Montag, 30. November 2009

Treppenbremse


Wer den Bewegungsdrang von Kindern und Jugendlichen verhindert muss sich nicht wundern, wenn sie auch unbeweglich werden. Hier kann man ja nicht mal mehr heimlich das Treppengeländer herunterrutschen!

Nicht erklären kann ich mir allerdings, warum die Bremshaken am Geländer immer abwechselnd schräg und gerade sind. Was auf den ersten Blick aussieht, als hätten die jungen Menschen vor Ärger die Haken verbogen, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als konstruktionsbedingte Absicht.
Aber welche?

Freitag, 27. November 2009

Donnerstag, 26. November 2009

Was ist die Seele?

Was die Seele ist und wo sie sich befindet ist nach wie vor ein ein ungelöster Fragenbereich, in dem es X-mal soviele Antworten, wie richtig gestellte Fragen gibt. Einfacher scheint es zu sein, die Seele eines Gegenstandes zu definieren, wie z.B. die eines Korkenziehers. Das eben dieser eine Seele haben kann, und wie sie auszusehen hat, hat sich weitgehend herumgesprochen, wer aber hat schon mal von der Seele einer Kanone gehört? Vielleicht liegt das daran, dass im normalen Leben eines Mitteleuropäers und auch des gemeinen Rixdorfers die Kanone an sich keine bedeutende Rolle spielt, abgesehen von eingeschossenen Panzerfreunden.
In Wikipedia heißt es: Das Seelenrohr oder auch die Rohrseele bezeichnet den Teil eines Kanonenrohres, der das Geschoss während des Schusses führt. Der Innendurchmessers des Seelenrohres entspricht dem Kaliber der Kanone.

Und was ist die Entsprechung des Innendurchmesser meiner Seele?

Darüber werde ich mal nachdenken.

Beim Nachdenken und der Suche nach einer Seelenrohrabbildung stieß ich auf den Darm.
Ja richtig, den Darm.
Genauer gesagt: auf die Dickdarmseele.
Dann ist ja immerhin schon mal ein Teil der Seele körperlich verortet.
Liebe geht also nicht nur durch den Magen, sondern gleichanschließend auch durch die Dickdarmseele.
Wie schön.

Mittwoch, 25. November 2009

Die Blauen

(C)maclatz-pixelio.de
Wie man dem Berliner Polizeiticker entnehmen kann

haben unbekannte Täter "gestern Abend Farbbeutel gegen das Gebäude eines Polizeiabschnitts und einen davor geparkten Streifenwagen in der Rollbergstraße geworfen. Beamte der Dienststelle stellten die Sachbeschädigung gegen 20 Uhr fest und veranlassten die Beseitigung. Die blaue Farbe ließ sich rückstandslos entfernen. Die Ermittlungen dauern an, insbesondere wird geprüft, ob eine politische Motivation oder reiner Vandalismus vorliegt."
Woher nimmt man eigentlich die Idee, dass ein blauer Farbbeutel politischen Inhalt beherbergen könnte? Und wenn ja, in welcher Richtung wird da ermittelt? Die Blauen? Gab es nicht mal irgendwo und -wann an der Ostseeküste eine Wählergruppe oder Partei, die den Genuss von Alkohol im Programm hatten? War'n die das?
Klärt mal lieber die Übergriffe von Rechtsextremisten im tiefen Süden unseres schönen Bezirks auf. Da behauptet ihr doch immer so gerne, dass ein politischer Hintergrund nicht erkennbar sei.
Nur wären dann z.B. (neben vielen anderen) solche Initiativen gegen Rechtsextremismus wahrscheinlich nicht nötig...

