei Karstadt lautete meine etwas modifizierte Frage wie folgt:
"Welchen ihrer Fische würden Sie ohne Bedenken roh verzehren?"
Der Fischhändler sah mich einen Moment nachdenklich an, also fügte ich hinzu:
"Ich weiß, dass Sie keine Sushi-Qualität anbieten können, deshalb frage ich...."
"Die hier. Alles frischer Fang, gerade geliefert." Er lächelte.
Prima. Ich lächelte zurück. Das klingt doch brauchbar und wir wurden uns schnell handelseinig.

Fertiges Sushi in Bars oder Restaurants gibt es auch in Neukölln, aber ich weiß nicht, ob empfehlenswert. Wer's ausprobieren will:
Tabibito, Karl-Marx-Str. 56
Sushi Bar, Sonnenallee 134
Phong Thuy, Silbersteinstr. 3 Lieferservice (hier gibts auch Pizza & Co)

PS: Was Sushi-Qualität eigentlich sein soll, weiß keiner so genau. Vor ein paar Jahren wurden angeblich mal irgendwelche Verordnungen über den Frischezustand erlassen, die ich aber nirgends auftreiben kann. Und fragt und surft man sich durch, erhält man sehr voneinander abweichende Vermutungen aber nichts verbindliches.

PPS: Aus der Reihe "Lieblingsfernsehküchendialoge":

Wie alt ist der Fisch und woher kommt er?
Das ist Tunfisch mit der Bezeichnung Sushiqualität.
Ah ja, weil er innen roh ist!
Genau.
Jette fragt sich: Und wie ist er außen?

PPPS: Clownfisch-Sushi sieht zwar lustig aus, erfreut sich ansonsten aber keiner großen Beliebtheit - wie einst schon hier erwähnt...

Dienstag, 24. März 2009

Frühlingsgewitter

Schnell noch ein paar zarte Pflanzen vom Balkon gerettet und schon fegt ein grummelndes Graupel-Sturm- Frühlingsdonnerwetter durch Rixdorf, das sich gewaschen hat!
Dicke Wolken verdunkeln den Himmel und meinen Schreibtisch. Der Wind pfeift mehrstimmig durch alle Ritzen, die Katzen gruseln sich und suchen sichere Verstecke.
Kein Vogel pfeift mehr freche Lieder, nur eine Feuerwehr tönt von fern.
Der Vogelscheuch aber findet wieder alles äußerst amüsant.
Trügerisch sanftmütig verwandelt sich der Graupel in flauschig dahinschmelzenden Schnee und ich werde jetzt aufs Rad steigen und ein paar Plakate drucken lassen....

Donnerstag, 19. März 2009

K-Faktor

seit November kann ich ja ein neues Fahrrad mein eigen nennen, aber viel Freude hatte ich damit bis jetzt nicht. Im Winter war das Schloss eingefroren, dann war das Tretlager kaputt, dann hat der fiese Streusplit ständig meine Reifen zerschnitten bis ich schließlich Stahlmäntel habe aufziehen lassen und und und ... im Moment knackt beim Bremsen irgendwas sehr verdächtig und irgendwie steckt in diesem Rad der Wurm, bzw. Minimotten und Kastanientierchen, wie es Dittsche sehr viel genauer wusste (1. Staffel, Folge 8, 2004) . Manches Mal dachte ich schon: Ach, wenn doch jemand käme und es mitnähme, dann hätte die Diebstahlsversicherung wenigstens Sinn und ich würd' noch mal von vorne anfangen. Aber es klaut keiner und das ist kein Wunder, denn laut Statistik passiert sowas in Neukölln "fast gar nicht". Neukölln hat nämlich in Sachen Fahrraddiebstahl den niedrigsten "K-Faktor" von ganz Berlin. Soll heißen: gibt es nur 307 diesbezüglich Kriminelle unter je 100000 Einwohnern.
Wer selbst ein bisschen im Krimilalitätsatlas herumblättern will, kann dies hier tun.

