Samstag, 31. Oktober 2009

Alles nur gepumpt!




Ich baue gerade ein lustiges Aquarium-Spiel und lese in der Beschreibung:
Da eine Umweltpumpe auch eine Menge Lärm macht, solltest du noch Sound hinterlegen.
Umweltpumpe? Was ist das für eine Erfindung?
Ich forsche - wie oft in solchen Situationen - im Internet nach anderen Umweltpumpen, finde überraschend viele und erfahre folgendes:
Durch den Chlorstein und die Umweltpumpe wird das Wasser sauber gehalten. Zudem wird die Wasserqualität regelmässig durch den/die Hauswart/in überprüft.
Hm-hm.
Kann man mit der Umweltpumpe auch die Luft sauber halten? Ich hab bis jetzt nur eine einfache gewöhnliche Luftpumpe...
Oder kann man mit der Umweltpumpe Altöl abpumpen? Atommüll wegsaugen? Feinstaub wegpusten? Ich hätte gerne eine Umweltpumpe für den Privathaushalt. Die kann dann bei mir den Müll fachgerecht sortieren, abwaschen und Katzenhaare atomisieren!

Und wie sieht sie aus, so eine Umweltpumpe?
Rechts wird eine für Warwasser angepriesen. Und - zack - haben wir schon das nächste Rätsel...

Wer den abgebildeten Pumpenbehälter zu groß findet, - es gibt auch noch größere:
3m auf 3m, Fassungsvermögen l, Umweltpumpe, ohne Schäden, ca. 2 Jahre alt, günstig abzugeben. Bei Rückfragen....
Ich werde mich nun wieder meinem Aquarium zuwenden und ich glaube, da fehlt noch so ein... das so blubbert...
Umgewälzte Luftblasen hab ich schon ...
und gleich auch ein Geräusch...
da warn doch noch ein paar Strohhalme...

Freitag, 30. Oktober 2009

1 Jahr fluglärmfrei


Vor einem Jahr wurde der Flugplatz Tempelhof geschlossen. Dicke motor- und düsengetriebene Maschinen starten und landen hier nicht mehr. Dafür kleine Papierflieger. Mein Lieblingsflieger ist eher ein Gleiter. Frei von Kampffliegerdesign und Raketenspitze.
Hier die famose Bauanleitung:
Wir nehmen ein quadratisches Blatt Papier und "wickeln" es bis zur Hälfte auf. Nun wird das Objekt zunächst stramm über eine Tischkante gezogen, damit es den Ansatz einer U-Form erhält, - und dann werden unterstützende parallele leichte Falten in gleichmäßigen Abständen eingearbeitet. Die Falten sollen für eine regelmäßige Bogenform des Objektes sorgen. Je nach Papier, Gewicht und Windverhältnissen muss dass U offener sein, manchmal können kleine Klappen am Ende der Tragfläche nötig sein. Meistens klappts aber auch ohne.

Hier gibts mehr Bauhilfe mit noch ein paar Variationen zum Thema:
Papierflieger bauen mit B. Zetti: Der Segler

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Versuchsküche

Ich hab ja sonst nichts zu tun, bin völlig unausgelastet, kriege kaum Bestätigung und deshalb habe ich mir noch was neues ausgedacht und zwar "Rucksackrezepte".

Heute: Omelett von drei Rühreiern.3 Eier im Kunstfaser-Rucksack ordentlich durchschütteln
(am besten bei einer Fahrradfahrt um den Häuserblock)
Noch in der Experimentierphase:
Dann komplett in den Ofen bei höchster Stufe.
Achtung: Dämpfe können in die Atemwege eindringen!
Wenn alles zusammen schön verklebt und verkokelt ist, ist es fertig.
Ausglühen und abkühlen lassen und mit einer Tischkreissäge servieren.
Lustig, luftig und vor allem außerordentlich!