Nachtrag:
Nationalatlas Rechtsextremismus

Dienstag, 24. November 2009

Türkisches Gulasch


Was verführt mein Auge und Hirn nun schon seit vielen Jahren dazu, "Gulasch" statt "Gulsah" zu lesen. Das Phänomen muss nahe verwand sein mit dem Phänomen, dass die Lesbarkeit eines Wortes nicht sonderlich gestört ist, solange der erste und der letzte Buchstabe stimmen und nur die mittleren gemixt sind. Und so bildet mein Hirn immer und immer wieder aus dem vermeintlichen Buchstabenmix das schöne Wort Gulasch.
Abgesehen davon, dass der Name des Brautmodengeschäftes eigentlich "Gülsah" heißt, mit Ü! Dann würde sich das Hirn, die kleine Akrobatikübung auch sparen, aber Üs waren wohl gerade aus, als das Geschäft in der Karl-Marx-Straße eröffnet wurde...


Und hier der gleich Text verdreht:

Was vrhüefrt mien Ague und Hrin nun scohn siet vlieen Jhearn dzau, "Gsaculh" sattt "Gasulh" zu leesn. Das Peomänhn msus nhae vanewrd sien mit dem Poähmnen, dsas die Lerskbeait enies Wertos nciht sdocrelinh gerstöt ist, slaogne der ertse und der leztte Bcsabhute smeimtn und nur die metitlern gmxeit snid. Und so bledit mien Hrin iemmr und iemmr weiedr aus dem venceerimithln Banihcbmustex das snöche Wrot Galsuch.
Asgeebhen dovan, dsas der Nmae des Btedomhcgrnäautefses egteiclinh "Galüsh" hßiet, mit Ü! Dnan wrüde scih das Hrin, die keline Atkabrnüikobug acuh saeprn, aebr Üs wearn whol gedare aus, als das Ghäsfcet in der Kral-Mrax-Sßatre eefrönft wrude...


Interessanterweise ist die Erkennung eines Musters, dass ja hierbei eine nicht unwesentliche Rolle spielt, offenbar das genau umgekehrte, das man benötigt, um mit dem Galgenspiel Spaß zu haben... Vertauscht sind um so längere Wörter immer schwerer zu erkennen, beim Galgenspiel hingegen sind lange Wörter am einfachsten zu lösen.

Montag, 23. November 2009

Schönheit mit Alfonse

Freitag, 20. November 2009

regarde le prince!

Ein Blick durch die Krone zeigt:
Dem Ritschie müsste wohl mal seine prinzliche Glatze poliert werden...
Und die Krone gleich mit.
Saubere Füße hat er noch, aber unterm Kinn hängt ihm was, das aussieht wie ein Rest Rasierschaum.
Wer war das? Dem Dreikäsehoch wächst doch noch nicht mal dünner Flaum!

Mittwoch, 18. November 2009

Das Ballerspielprinzip

Was unterscheidet den Sammler vom Jäger?
Der Gewaltakt.
Denn im Grunde bleibt’s immer das gleiche Ballerspielprinzip: Egal ob ich nun Kirschen pflücke, bevor sich die Krähen darüber hermachen oder ob ich innerhalb einer Minute möglichst viele Mohrhühner und andere Lebewesen in der Luft zerlege. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass es dem einen gefällt, seiner überschüssige Energie durch möglichst aggressive und eindrucksvolle Splattereien Ausdruck zu verleihen, - der Kirschenpflücker ist dagegen mit tropfendem Obstsaft völlig ausreichend versorgt. Auch die treibende Kraft ist in beiden Fällen die gleiche, nämlich besser, schneller und großartiger zu sein als die Konkurrenz.
Hier gibt's mal wieder was zum Üben für die Einzelkämpferkarriere, ohne die man ja angeblich zu unseren Zeiten keine Chance mehr hat :


...und ein niedlicher Beitrag zum Jahr der Astronomie ist es doch auch oder?

Montag, 16. November 2009

Frühstück?

Freitag, 13. November 2009

November

November, November,
die Erdbeern werden rot
Der Advent kratzt mit den Hufen
und mir wird ganz kommod

Ich träum von frischem Obstsalat
auf einem Segelboot
Im Grunde ist nach Sommer mir
nicht Düstergrau und Tod

November, hast du Schweinegrippe?
Mach dir ein Honigbrot!
Und trink ne heiße Milch dazu
Es rappelt schon - ach zapperlot
der Nikolaus im Schlot!

Donnerstag, 12. November 2009

Konzentration bitte!