Mittwoch, 18. März 2009

Nachuntersuchnung

Am Montag war die jüngst operierte greise Bauhauslampe zur Nachuntersuchung und zum Fädenziehen.
Jetzt ist alles tip-top für die nächsten 75 Jahre - vorausgesetzt, dass da überhaupt noch elektrischer Strom benutzt wird.
Wer weiß das schon so genau? Vor 80 Jahren wurden berliner Wohnungen zum Teil noch mit Petroleum beleuchtet und waren gerade mal zur Hälfte mit Elektrik statt Gaslampen ausgerüstet. Die benutzt heute ja auch keiner mehr. Nur die alten Rohre sind in manchem Altbau an den Zimmerdecken noch zu finden.

frank und frei

Als ich neulich ein Angebot schrieb, begegnete mir mal wieder die unselige Vokabel "freibleibend". Ein verwirrendes Teekesselchenwort.
Was soll das eigentlich heißen? Dass an die Stelle dieses Angebots bis zu einem bestimmten Datum nichts anderes kommt, also der Platz frei bleibt?
Nee. Heißt es nicht, es könnte genauso gut "offenbleibend" heißen und bedeutet einfach nur "unverbindlich".
Unverbindlich ist allerdings nicht, wie man Briefe freimacht. Wenn auf einem Briefumschlag "Bitte freimachen" steht, dann heißt das nicht, dass man einen Tag Urlaub nehmen oder den Brief ausziehen, also vom Umschlag befreien soll, sondern, dass man bitte eine Briefmarke raufkleben soll (was man im übrigen nicht immer machen muss, näheres dazu hier), also frankieren. Frank heißt nichts anderes als "frei" und "offen" - wobei ein Brief aber, wie gesagt von einem Umschlag umhüllt sein sollte. Durch das Aufkleben der Briefmarke wird er aber freigegeben zum Transport.
Und die Franken (die z.T. auch Freier hießen) sind alles freie Menschen, offen für alles, wie man weiß – sowohl in Frankreich wie in Oberfranken - letztere wären aber vor allem gern auch frei vom Freistaat Bayern ("Frei statt Bayern")...
"Frei" liefert im gotischenUrsprung (fri) aber auch die Wurzel für "lieben" (frijon) - und wenn der Freier auf Freiersfüßen geht, um die Angebetete zu freien, dann will er den "ich bin noch frei"-Zustand möglichst bald und am besten für immer beenden.
Freiheit ist eben auch sehr relativ und misst sich immer an den Forderungen und Grenzen der Gesellschaft, der Familie, den wirtschaftlichen Möglichkeiten und geistigen Fähigkeiten und, und, und - und welche man sich selbst (auch unbewusst) eingerichtet hat und zu akzeptieren bereit ist.
Oder eben nicht.
Dann wird man Freiheitskämpfer.
Die nordische Göttin Freya als Namensgeberin des Freitags und des Freiens ist die Göttin der Liebe und der Ehe. Und da liegt wohl die Crux begraben. So wurden schon früh die feste Bindung an eine Person und das dazugehörige Ehegesetz mit der Freiheit in einen Topf geworfen und daraus entstanden augenscheinlich (und ohrenrauschlich) alle späterfolgenden Verwirrungen. (In anderen Sprachen gibt es bestimmt vergleichbares ...)

PS:
Und da sind wir Ruckzuck und ein-zwei-fix beim nächsten herumliegenden Kuddelmuddel:
Wenn ein anwesender Anlieger ein Anliegen bezüglich der Anlage seines Anwesens oder seiner Liegenschaft hat und deshalb seine Anlagen umlegen will, ohne jemanden umzulegen....

Dienstag, 17. März 2009

Bauernregeln


Was der Bauerkalender verspricht:
Ist St. Gertraud sonnig,
wird dem Gärtner wonnig.

Was der Bauernkalender verschweigt:
Fegt mit St. Gertraud der Sturm übern Balkon,
fliegt dem Gärtner die Gießkanne davon!




PS:
Ganz nebenbei und ohne Gewissen
hat sie dem Gingko die schönsten Blätter ausgerissen!
Die war'n ganz frisch und leuchtend grün, -
nu sind se hin!

Samstag, 14. März 2009

Superstar

Rufen Sie uns nicht an, - wir rufen Sie an!