Danke für die Aufmerksamkeit.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Verspiegelt


Das hat gedauert, bis endlich mal ne Meldung kommt, ob "Dein Spiegel" tatsächlich öfter, und wenn ja, wann? erscheinen wird.
Wird er dann wohl, aber erst ab 1. Dezember und dann monatlich.
Da sind wir mal gespannt.
Klar, in Neukölln lebt nicht gerade das Klientel, dass sich für eine derartige Kinderzeitschrift interessiert. Die meisten dürften davon noch nicht mal im Augenwinkel was mitkriegen, denn in den allermeisten Zeitungsgeschäften wird diese Zeitung schon mal gar nicht erst angeboten (außer am Bahnhof Neukölln). Aber nicht, weil deren Betreiber klar entschieden haben: "kauft sowieso keiner" oder "das verdirbt unsere Kinder entgültig" oder "bei uns kann eh keiner lesen" - sondern weil sie gar nicht wissen, was das sein soll, eine Zeitung für Kinder, in der es um Politik geht? Unter anderem. Ein paar Pferde und ein bisschen Fußball waren zumindest in der ersten Ausgabe auch drin.
Und ich kenne ein paar Kinder, die sich schon unruhig auf die zweite Ausgabe freuen...
Leider sind die gerade aus Neukölln weggezogen.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Entschuldigung gewährt!

2009 sollte ja auch ein "Europäisches Jahr zur Förderung der Beziehungen zwischen Kreativität, Kultur und Bildung" werden, sehr viel ist davon aber nun nicht gerade zu merken.

Ich hinke mit meiner Flash-Spiele-Sammlung zum Jahr der Astronomie weit hinterher, zuviele andere Verpflichtungen und Umstände haben mich weitgehend davon abgehalten...
Eine hübsche Illustration für ein Informatik-Schulbuch ist zwar inzwischen gedruckt, veröffentlicht und auch online anschaubar aber leider noch nicht honoriert. Ich muss mich wohl mal kümmern....
Also angerufen im Verlag.
Der Kollege ist gerade in Urlaub.

Eine Woche später.
Der Kollege ist raus aus'm Urlaub.
"Oh, Entschuldigung...", "meine Kollegin hat da wohl..." und so weiter.

Es blieb nicht die einzige Bitte um Entschuldigung am heutigen Tage, nein auch die Charité-Ärztin, bei der ich heute vorbeischauen sollte, überschlug sich fast mit Tut-mir-Leid-Bekundungen, dass mein Besuch auf ihrer Station vor vier Wochen etwas unglücklich verlaufen war...

Ja, es sei euch allen verziehen!
Vor allem, weil ihr euch Mühe gegeben und es geschafft habt, mich zum Lachen zu bringen!

Montag, 26. Oktober 2009

Altersfragen


...stellt man nicht. Über das Älterwerden spricht man nicht und alles was altert ist tabu. Deshalb wird neuerdings selbst "alter Gouda" in in "Herbstgouda" umgetauft. Ob dann wohl irgendwann der ganz alte Käse "Dritter-Frühlings-Gouda" heißt?
Für noch spätere Formulierungen wird man dann allerdings auch noch mehr Konservierungsstoffe brauchen...

Sonntag, 25. Oktober 2009

Mini-Museum Part 1

Meine Museumsecke wächst und wächst.
Gebrauchtes, altes oder kurioses Gepröll und was sich sonst noch im Laufe des Lebens zusammenfindet.
Und deshalb dachte ich, ich stell hier mal ein paar Exponate vor, diesmal:

Rund um die Matroschka
Die Matroschka ist noch relativ jung, ich habe sie mir vor zwei Jahren aus Moskau mitbringen lassen. Es sei nicht einfach gewesen, eine klassisch aussehende zu bekommen. Im normalen Angebot befänden sich fast ausschließlich irgendwelche Witzfiguren und/oder Politiker...
Dahinter sehen wir ein 3D-Puzzle aus geleinöltem Holz, so wie es in den 80ern die Kunstmärkte überflutete.
Links neben der Matroschka steht ein Gummihirsch, der mal als Vorbild für ein verschenktes großes über-dem-Sofa-Ölbild-mit-Goldrahmen herhalten musste. Dargestellt wurde ein Hirsch, der des nächtens einen Vollmond anheult. Das Heulen hab ich mir dann ausgedacht und ist ganz schön geworden.
Hinter dem Hirschen schaut eine hübsche alte Strickliesel hervor. Auf ihr wurde der aller erste Kulli-Pulli gestrickt. Viermaschige Pullis sind aber entschieden zu eng und deshalb werden Kuli-Pullis heutzutage wie die Finger eines Handschuhs mit dem Nadelspiel gestrickt. Die Strickliesel ist seit dem arbeitslos.
Im Vordergrund auf der linken Seite sehen wir ein altes Legespiel, wie es in früheren Jahrzenhnten in jedem Kindergarten zu finden war. Mit einfachsten Mitteln wurden hier Grundzüge für mathematisch-geometrisches Verständnis spielerisch vermittelt.
Rechts daneben am unteren Rand lächelt ein dickbackiges Bonbonmädchen hervor. Es stammt auch aus Moskau, ist aber auf einem anderen Wege zu mir gekommen als die Matroschka.
Rechts neben eben dieser ist das Foto eines unbekannten jungen Mannes umgekippt, das ich neulich schon mal vorgestellt habe. Es wurde gemacht im Studio bei H. Joseph & Co, Rixdorf.
Neben der umgekippten Photographie befindet sich eine handgearbeitete Schale aus gut verleimtem Packpapier und darin eine vertrockneter Zierkürbis, der als Rassel etwas zu leise - also nicht zu gebrauchen ist.
Vor dem Kürbis liegt ein kleines Messer in der Schale, dass mir als original italienisches Parmesanmesser verkauft wurde. Ich hab den Flohmarkthändler amüsiert angegrinst, weil ich nicht wusste, dass es soetwas tatsächlich gibt. Immerhin wollte er nicht mehr Geld dafür, als für ein nagelneues...
Als letztes für dies mal nun noch die Rolle in der Mitte: sie ist aus Linden-ähnlichen Blättern geformt und enthält Räucherstäbchen "Bali Flowers" mit Bast zusammengebunden und der Nummer 7120030 versehen. Ich hab sie noch nie angezündet, keine Ahnung, woher ich die habe, vielleicht geschenkt gekriegt?
Das muss schon etwas länger her sein....

Voll verzappelt


Samstagnacht im Sandmann:
Es gibt Menschen, die können einfach nicht stillehalten.

Samstag, 24. Oktober 2009

Winterzeit

Hat weder was mit meterologischen noch mit dem astronomischen Winterbeginn zu tun, sondern mit der Willkür einer früheren, des Rechnens nicht ganz mächtigen Generation Sparwahnbesessener.
Das beschert uns im Herbst immerhin eine Stunde längeren Schlaf.
Und eben deshalb...



hübsche Illustration mit Aufforderungscharakter

PS: Wir sollten froh sein, dass uns die Sommerzeit nicht schon im Februar überfällt...
PPS: Oder wie wärs mit: Sommerzeit für immer!? Dann fiele die nervige Umschalterei weg und alles wär beim alten nur eine Stunde später. früher. Wie war das jetzt noch mal? Vordrehen? Zurückdrehen? Abdrehen ...

Freitag, 23. Oktober 2009

Löchriges Netz


Nach Berechnungen eines gewissen anglikanischen Theologen mit Namen James Ussher wurde heute vor 6013 Jahren das Universum erfunden. Nach jüdischer Kalenderrechnung befinden wir uns jetzt aber erst im Jahre 5770. Wenn die Erschaffung selbst 7 Tage gedauert hat, was ist dann in den übrigen 236 Jahren passiert?
Handelt es sich hier um ein Zeitloch, wie es mit der "Phantomzeit-Theorie" auch im dunklen Mittelalter vermutet wird? Wieviele Zeitlöcher hat das Universum? Handelt es sich beim Universum vielleicht eher um eine Art göttliches, aber kaputtes Einkaufsnetz, aus dem schon mal was rausplumpsen kann?