Woran Sie erkennen, dass sich Ihr Gehirn in einer anderen Umlaufbahn befindet?

Platz 3: Sie gehen immer wieder zur Wohnungstür, während das Telefon pausenlos klingelt.

Platz 2: Sie finden Ihre Handschuhe im Kühlschrank, während sie eigentlich gerade nach der letzten Rolle Klopapier suchen.

Platz 1: Sie löffeln das Katzenfutter in den Kaffeefilter.

Mittwoch, 11. November 2009

Narretei

Dienstag, 10. November 2009

Scheinbar gut!

Eine Varieté-Bühne hat 25. Geburtstag und das musste gefeiert werden.
Aber leider ohne mich, denn ich war viel zu müde und alle.

Die Scheinbar ist zwar in Schöneberg, aber einige ihrer "Stars" wohnen und leben in Neukölln.
Was macht die Scheinbar so besonders?
Hier hatten Anfänger und Ausprobierer schon immer die Möglichkeit, mit Profis gemeinsam den Abend zu gestalten. So entstehen OpenStage-Abende vom unberechenbarsten. Und doch auch wieder nicht. Denn auch das Varieté unterliegt Modeerscheinungen, und so wie vor 20 Jahren jeder zweite jonglierte, so eroberten von ca. 6 Jahren nach und nach die Labertaschen die Bretter, die die Kleinkunstbühnenwelt bedeuten. Um so schöner ist es, wenn sich dazwischen exotische Ideen schummeln, die allein das Eintrittsgeld wert sind!
Zwischendurch habe auch ich mal für ein paar Jahre die Seiten gewechselt (von den Zuschauerplätzen auf die Bühne), aber man muss auch wissen, wann Schluss ist, wenns nicht zur Lebensgrundlage werden soll.
Viele sind im Laufe der Jahre aus der Enge der kleinen Scheinbar heraus- und in die weite Welt der Fernsehschow hineingewachsen, wie z.B. Kurt Krömer oder Eckard von Hirschhausen (der im übrigen damals - wohl in Ermangelung eines geeigneten Makeups - besonders durch seine leuchtend naturrote Nase auffiel). So mancheR ist aber auch an den weiten Bühnen der Fernsehstudios gescheitert und tummelt sich doch lieber wieder auf kleinen und kleinsten Bühnen herum. Und da sind sie (fast) alle auch wirklich gut.

Liebe Scheinbar, Werner, Dany und alle anderen, ich wünsche euch schön gefeiert zu haben - und: auf die nächsten 25 Jahre!

Und: Mal wieder raus auß'm Kiez!

Hier drei meiner kleinen Lieblingsbühnen:
Scheinbar Varieté Schöneberg
Kookaburra Comedy Club Mitte/Prenzlauerberg
Zebrano Theater Friedrichshain

Montag, 9. November 2009

Wo warst du, als...

...die Mauer geöffnet wurde?
Im Bett mit 39,5° Fieber.
Und wie fandest du das?
Komatös.

Der Westberliner ansich wird ja eigentlich auch nicht gefragt, wie ers fand. Weder das Aufwachsen und Leben mit Mauer* - das wird völlig ignoriert - noch was er am 9. November so dachte... Da hat er ausschließlich politisch korrekt zu antworten, und deshalb braucht man ihn nicht fragen.

Aber wenn ich mehr dazu erzählen darf, beginne ich ungefähr ein halbes Jahr vorher. Im Mai 89, als in der DDR so langsam alles hochzukochen begann, aber niemand mir bekanntes im Westen auf die Idee kam, dass die Mauer eingerissen werden könnte. Die, die andauernd von den bedauernswerten "Schwestern und Brüdern in der Zone" redeten, waren für uns sowieso nur Heuchler, die sich in Wahrheit nichts mehr wünschten, als dass die Mauer geschlossen bliebe. Ich befand mich gerade in einer Ausbildung und eine Soziologie-Dozentin fragte: Wie fändet ihr das, wenn jetzt die Mauer aufginge?
Die meisten schauten etwas verwundert sprachlos und konnten mit der Frage nichts anfangen. Dreien entgleisten die Gesichtszüge - sie waren vor kurzer oder längerer Zeit unter schwierigen Umständen aus der DDR geflüchtet, ausgewandert oder rausgeschmissen worden - was sie uns aber erst nach diesem Schultag genauer erzählten.
Und in die erstarrte Situation hinein sagte ich dann: Das ist Quatsch, man kann die Mauer nicht mal eben so wegnehmen und dann is Eierpopeia. So einfach geht das ja wohl nicht, denn schließlich haben sich ja da zwei völlig verschiedene.... usw. usw. Nach dieser Ansage kam dann noch eine, wenn auch zögerliche Diskussion zustande. Die ernstgemeinte Phantasie einer bevorstehenden Wiedervereinigung hatte allerdings niemand.