Wenn man mal kurz durchs Netz stöbert, stellt man fest, dass sich viele damit quälen herauszufinden, wann und wo und wie man sich bewerben und zum Casting anmelden kann und bei mir hat dieser Tage nun schon zum zweiten Mal eine freundliche Dame aus einem Super-Star-Talent-Gong-oder-was-weiß- ich-Büro in Köln angerufen um mich einzuladen. Was soll man dazu sagen? Lustiger Witz oder haben die nicht genug Bewerber?
Dann weiter so! Aber Achtung: beim dritten Mal sage ich möglicherweise zu!

Freitag, 13. März 2009

Das ist doch wohl nicht dein Scherz!

Doch, isses.
Und ich liebe verknorkste Redewendungen und Versprecher die durch Verdrehungen entstehen.
Ein immer wieder schöner klassischer Versprecher ist die "ab- und zunehmende Bevölkerung" in Wetterberichten. Der Verdreher "schwerfliegende Wolken" dagegen hat gar nichts mit dem Wetter zu tun. Seit her höre ich allerdings auch schon mal die Kombination "schwerfliegende Bevölkerung", die nun jeglicher Grundlage entbehrt (außer man fliegt gerade nach Teneriffa) und nach einer Theorie, die unser aller Herr Goethe schon verlautbarte, allein in meinem Hirn entsteht:

Zu Hörfehlern meinte Goethe: "Der Hörer aber und sein Ohr tragen gleichfalls zu gedachtem Fehler bei. Niemand hört als was er weiß, niemand vernimmt als was er empfinden, imaginiren und denken kann." (Wikipedia)
Meine schönste gesprochene Eigenproduktion ist der Faulzahn vom letzten Sommer.

Ein paar nette verdrehte Redewendungen gibts auch noch in Spiegel-online ...
Und hier gesammelte Radio-Sprecherpannen zum Anhören ...

Donnerstag, 12. März 2009

Noch mehr Unfugen-s

Fortsetzung der Rabbatsaktion...

Neulich bei Karstatt. Ich stöbere ein bisschen, neben mir räumen zwei Angestellte die Tische auf. Über die Lautsprecheranlage wird eine Sonderaktion angekündigt. Der letzte Satz endete mit " ... bei Karstadt am Hermannsplatz."
Ich stutzte.
"Ich kanns nicht mehr hören!" stöhnte die eine Tischaufräumerin.
Ich grinste still vor mich hin.
Als ich die Ansage schließlich das dritte mal hörte, fing ich auch an zu stöhnen.
Wie ginge es mir wohl, wenn ichs den ganzen Tag hören müsste. Fehler hört man bekanntlich deutlicher als alles andere...

hübsche alte Buchsabenskizze von MuttiAlso ihr Nachrichten- und Informationsansager, in Bahn und Bus, im Kaufhaus und im Radio:
Es heißt nicht
Hermannsplatz und auch nicht Richardsplatz, nicht Rollbergsstraße oder Weigandsufer.
Es handelt sich beim Fugen-s nicht um einen eingequetschten Genitiv oder einen hängengebliebenen Plural!
Ob das Fugen-s, wie auch andere, nicht so häufige Fugenbuchstaben, - einer starren Regel folgt oder nicht, scheint nicht so ganz klar zu sein. Herr Sick hat im Spiegel einst ein umfangreiches Regelwerk veröffentlicht, einschließlich der Regel des "schwankenden s". Andere sagen, es gäbe keine feste Regel sondern nur ein gesundes Sprachgefühl, - was aber nicht heißt, dass das jeder so machen kann, wie er's gerade fühlt. Denn über die Jahre hat sich jeweils eine allgemeingültige Form festgelegt und das betrifft natürlich auch die Straßennamen! (Hier eine neue alte Anleitung zur s-Verwendung in der Kurrentschrift)
Abgesehen vom "schwankenden s", das gibts mit und ohne...

Ach übrigens: Am Richardplatz ohne s steht eine kleine Kirche mit s und die heißt unbedingt Bethlehemskirche! Mit s! Klaro? Wird nämlich gerne und oft vergessen.

Dienstag, 10. März 2009

Oooch nööö!