Fragen über Fragen:
Befinden wir uns gerade in einem nicht existierenden Raumzeitkontinuum?
Sind wir Gott schon längst durch die Maschen gefallen?
Welche Netztheorien gibt es noch?
Hat James Usher selbst in einem Zeitloch gelebt?
Welchen Einfluss hat die gekrümmte löchrige Netzwand auf den allgemeinen Zusammenhalt des Universums?
Auf welchen Basar schlendert Gott gerade mit uns hin?
In welchem schwarzen Loch verschwinden e-mails, die mich nicht erreichen, die aber auch nicht als unzustellbar zurückgeleitet werden?

Donnerstag, 22. Oktober 2009

...

Liebe Maren,
Du musst jetzt ganz tapfer sein.
Pelle hatte großen Appetit.
Aber er meint es nicht so.
Ehrlich.
Er kann einfach nicht anders.
Wenn ihm was kaubares gefällt, muss er sich es einverleiben.
Rote Socken genauso wie Goldpapier.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Verglüht


Am 21.Oktober 1879 besteht Thomas Alva Edisons erste markttaugliche Glühlampe einen Dauertest von über 40 Stunden. 130 Jahre später hat man sie nun ausgeglühen lassen.

Schon wieder keine 20 Stunden Brenndauer hat der neumoderne Leuchtkörper in meiner Fahrradlampe gehalten! Wenn das so weiter geht - die dunklere Jahreszeit hat ja gerade erst angefangen - sollte ich mir entweder einen kleinen Vorrat anlegen oder doch wieder auf die gute alte Zusatzlampe am Lenker zurückgreifen.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Alte Perspektive -

- neue Ansicht:
So kann er aussehen, der neue baumkronenfreie Blick aus dem Fenster in die untergehende Sonne.Die drei Scheinbäume links-mitte-rechts sind drei von vier Hauptästen, die dran bleiben durften.
Hier eine bekronte Ansicht aus dem vorletzten Januar... (und weiter zu mehr Bildern mit kompletter Pappel)

Entbaumung


Mein Hof wurde heute teilentpappelt. Die Arbeit des 5-köpfigen Baumsägepersonals führte zu einer unendlich hässlichen Entkronung. An den neuen Blick auf herbstliche Sonnenuntergänge werde ich mich erst mal gewöhnen müssen.
Für einen freieren Blick zu den Nachbarn im Vorderhaus reicht es nicht, angeblich soll die Krone in den nächsten Jahren schön rund nachwachsen.
Eine Kugelkopfpappel?
Und bis dahin Krüppelpappelknüppel!

Für die Katzen wollte ich noch einen schönen Kletterbaum abzweigen.
"Abasten" besser gesagt.
Doch die Säger, gar nicht träge,
sägten eilig mit der Säge,
ritzeratze! Voller Tücke,
Pappels Äste klein in Stücke!
Aus wars mit dem Katzentraum
von einem schönen Kletterbaum!

Nun, das verdammt schwere Holz stinke ziemlich feucht-muffig und gar nicht schön nach Wald oder so, meinte einer der Schnittbeauftragten.
Und wie ich das denn die Treppen rauftragen wollte?
Ich sollte mal besser nach einer Eibe Ausschau halten. Riecht besser und ist nicht so feucht und hat ne bess're Rinde.
Eibe? Ich denke kurz nach.
Eiben haben weder schöne Astgabeln noch weisen sie eine ausreichende Dicke und Höhe auf.
Eiben gehören in einen Vorgarten und sollen Hecken bilden.
Außerden sind Eiben giftig, harzen und schuppen.
Unser Herr Baumarbeiter muss da irgendwas verwechselt haben...
Vielleicht meinte er eine Erle?
Wo also wird gerade eine Erle abgeholzt?

So kann ich...

...NICHT arbeiten!

Montag, 19. Oktober 2009

Schatz gefunden

Hoppsala!
Da hab ich doch beim Aufräumen ein uraltes Sparbuch wiedergefunden und bin höllisch gespannt, wieviel Euro über 38 Jahre aus 22,11 DM geworden sind! Die Bank für Handel und Industrie gibt es inzwischen zwar nicht mehr, aber eine sogenannte Rechtsnachfolgerin....