Im Spätsommer oder Frühherbst, zu einer Zeit, wo die Rosen noch in prächtigster Blüte stehen kam in der täglichen Morgensendung des SFB2 ein Beitrag mit einem Reporter, der sich gerade im Garten eines Bewohners am Rande von Staaken-Gartenstadt befand. Der Bewohner regte sich entsetzlich darüber auf, dass über Nacht die DDR-Grenzpolizisten damit angefangen hätten, die Mauer einzureißen, ausgerechnet bei seinem Garten haben sie damit angefangen und nun seien seine ganzen Zuchtrosen zerstört. So ginge das schließlich nicht und überhaupt!
Nach ein, zwei Musikeinspielern und ca. 22 Myriaden Anrufen in der Redaktion wurde die Zuhörerschaft an den Radioapparaten aufgeklärt, dass es sich um eine fiktive Reportage gehandelt habe und dass man nur mal habe sehen wollen, wie der Westberliner so reagiert...

Als ich dann am Abend des 9. November fieberkrank im Bett lag, bei laufenden Programm dahindämmerte und erst bei den Nachrichten wieder wacher wurde, als es hieß "Die Mauer ist auf", dachte ich nur 'Was für ein Quatsch! Mit dem Thema macht man keine Späßchen!'
Einen Moment später stutzte ich und dachte 'Ach Du Scheiße!' und dann 'Naja, jetzt kann wenigstens niemand mehr sagen: Geh doch in'n Osten, wenn's dir hier nicht passt!'
Halbwegs geglaubt habe ich es aber erst am nächsten Tag.

Ja, so war's.

Und erst drei Tage später, immer noch einigermaßen krank, hab ich's mir dann mit eigenen Augen angesehen. Am Potsdamer Platz in der Nacht.

Und danach fiel mir erst ein, Fotos zu machen.
Mein peinlichstes Lieblingsfoto:
DDR-Bürger stehen frierend in langer Schlange an, um sich aus einem Lastwagen heraus von einem türkischen Herrn je vier rosa Begrüßungsnelken schenken zu lassen.
Dann gingen sie weiter und stellten sich an einer Gulaschkanone an, um Linsensuppe oder einen Becher Kaffee entgegenzunehmen.
Beim Essen und Trinken waren die Blumen im Weg.
Deshalb lagen sie später am Tag welk und zertreten auf dem modderig kalten Boden des Lenné-Dreiecks.

Und dann waren ein halbes Jahr lang sämtliche Bahnen und Busse dauerverstopft, beim Einkaufen musste man hinter der Kasse gut seinen Einkaufswagen festhalten, sonst konnte er schnell von Menschen, denen das zum Teil mehrfach abgeholte Begrüßungsgeld immer noch zu wenig war, geklaut werden und ich kriegte zum ersten Mal in meinem Leben einen längeranhaltenden Appetit auf Bananen.

PS: Heute feiert die (leider nicht neuköllnische) Scheinbar ihren 25. Geburtstag, aber dazu morgen mehr.

*) Übrigens, vielen Dank Herr Broder, der Sie neulich im Radio laut betonten, dass Ihnen Westberlin völlig am Arsch vorbeigegangen sei (Ihr genauer Wortlaut blieb bei mir nicht haften, war aber vergleichsweise achtungslos). Das stärkt den Bezug zur eigenen Geschichte und Herkunft ungemein! Ich muss mal drüber nachdenken, ob mir Katowice möglicherweise auch völlig Schnurz ist, mitsamt aller Menschen, die dort aufgewachsen sind...
Vielen Dank für den Denkanstoß.