Nicht schon wieder....

Aber interessant ist, dass der Mond jetzt ganz offensichtlich woanders hinguckt als z.B. im August !

Montag, 9. März 2009

Eine alte Geschichte

Warum ich im letzten Herbst einen Monat lang nichts geschrieben habe.

Weil ich mich geärgert habe.
Über ein schwieriges Thema.
Das hatte mir ein bisschen die Sprache verschlagen.

Es war ein schöner Freitag mitten im Oktober, als im Radio der (Herr xxx) etwas über die Herkunft von Namen erzählte. Und mittendrin in seiner Erklärung plautzt er fröhlich raus:
"... wie wir ja alle aus dem Horst-Wessel-Lied kennen."
Wie bitte? Habe ich das gerade richtig verstanden?
Wo und wann bitteschön sollten wir alle dieses Lied gelernt haben?
Und wo hat er das SA-Lied gelernt?
Sollten wir alle nicht besser froh sein, wenn kaum noch einer das Lied kennt?
Wes Geistes Kind ist (Herr xxx)?

Ich schaltete auf der Stelle das Radio aus und musste nachdenken.
Dann schrieb ich eine Mail an die Radioredaktion.
Und ich bekam ziemlich schnell eine verärgerte Antwort.
Hier der Hauptteil:

das ist jetzt aber nicht Ihr Ernst, oder?
Sobald irgendjemand auch nur Ansatzweise über unsere Vergangenheit redet, geht sogleich ein Aufschrei durch die Nation.
Es wird doch noch möglich sein, Dinge aus dem Dritten Reich zu erwähnen, ohne dass sofort die "Gesinnung" in Frage gestellt wird.
Mal davon abgesehen, dass (Herr xxx) durchaus in einem Alter ist, dass er das Dritte Reich miterlebt hat.
Der letzte Satz hat mich benahe amüsiert, denn (Herr xxx) war zu Kriegsende gerade mal 2 Jahre alt - aber mal im Ernst - was will uns die Frau Redakteurin damit eigentlich sagen?

Abgesehen von einigem andern war mir auch nicht klar, dass man in einem öffentlichen Radiosender, für den ich Gebühren zahle, irgendwelche "Irgendjemands" an das Mikrofon lässt, und das (Herr xxx) auch nur ein Irgendjemand ist ...

Und ich wusste nicht, dass man solche Äußerungen nicht kritisieren darf.

Naja, man lernt eben immernoch dazu.
Und das macht sehr nachdenklich.

Und was heißt eigentlich "Die Nation"? Bin ich die Nation? Oder gab es neben meiner mail noch viele viele andere zum gleichen Thema? Ich hoffe letzteres. Mit der Verkörperung einer ganzen Nation fühle ich mich nämlich doch ein bisschen überfordert....

So, jetzt isses raus.
Weil ich auf zusätzlichen Ärger nicht scharf bin, habe ich hier alle Namen weggelassen.
Ich hoffe, das reicht.
Man hat mich gewarnt.
Verzeihung, ich bin auch nur eine Warmduscherin.
Wenngleich auch manchmal eine grimmige.

Nachtrag 2012:
Offenbar ist da doch auch anderen (schon früher) was unangenehm aufgefallen, notiert bei bifff, dem Berliner Institut für Faschismusforschung

Freitag, 6. März 2009

Zeit für Flower-Power

Ich habe meine Bäumchen auf dem Balkon beschnitten und das Blau-Gelb-Grün auf meinem Schreibtisch mit etwas Rot von der Weide und dem Apfelbaum ergänzt.FrühlingBaumbeschnitt soll man ja - wie auch jegliche andere Pflanzenpflege am besten bei absteigendem Mond vornehmen. Nicht abnehmendem, sondern absteigendem.
Was ist das denn jetzt wieder für'n abergläubischer esotherischer Kram?
Weeß nich.
Und was ist ein absteigender Mond?
Das ist leichter zu beschreiben, weil da gar nichts Unerklärliches dran ist, sondern nur schlichte Astronomie:
So, wie die Sonne im Laufe eines ganzen Jahres die Höhe ihrer Bahn verändert (zur Wintersonnenwende flach und kurz im Süden, zur Sommersonnenwende steil und weit von NO bis NW), tut es auch der Mond, aber in kürzerer Zeit. Das geht sogar noch etwas schneller als der Vollmondzyklus (ca.29,5 Tage) , nämlich ungefähr 27 ¼ Tage. Dadurch kommt es, dass der Vollmond manchmal hoch am Himmel steht und manchmal kaum zu sehen ist.
Auf- und absteigender MondHier gehts zu einer Seite, die ein bisschen was zu den verschiedenen Mondphasenarten erklärt.