Sonntag, 18. Oktober 2009

Bye bye

Mein Blumenerdeladen ist verschwunden. Ich gebe zu, es war nur eine profane Blume 2000-Filiale, aber inzwischen wohl die letzte ihrer Art in Neukölln. Vielleicht macht irgendwann in dem schicken "da wo Hertie war"-Center eine neue auf, aber bis dahin muss ich meine letzten Erdbeerableger eingepflanzt haben! Bei Obi und Co gibts nur große Säcke für große Balkone und kleine Gärten. Ich dagegen brauch kleine Säckchen für kleine Balkone oder große Töpfchen....

Samstag, 17. Oktober 2009

ßkuckßu?

Pelle guckt Wetter:

Freitag, 16. Oktober 2009

Hexenspruch

Minze, Malve, Zitronella
Aschenbecher mit Propeller

Katzenflöhe, Meerschaumsand
vom letzten Jahr Atzwenzkranzbrand

gut getrocknet und verplombt
bis ein Reh von Westen kommt

nun wirf alles über'n Haufen
lass Vanille drüberlaufen

Drei mal acht und zehn mal sieben
Jetzt kann dich kein Herbst mehr trüben!

Ein Herz für Blogs

Na klar folge ich auch dem Aufruf vom StyleSpion und teile ein paar Adressen mit, denn auch ich habe ein Herz für manch andere Blogs!
Hier die Liste derer, in die ich mal mehr, mal weniger oder auch regelmäßig reinsehe. Wie ich allerdings bei dieser Gelegenheit feststellen musste, haben einige Blogs jüngst ihren Geist aufgegeben - schade.
(Die Reihenfolge der Übrigen beinhaltet keine Wertung!)
Moderson-Magazin.de - inspiriert von einem Ort der Kraft
Donaustraße - Obskures wie Wahres aus Neukölln und aller Welt
Die Rixdorfer Stadtschreiber ständig ganz nah am ganz normalen Leben in Nord-Neukölln
Neuköllner Niveau von einem, der keine Ruhe geben will
blog.dersven.de ... über Grafikdesign, Typografie und das Internet
Der Frage-Blog - Gute Fragen sind wie ein wissenschaftliches Experiment
Nordneukölln - Flughafenkiez
Ghostdog - Die Straßen von Berlin
Stadtschreiberin von Neukölln
Bremer Sprachblog
- Institut für allgemeine und angewandte Sprachwissenschaft

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Hare hare

Was ist das für ein eigenartiges Wesen neben Karstadts Westportal (neulich auch an anderen Ecken in der Karl-Marx-Straße) mit Anorak, Rentnerkarre und Ghettoblaster, aus dem in grauenhaft verquetschter Klangqualität etwas schrillt, das nur durch intensive Retraumatisierung entfernt an „Hare Krishna – hare Rama“ erinnert - zuletzt live gehört in den Siebzigern, wo Dreiergrüppchen von barfüßigen, gelb-orange-gewandeten Glatzenträgern mit Rasseln und Glöckchen am liebsten an der Gedächtniskirche und am Ku-Damm ihr endloses Mantra sangen.

"Was sind das denn für eigenartige Wesen?" war auch damals die Frage und die Erklärung lautete: Das sind indische Bettelmönche. Auch wenn viele von ihnen bei genauerer Betrachtung gar nicht indisch aussahen. Wir betrachteten aber damals ungewöhnlichen Glatzen nicht genau und die leuchtenden Gewänder lenkten sowieso weit von der Realität ab, unterstützt von George Harrison und Ravi Shankar. Aha. Bettelmönche. Schön. Und sie singen den ganzen Tag. Wenn auch eintönig. Aber: nur böse Menschen kennen keine Lieder.

Das diese (meist europäischen) Glatzenträger auch damals schon gar nicht sehr viel mit dem indischen Glauben an Krishna zu tun hatten, sondern mehr mit einer anderen Methode, an Geld zu kommen, sprach sich nicht so schnell herum. Das eigenartige Wesen mit undefiniert grauem Wettergewand am Hermannplatz zeigt es uns aber etwas deutlicher: es singt nicht, es lässt singen. Oder sagen wir besser: es lässt unangenehme Geräusche machen. Und das zu dem einzigen Zweck, die wunderbaren Dinge aus seinem Rentnerrolli gegen Geld unters Volk zu bringen.