Sonntag, 8. November 2009

KuK mal!

Was ist denn da los?



Bei K&K-VolkArt-Herbstspektakel tönte es gestern später am Nacht&Nebel-Abend so schräg bis wohlig, dass ich vom Geschehen um Borschts Ermittlungen im benachbarten Café und seinem aktuellen Kriminalfall ganz abgelenkt war. Im dritten Kiez-Live-Krimi war Lotlita die Mörderin aus Leidenschaft und es waren wieder soviele Privatermittler unterwegs, dass schon mal die eine oder andere angekündigte Ermittlungsstation ausgelassen wurde, was für die, die dort auf Meister Borscht und seine Kumpanen warteten natürlich voll daneben war...


Wer irgendwas vom Borsch-Krimi verpasst hat, kann sich das Geschehen nachträglich bei Neukölln-TV /Unterhaltung/Borscht ansehen, dauert aber noch ein bisschen, bis alles fertig geschnitten ist (- das letzte Mal hat's über drei Monate gedauert...)

Samstag, 7. November 2009

NuN

Bei Nacht und Nebel 2009 wird auch mal wieder gesägt. Frauen und Werkzeug wird ja von vielen als eine Kombination betrachtet, die nicht gut zusammen geht. Es gibt aber auch Frauen, die sich gerne in Baumärkten aufhalten. Ich gehöre dazu, bin allerdings auch da weniger an den Krachmacherregalen zufinden, als bei den feinmotorischeren Instrumenten und den vielfältigsten Materialien, die man gegebenenfalls auch gut zweckentfremden kann.
So auch die Säge.
Also: heute um 19:00 Uhr im Purzelbaum (Schudomastr. 50) zur Vernissage bei Nacht und Nebel: Sägefischchens Damensägen in Begleitung des trommelnden Zeitgenossen Tibor.

PS: Wer bei dem Namen Tibor unvermeidlich an Urwaldtrommeln und Comics von Hansrudi Wäscher denken muss und an andere Heftchenhelden wie Sigurd und Akim, hat keine Fehlschaltung im Hirn, gehört aber garantiert nicht mehr zur Generation der bis 30jährigen...

Freitag, 6. November 2009

Mini-Museum Part 2

Weiter gehts. (Part 1 noch mal ansehen)
Die nächste Runde durch meine Museumecke, diesmal:

Rund um die Brennschere
Mit einer Brennschere macht man Locken in die Haare und mit dieser hier ganz winzig kleine Afrolocken. Sie ist aus der Zeit, wo man das Brenneisen noch im Feuer heiß machte und hat ein paar hübsche schwarze Holzgriffe.
Links unten schlängelt sich eine hölzerne Gelenkschlange vorbei. Die ist eigentlich nicht meine, sondern eine Leihgabe meines Patenkindes.
Dahinter befinden sich zwei Mikadospiele, eins mit Schachtel und eins ohne, gefolgt von einem (kaum erkennbaren) Dominospiel.
Auf eben diesem steht ein hübscher alter Rasierpinsel, dem die echten Borsten immer noch nicht ausgehen.
Links hinter dem Pinsel ein Mini-Labyrinth-Kugelspiel und rechts davon der Nachdruck eines weit über 100 Jahre alten Figuren-Legespiel-Puzzels "Petit Metamorphoses", in dem man sehen kann, welche Arbeiten und Berufe damals für Frauen vorgesehen waren.
Darüber schaut noch ein Paar Diabolostäbe mit aufgewickelter Schnur hervor. Das Diabolospiel macht Spaß, aber ich bin in Sachen Koordination nicht gut genug, als dass es über Grundübungen hinaus gehen könnte.
Das große rote Runde ist die Stirnfläche mit Guckloch eines Kaleidoskopes aus chinesischer Produktion mit chinesischem Blumendekor und daneben steht eine ziemlich alte berliner Treppenhauskachel mit Löwenzahn-Design.
Als letztes darunter sehen wir eine schöne hölzerne Wasserwaage. Die kann man immer gebrauchen und sie funktioniert nach wie vor einwandfrei.