Nachtrag: Hier ein Link zu einem alten Kalenderblatt von 1627 im Archiv der UNI Graz
Man kann gut sehen wie außer Voll- und Neumond der auf- und absteigende Mond und die Tierkreiszeichen notiert sind und daneben noch viele andere Dinge, deren Sinn sich mir nicht sofort erschließt (z.T. gewiss alchemisten Ursprungs), aber die Phantasie mal wieder gut anregt!
(Abb. links: nur ein Ausschnitt, ganzes Blatt siehe Link oben)
Nachtrag 2: Wer sich stattdessen oder darüber hinaus für die neuzeitlich esotherische Variante (aber ohne überflüssigen Firlefanz) interessiert, um mal einen anderen Pflanzenpflegeplan auszuprobieren, ist beim online-"Pflanz-Kalender" nach Maria Thun genau richtig.

Donnerstag, 5. März 2009

Das zweite Glück

hat mir mein verlorenes Schlüsselbund zurückgebracht!
Tausend Dank, Lob und Ehre an den freundlichen Neuköllner oder freundliche Rixdorferin, die ...
mehr verrate ich hier nicht, sonst funktioniert der Trick beim nächsten mal vielleicht nicht mehr!

Mittwoch, 4. März 2009

Das erste Glück

dass die Katze herbeirufen sollte, war ein Hauch von Frühling. Denn am Sonntag hat er ja angefangen, jedenfalls meteorologischerseits (eigentlich müsste es ja eher "für die Statistik vereinfacht" heißen) , aber eigentlich hat hat er ja noch drei Wochen Vorlaufzeit. Immerhin treffen sich schon des Abends auf dem Nachbargrundstück ein paar Kater zum Proben der diesjährigen Minnegesänge, am Vormittag trällern die Amseln wüste Lieder, die Sonne versuchte auch schon mal stundenweise Auftritte und ich muss meine Bäumchen auf dem Balkon beschneiden...
Wenn nun auch noch dieser spezielle fiese scharfkantige Splitt, der die Fahrradreifenindustrie zwar aufs beste fördert, aber dafür meine Finanzen nun schon mehrfach geschmälert hat, von Wegen und Straßen verschwände, dann würd's mich richtig freuen!

Dienstag, 3. März 2009

Kutte kennt sich aus...

...auch außerhalb Neuköllns.
Welches denkmalgeschützte Objekt
wurde auf diesem Bild versteckt?
(Anklicken zum Vergrößern)


"Kutte kennt sich aus" - unter diesem Titel fanden einst im RIAS regelmäßige berlinkundliche Ausflüge mit Kurt Pomplun statt...

Gibts schon wieder was zu gewinnen?
Nicht, solange der letzte Gewinn noch nicht abgeholt ist....