Ich frag mich allerdings: Wer traut sich überhaupt näher als drei Meter an das disharmonische Getöse heran, um dem schlechtgelaunten Eckensteher irgendwas abzukaufen?

Krishna schenke ihm eine neue Lautsprecheranlage!

Dienstag, 13. Oktober 2009

Stolperfallen...

...der deutschen Schriftsprache.

Nicht nur Großmütter und Urgroßmütter haben noch Kurrent (Sütterlin) und Fraktur gelernt, ein jeder der sich für etwas ältere Texte und Geschichte interessiert, kommt nicht daran vorbei, sich diese Schriftsprachen, zumindest oberflächlich anzueignen.
Ein umfangreiches Kapitel bildet dabei die Darstellung verschiedene S-Laute, die nicht nur nach dem Klang, sondern auch nach der Position innerhalb eines Wortes variieren.
Bei der deutschen Druckkschrift gibt es verschiedene Verwechslungsgefahren, von denen ich hier nur zwei erwähnen möchte.
1. die enorme Ähnlichkeit des Mittel-s mit dem f und
2. die Unübersichtlichkeit bei eng aufeinanderfolgenden u, n und m.

Kommen wir nun zu Kern und Anlass dieser Auslassungen hier:
Sehen wir uns die beiden untenstehenden Wörter an, so scheinen sie auf den ersten Blick gleich - sie unterscheiden sich aber um zwei bedeutungsvolle Buchstaben:
Wer nun bis hier hin den Faden nicht verloren hat ist ausreichend vorbereitet, sich den folgenden Artikel aus dem Sachsenspiegel zu Gemüte ziehen:
Für Interessierte:
Jede Menge alte deutsche Druckschriften, Gotik, Fraktur, Schwabacher etc. gibts hier auch zum Runterladen und selbstbenutzen.
Und hier ein Lese- und Schreiblernkurs in Sütterlin.
und hier noch mal den Sachsenspiegel mit "Übersetzung" (im Menü auf "Browser" klicken)

Sonntag, 11. Oktober 2009

Lost in Seasons

Nach dem Polterabend aufs Standesamt.
Die Standesbeamtin hatte einen festen Plan und das ist gut so, nur am Timing sollte sie mal ein bisschen feilen. Sie war im Besitz einer vorgefertigten Musikuntermalungs-CD mit einem munteren Mix aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten", verschiedene Male trefflich ein- und ausgeblendet, nur an den falschen Stellen. Und so ergab es sich, dass die Beamtin, nachdem sie sich auf diese Weise selbst erfolgreich in die Tatenlosigkeit manövriert hatte, mit dem Brautpaar gefühlte 25 Minuten lang Beamtenmikado spielte. Die übrigen Anwesenden nutzten die Gelegenheit, sich die schöne Architektur eines altehrwürdigen Dorf-Standesamtes zu Gemüte zu führen.
Dann ging es weiter mit holprig gereimter Beamtenlyrik und dann wieder Vivaldi. Inzwischen lieferte sich das Brautpaar ein starres Blickgefecht mit der Beamtin, von der man auf Grund des Silberblicks nicht genau wusste, wen der beiden sie gerade fixiert. Und so ging es dann noch ein Weilchen hin und her zwischen Reim und und Klang ... und damit ihr auch alle was davon habt, wehrte LeseRInnen, hier ein hübsches Deckenfoto:

Freitag, 9. Oktober 2009

Bunter Oktober

Na schau mal einer an: Da hat mir der Herbst einen bunten Regenbogen an die Balkontür gezaubert.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Gut geclirt!


Morgen bin ich seit unendlich vielen Jahren mal wieder bei einem Polterabend eingeladen (Wer macht denn heutzutage sowas noch?!) und werde ein bisschen klirren.