Ich hoffe, der kleine Rundgang hat Spaß gemacht, die nächste Ecke folgt bald.

Donnerstag, 5. November 2009

Lieber dranner Arm...

...als apper Arm!
Dranner? Apper? Das sind zwar nicht ganz regelrechte, aber wie ich finde, durchaus freundliche Kurzformen von "dran seiend" und "ab seiend".
Und nicht zu verwechseln mit der Steigerungsform "dranner" oder "apper".
Apper als ab geht nicht.
Natürlich geht das, höre ich da wen unken, eine Tür geht ja schließlich auch "zuer als zu"!
Ach ja, wie denn?
Na einfach nur zu oder außerdem abgeschlossen. Und am zuesten mit Superkleber.
Ja klar!
Und apper als ab ist alles, was nicht mal mehr an einem seidenen Faden hängt.
Und mit dranner ist es umgekehrt, eben mehr als nur ein Fädchen.

Und auf was bist du draufer als andere?
Draufer? Ich steht weit drüberner...





PS:
Also, - mein Arm ist noch dran, nachdem sich gestern ein Chirurg drüber hergemacht hat...
Aber: was raus muss, muss raus!
Und zwar raus, raußer, am raußesten!
In diesem Fall ein schmerzhaftes Lipom.
Freunden von Kalbsbries (rechte Jalousie) dürfte der Anblick nicht schrecken, alle anderen brauchen auch die linke Jalousie nicht aufmachen. (Zu gehts wieder, wenn man aufs Foto klickt)
Und wer doch noch nicht genug hat, kann sich hier mehr Fotos und die dazugehörige Beschreibung einer ordnungsgemäßen Lipomentfernung ansehen.

PPS: Man kann wirklich gut bei sowas zugucken! Der betäubte Teil des Armes scheint irgendwie gar nicht mehr zu einem selbst zu gehören und am schlimmsten (also am döfsten anzusehen) ist nur der allererste Schnitt. Manche kennen das vielleicht noch aus der Schulzeit im Labor, wenn Frösche oder Mäuse dran glauben mussten... Alles was danach kommt ist doch eher spannend! Vor allem wenn der Doc mit dem Zeigefinger im Arm nach dem Objekt der Begierde sucht....

PPPS: Wer wissen will, wie ein Arm nach erfolgreicher Suche wieder fachgerecht verschlossen wird, sieht hier nach...

Mittwoch, 4. November 2009

Herbstreiher


Heute* segelt ein Reiher
hin und wieder
vor meinem Fenster
mal näher mal ferner
dem Regen trotzend
und dann verschwindet er

Und das dumme Ding bringt mich auf die Idee, vielleicht auch mal zur Abwechslung das Genre des düsteren Heimatmalers auszuprobieren....
Mach ich aber nicht.
Oder?

(*gestern)

Dienstag, 3. November 2009

Rettet die Neuköllner Witwen!

Irgendwann werde auch ich möglicherweise zur nachgewachsenen Generation alleinstehender alter Frauen in Neukölln gehören. Was mir noch fehlt, um das klassische Bild zu vervollständigen: Der Witwenstatus, eine muffige Speisekammer und ein Hund, - bevorzugt Silberpudel, Cockerspaniel oder Foxterrier, - drei Hunderassen, die am Aussterben sind, wie die Neuköllner Witwen selbst.
Was ist also zu tun? Wer hat noch eine Speisekammer übrig? Meine wurde in den 80er Jahren zum Bad umgebaut, und darauf will ich ehrlich gesagt, auch nicht verzichten.
Zweitens: die Sache mit dem Witwenstatus. Wer erklärt sich bereit, mich zu heiraten, um dann schleunigst abzuleben? Ich denke, daraus wird auch nichts.
Und drittens der Hund.
Was die Katzen wohl dazu sagen würden?
Also ich kann - so betrachtet - die Neuköllner Witwen nicht retten und delegiere hiermit diese Aufgabe an berufenere Rixdorfer Damen. Viel Erfolg!