Montag, 2. März 2009

E-schufiert

Zwar hatte und habe ich nicht die Absicht, einen Kredit aufzunehmen, einen Ratenvertrag abzuschließen, die Bank oder den Mobiltelefonanbieter zu wechseln oder sonst irgendwas, bei dem die Schufa um Auskunft bemüht werden möchte - und möglicherweise bekäme ich das alles ja auch gar nicht, selbst wenn ich wollte, aus dem einfachen Grund, weil ich Nord-Neukölln wohne. Noch schlechtere Aussichten: Männer unter 25, die in der Sonnenallee wohnen haben z.B. gaaanz schlechte Karten, - hat man mir vorhin ungefragt erklärt und erst recht, wenn sie in ihren jungen Jahren schon mehrmals umgezogen sind (Unstetigkeitsbeweis! ... von Mama zum Onkel, vom Onkel zum Freund, wieder zurück zu Mama) - dann geht gar nichts mehr. Das gibt gewaltige Punktabzüge.
Und das nennt die Schufa "Score" - als wärs das Ergebnis eines lustigen Spiels. Im Fall der jungen Neuköllner ergibt das einen ganz schlechten Score. Nahe 0. Das Gegenteil wäre 1000: Ein wohlhabener Beamter knapp über 50 in bester Wohngegend, der eigentlich gar keinen Kredit bräuchte und wo niemand in der Nachbarschaft arbeitslos ist.
Ein paar allgemeine Score-Infos gibts hier beim WDRnicht mehr.
Wer sich seinen kostenpflichtigen persönlichen Score online ausrechnen lassen will, muss sich allerdings bei der Schufa einloggen und weiß nicht, ob er sich schon allein mit seiner Neugierde den Score versaut, denn die Schufa-Rechenformel ist gaaanz geheim.
Und was sagt unser Bundesdatenschutz-Peter zu dieser schufistischen Geheimniskrämerei?

Sonntag, 1. März 2009

Happy

Geschenke kriegen ist eine schöne Sache. Nützliches, Überflüssiges, Appetitliches, Dekoratives und Lustiges verbreitet gute Laune und erhellt das winterlich verkniesterte Gemüt.
Schwieriger ist das mit der dazugehörigen Gebrauchsanweisung:Ungefähre Übersetzung:
Freue dich! Du hast eine "Katze, die das Glück herbei ruft". Stelle die Katze an ein Fenster oder vor die Tür, damit sie Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann. Während der Arbeit brütet die Katze gerne die eine oder andere Batterie aus. Schütze die Katze vor Regen und Feuchtigkeit, damit sie weder ihren Goldglanz verliert, noch die Batterie Schaden nimmt.

Mehr zur Maneki Neko bei wiki

Ich hab übrigens eine ziemlich große aus Pappmaché schon seit dem letzten Jahrtausend auf dem Schrank stehen, die sollte mal viele Zuschauer zu einem deutsch-japanischen Kabarett (heute sagt man Comedy) herbeirufen - an dieser Stelle allerbeste Grüße an Kaoru und Misako! Ich hoffe, es geht euch gut! - bis uns kurz vor der Premiere der Theaterzurverfügungsteller
Deutsch-Japanisches Kabaretteinen nicht zu überwindenden Strich durch die Rechnung machte, aber das ist eine ganz andere Geschichte....

Wem beim Arbeiten...

Bauhaus-Lampe
...ein Licht aufgeht, dem ist es vielleicht auch eine schöne alte

KAISER idell
Bauhaus Art Deco
um 1935
Originalfarbe weiß (oder von mir aus auch bürokratisch schwarz)

Vermutlich um 1970 wurde mein Exemplar von hippen Hippies poppig rot lackiert, fand dann aber offenbar keinen Gefallen mehr, aber bei mir und auf diese Weise eine neue Unterkunft.

Seitdem nun der schönen alten Glühbirne das Totenglöckchen läutet, begann auch bei mir der Kampf um Überlebensstrategien liebgewordener Beleuchtungstechnik. Doch bei dem Versuch, eine Stromsparlampe in das gute alte Stück einzudrehen, zerknackste die alte Fassung, die vielleicht einen viertel Millimeter enger war, als das Gewinde eines modernen Leuchtkörpers. Und so wäre die Lampe fast auf dem Müll gelandet, wenn sie nicht in der letzten Woche eine wundersame Wiederbelebung erfahren hätte. Lampenchirurg Tom hat ihr ein paar frische Organe implantiert und da es Energiesparlampen gibt, die trotz allem noch eine gemütliche wohlige Wärme abstrahlen, ist auch Pelle glücklich!

Danke!

• Unter dem Namen KAISER idell werden auch heute noch Lampen hergestellt. Hier bemühte man sich auch um so eine Art Historie, schrieb aber im Endeffekt bei Wikipedia ab....
• Als Teenage-Trendartikel findet man die Lampe hier...
• ...und wenn idell-Lampen beim Speeddating sind , sieht's vielleicht so aus...