Die Klirrerei an anderer Stelle hab ich allerdings gründlich satt! Ich geh nicht mehr ans Telefon, wenn ich keine identifizierbare Anzeige kriege.
Identifizierbar heißt mitunter auch, dass nicht nur eine Nummer gezeigt wird, sondern dass diese ggf. auch zurückverfolgbar ist.
Ich hab die Schnauze voll von den, sich mal wieder häufenden unerwünschten Werbeanrufen und anderen anonymen Spaßvögeln.
Da die Telekom (und andere Anbieter auch?) bei einer Anschlussan- oder ummeldung im Regelfall automatisch die Rufnummernunterdrückung aktiviert, muss man selbst dafür sorgen, dass man leichter von unangenehmen Anrufern unterschieden werden kann.

Ich weiß nur, wie das bei der Telecom geht und erkläre hier die nötigen Maßnahmen:
Bei Vertragsabschluss oder -Änderung wird meistens automatisch die sogenannte "CLIR3"-Einstellung eintragen. (Das ist im übrigen auch bei vielen/allen (?) alten Anschlüssen heimlich im Hintergrund gemacht worden...)
Man erkennt das in der Auftragsbestätigung, Abschnitt "Leistungen im Überblick" unter Punkt 1.3. Hier steht "Rufnr., CLIR3"
Diese Einstellung verhindert die Anzeige und muss entfernt/geändert (CLIR2) werden.
Das geht ganz einfach und gleich zum nächsten Tag und selbstverständlich kostenlos!

Ein (hoffentlich) kurzer Besuch im T-Punkt
Karl-Marx-Str. 109-113
hilft auf jeden Fall, ein Anruf bei 08003301000 sollte aber auch zum Ziel führen.

Auf die Anmerkung "Ich weiß ja gar nicht, warum das bei mir so ist, ich hab doch gar nichts gemacht!" Sag ich nun ein für alle mal: "Ja, eben!"

Dass die Telekom mit ihrer Standardeinrichtung der Nummernunterdrückung Betrüger und Nervtöter begünstigt, ist ein ganz anderes Kapitel, über dass man mal gesondert.....

Nee, nich schon wieder.

PS: Ansonsten trag ich zu der jeweiligen angezeigten (ist ja neuerdings eigentlich Pflicht) Callcenter-Nummer neuerdings "nervige Werbung" ins Telefonverzeichnis ein, so kann mich das Display vorwarnen und je nach dem lass ich dann die Finger vom Gerät oder nutze den Anruf zum lautstarken Blitzableiten...

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Rixdorfer Fassadenrätsel


Was ist das?

• Taubenschläge in der Brandschutzmauer nach 1849?

• Toilettenluken im Westflügel der Rixdorfer Festung?

• Schießscharten in der alten Burgmauer?

• . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . .. . . . . . . . . . .
(bitte in Blockschrift)

Dienstag, 6. Oktober 2009

Badesaison ist eröffnet!

Nicht nur in Schwimmhallen - auch in der heimischen Wanne. Nach monatelangem sommerlichen Rumgedusche nun endlich auch wieder heiße Vollbäder. Super!

Montag, 5. Oktober 2009

7-8-9-10

na, was gibts denn da zu sehn?
Jede Menge Megapixel!
Auf der Suche nach einer neuen Knipse sind Recherchen für ein gelungenes Preisleistungsverhältnis unvermeidbar. Viele Pixel garantieren noch lange kein makellos vergrößerbares Bild und 10xZoom lässt nicht unbedingt mehr erkennen.
Wo kauft man in Neukölln einen Fotoapparat?
Bei MM oder beim guten alten Foto-Günther in der Karl-Marx-Straße? Neulich dachte ich, in den ehemaligen Räumen von Koffer-Panneck ist auch noch ein Fotoladen, - aber hier handelt es sich nur um ein viel zu großes "Studio" für viel zu kleine Portraitfotos und Bewerbungsbilder.
Illustration aus: Von Richardsdorp nach Neukölln
Von Koffer-Panneck ist nur noch die alte Fassadenreklame an der Ecke Uthmannstraße zu sehen. Ich besitze allerdings auch noch eine Tasche aus diesem ehemals guten Lederwarengeschäft.