Montag, 2. November 2009

Flora und Fauna 2009

Jedes Jahr werden Wissenschaften, Erkenntnisse, Fähigkeiten, Missstände, Pflanzen, Tiere und vieles mehr ins Licht der Aufmerksamkeit gezerrt und je nach dem gerügt oder geehrt. Heute widme ich mich der wilden Natur.
Es beginnt mit der munteren Tierwelt: Eisvogel, Aal, Tagpfauenauge und mal wieder ein Igelchen, diesmal der Braunbrustigel. Dazu kommen noch die Dreieckspinne und die Würfelnatter, die bestimmt viel Spaß miteinander haben.
Nicht Tier, nicht Pflanze, aber hübsch ist der Blaue Rindenpilz.
Pflanzen des Jahres sind Wegwarte (= Wildform von Zichorie und Chicoree), Hosta (= Agavengewächs aus Asien), Fenchel, Calendula (= Ringelblume), Bergahorn, Königin der Nacht (irgendein Kaktus), Erbse und Tabak.
Zu den geehrten Pflanzen gehört auch das "männliche Knabenkraut" - eine einheimische wilde Orchideenart. Und da frage ich mich natürlich, ob es wohl auch weibliches Knabenkraut gibt, oder männliches Mädchenkraut, androgynes Transenkraut...?

Immerhin gibt es ein "Mädchenkraut" ohne zusätzliche Geschlechtszuordnung: das Immergrün (Vinca).

Sonntag, 1. November 2009

schnippschnapp

schnippen, schnippisch, schnappen,
Schnabel, schnabulieren, Schnaps,
Schnapper, Schnäpper, Schnepper,
schnippeln, schnipseln, schnipsen....
Es ist mir nicht gelungen, die jeweiligen Zusammenhänge herauszufiltern.
Herkünfte auch nur wenig:
Alles mit schna... gehört zu Schnappen, dem Geräusch zusammenklappender Kiefer.
Der Schnepper ist eine, bei der Anpassung in der Rechtschreibreform vergessene Form zu "schnappen", nämlich ein Schnappschloss.
Alles mit schni... gehört zu Schnippen, dem Geräusch, das man mit Mittelfinger und Daumen erzeugt.

ABER (zum Merken):

Ein Schnippchen schlagen und ein Schnäppchen machen sind und bleiben zwei verschiedene Vorgänge, die neuerdings gerne sowohl verwechselt, als auch gnadenlos vermischt werden. So findet man bei Google inzwischen unmäßig mehr geschlagene Schnäppchen als Schnippchen.
Ein "Schnippchen schlagen" bedeutet: ein schlaues kleines Kunstück vollbringen - eine geschickte Lösung für ein Problem finden - oder die Pläne des Gegners durch Klugheit durchkreuzen.
Ein "Schnäppchen machen" bezieht sich auf eine günstige Einkaufsgelegenheit und hat zunächst nichts mit eigener Schlauheit zu tun, kann aber möglicher Weise die Folge eines geschlagenen Schnippchens sein.

Allen unschuldig geprügelten Produkten, häufig in Form von Handtaschen, Strumpfhosen, Küchenwaagen, Handwerkskästen oder Pferdedecken wünsche ich einen entspannten Aufenthalt in einem wohligen Weihnachtszimmer, - in acht Wochen ist es soweit und mir wird auch schon ganz warm ums Herz.

Und nun mal wieder eine Forschungsaufgabe an die jüngeren Schnuppelchen unter den Lesefröschen:
Wie hängen die Sternschnuppen mit Schnupfen zusammen?
Zwar auch richtig, aber hier und heute die falsche Antwort: Beide treten gerne im November auf (Oh, ihr rotznasigen Leoniden!)

PS: Hab mir gerade an den Haaren rumschnippeln lassen. Nachdem ich vor zwei Wochen selbst Hand angelegt hatte, waren doch noch ein paar kleine Korrekturen mit Fachkrafthand und gutem Werkzeug vonnöten. Danke!