"Warum kaufst Du das Ding nicht im Internet, das ist doch viel billiger!"
Weil:
A) Bei Onlineeinkäufen sieht man immer weniger von der realen Welt.
B) Die Auswahl aller (- zum Teil gar nicht) erhältlichen Produkte ist einfach zu groß und unübersichtlich.
C) billiger ist es nicht unbedingt - habe gerade 10 Euro gespart, indem ich meinen Hintern selbst zum Laden bewegt habe.
Und deshalb kommt jetzt rechts auch noch ein frisches Foto von alten Fassadenkoffern.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Gesondert nachgedacht

Warum wird immer weniger am 9. November an "20-Jahre-Mauer-auf" gedacht und mit thematisch ausgerichteten Feierlichkeiten schon 10 Monate zuvor am 3. Oktober gefeiert?
Nur ein Beispiel aus der Märkischen Allgemeinen (17.09.2009):

Mit einem Fest auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Falkensee und Spandau soll am 3. Oktober der Mauerfall vor 20 Jahren gefeiert werden.
Naja, sagen viele, der 9. November ist halt schon so vorbelastet.
"Deutscher Schicksalstag", Reichsprogromnacht und so.
Und deshalb könne man an dem gleichen Tag nichts fröhliches feiern.
Was ist "und so"?
Ende der Märzrevolution 1948.
Novemberevolution 1918.
Und noch mehr.
Aha. Hm.
Wären das Gründe, den Tag mit was anderem wieder ein bisschen aufzuwerten?
Nö.

Hat mal einer nachgeschaut, was am Ersatzfeiertag, dem 3. Oktober schon alles passiert ist?
Z.B. führte Großbritannien 1952 den ersten Freiland- (bzw. Freiwasser-) Atombombenversuch durch. Das ist auch nicht lustig. Und Roy wurde sowohl an diesem Tag geboren als auch 59 Jahre später von seinem Tiger zerbissen.

Auch nicht schön: Franz von Assisi zelebrierte seinen Tod an diesem Tage, den er durch eine etwas überzogene Hungerkur selbst herbeigeführt hatte.
Hier nun schließt sich überraschend der Kreis zum gestern ausgefallenen Lebensmitteleinkauf: Denn der 3. Oktober ist auch gleichzeitig ein Gedenkfastentag für den heiligen Franziskus - auch wenn die meisten Teilnehmer (wie auch ich) wieder mal nicht rechtzeitig und umfassend darüber informiert wurden.

Samstag, 3. Oktober 2009

Verpasst!

Dass der 3. Oktober in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, ist vielen erst sehr spät aufgefallen. Manchen zu spät. Gewusst haben es zwar alle, aber nur wenige haben diesen Umstand damit verbunden, dass man den großen Samstagseinkauf schon vorher machen müsste. Auch angesichts verstopfter Geschäfte am Freitag fiel dem einen und der anderen nichts auf oder ein. Manch einer schaffte es noch in letzter Sekunde: "Ach mööönsch - Superbolledekapennyreal hat ja neuerdings bis 22 Uhr auf! Ich muss noch was einkaufen!" Verwundert saß man dann mit seinen Bier alleine. Und merkte immer noch nichts. Und so standen einige mit kompletter Einkaufsliste am Samstag vor verschlossenen Türen und wähnten sich in einem eigenartig realistischen Traum ohne Ladenöffnungszeiten.
Manch einer gerät nun sofort in Panik und glaubt, in den folgenden zwei entbehrungsreichen Tagen promptemang zu verhungern.
Hier also noch mal der wichtige Hinweis für ähnliche Situationen (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Krankheit...): Der Mensch verhungert bei regelmäßiger Zufuhr von Flüssigkeit (z.B. Wasser aus dem Hahn) gewöhnlich erst nach ein paar Wochen (je nach Körperfettreserven), trainierte Menschen halten auch länger durch und schlaue Menschen haben immer was essbares zuhause!

Dass der 3. Oktober von Medien und Veranstaltern immer intensiver mit dem 9. November verwechselt wird, ist ein ganz anderes Thema, über dass man mal gesondert nachdenken sollte...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

30 Jahre Titanic!

Ich habe im Keller ungefähr die ersten 19 Jahrgänge zu liegen. Ist jemand interessiert?
"Ungefähr" heißt: es fehlen etwa drei Ausgaben und ein Heft ist etwas stärker beschädigt.