Sonntag, 29. April 2012

Nochmal Fisch


Damit ich weiß, was gestern wichtig gewesen wäre, um den Tag gut hinter mich zu bringen, hat man mir heute mein gestriges Horoskop zugespielt. Allerdings hat sich der Generator offenbar verschluckt, verknotet oder ist völlig kaputt gegangen, oder gibt es hier einen geprüften Astrologen, der mir den Kauderwelsch auseinanderklamüsern, respektive in seiner offenliegenden Widersprüchlichkeit interpretieren und meinem gestrigen Tagesablauf fachgerecht anpassen kann?


Freitag, 27. April 2012

Plätscher

Den heutigen Tag habe ich der offiziellen Brunnenbewunderung gewidmet:




Donnerstag, 26. April 2012

Von Tassen und schwarzen Löchern

Wir philosphieren mal wieder ein bisschen.

Ist die Tasse eine Tasse oder bilden wir uns das nur ein. Greife ich nach dem Tassenhenkel, um die Tasse zum Mund zu führen und zu trinken, oder ist das nur Illuson?
Wir haben uns irgendwann einmal darauf geeinigt, dass Gegenstände die so oder ähnlich aussehen, gemeinhin als Tasse bezeichnet werden. Normalerweise bringen Eltern sowas ihren Kindern bei.
Warum aber, wenn es doch nur Einbildung ist, sieht das, was sich an einem bestimmten Koordinatenpunkt im Raum quasi halluzinativ vor meinen Augen ausbreitet, für dich ganz genauso aus,  ohne das wir unsere Wahrnehmung miteinander abgleichen müssen?
Gut, vielleicht gibt es ein paar Schwankungen in der Definition der Farbwahnehmung oder einer von uns beiden tut sich schwer im Schätzen von zehn Zentimetern, aber...

M., der die Theorie der Einbildung in den Raum stellte, begann auf Nachfrage eine ausholende Erklärung zur Verdichtung der Materie, die das Davonschwirren der Elektronen voraussetzt. Leider endete der Exkurs aber nicht da, wo sich die verdichtete Materie zu etwas tassenähnlichem formt - sondern bei einem  - manch einer ahnt es schon -
schwarzen Loch.

Ein schwarzes Loch ist ist das, was übrig bleibt, wenn die 99,9% Nichts, die in jedem Atom sitzen, um den Elektronen Platz zum Herumkreisen zu geben, nicht mehr gebraucht werden - weil die Elektronen jetzt woanders spazieren gehen, oder haben sie sich in Nichts aufgelöst?
Wenn man aus einem Menschen die Elektronen rausfiltert und der überflüssiggewordene Raum sich verflüchtig, reduziert sich der Mensch (der Blumenkohl, der Hausschlappen) auf ein schwarzes Loch.
Hätte er auch eine Tasse werden können?


Gut. Wie wir alle merken, kriege ich die Erklärung zu den schwarzen Löchern nicht auf die eingebildete Tasse adaptiert.
Ich gehe noch mal zurück in den Anfängerkurs.

Aber - nur ganz kurz: Kann man aus schwarzen Löchern unter Zugabe von Elektronen (und ein bisschen Platz) wieder "normale Materie" machen??? Vielleicht sogar eine Tasse Kaffee?

Samstag, 21. April 2012

Haferzucht

Katze Jule hat sich in diesem Frühling darauf kapriziert, die jungen Triebe der Kartheusernelken abzubeißen. Und da sie Pelles Binsen gar nicht mag, habe ich schweren Herzens mal wieder ordinäres "Katzengras" gekauft. Und - wie soll's anders sein -  sie mag den blöden Hafer auch nicht, wie alle anderen Katzen, denen ich das schlaffe Grünzeug jemals vor die Nase gestellt habe...
Und so widme ich mich mal wieder der Aufzucht von Vogelscheuchenfüllmaterialnachwuchs.


Für Jule muss ich was anderes finden. Am liebsten ein Stückchen fertigen Rasen. Ich sollte mal an einem Gartencenter vorbeiradeln!


Freitag, 20. April 2012

PS:

Traurigerweise muss ich heute lesen, dass es sich bei dem gestrigen Fund am Kupfergraben tatsächlich um eine Tote handelt und nicht um einen Scherz. Ich bitte hiermit meinen lästerlichen Ton zu entschuldigen. Das gruselige Foto habe ich entfernt und statt dessen gibt es hier nun ein Foto der Spiegelungen im Wasser, bevor...



Kurze Meldung in der Morgenpost

Donnerstag, 19. April 2012

Etwas morbide

Am Nachmittag radele ich von der Charite auf einem Umweg nach Neukölln so vor mich hin und schaue hier und da übers Geländer in die Spree, mache Fotos von Spiegelungen im Wasser vor dem Bodemuseum und plötzlich schwimmt mir was ins Bild, das da nicht hingehört.
Zartbesaitete lesen nicht weiter!

(Foto entfernt)

Zwei Spaziergänger definieren das Etwas flüsternd als Wasserleiche. Im nächsten Moment ertönt auch schon das erste Tatütata und ein Polizeiwagen hält neben mir. Die Beamten lehnen sich mit mir über die Reeling und spekulieren. Die vermeintliche Leiche schwimmt weiter, die Beamten begleiten sie zu Fuß. Nach und nach treffen immer mehr Polizeiwagen und verschiedene Modelle des Feuerwehrfuhrparks ein.
Immer mehr Menschen laufen neben dem dümpelnden kopflosen aufgerissen Rumpf mit Resten von Armen und Beinen und zwei kleinen prallen Brüsten, die doch sehr künstlich aussehen, her.

Feuerwehrmänner überlegen hin und her, sowohl darüber, ob es nun tatsächlich eine Leiche oder doch eher eine Puppe sei, als auch darüber, wie man das Etwas aus dem Wasser kriegt.

Naja, egal wie spannend, ich muss weiter und weiter heißt: genau entgegen der Fließrichtung der Spree. Adieu, Wasserleiche.
Ach so: Am Ende haben wir uns alle (Polizei, Feuerwehr und Passanten) auf Puppe geeinigt!

Kaum bin ich um die Ecke gefahren, ertönt erneutes Tatütata. Ich seh mich um. Eine weitere Feuerwehr fährt zum aktuellen Aufenthaltsort des Etwas und - im Schlepptau, also quasi als Anhänger - ein kleines hölzernes Ruderbötchen!
Wie schön! Nur leider viel zu schnell vorbei, so dass es davon leider kein Foto gibt.
Im Landkreis Leer und in Puchheim gibt es sowas ähnliches aber auch.


Mittwoch, 18. April 2012

Himmelsrichtungen

Stell ich mein Bett um oder nicht?
Freunde sagen ja.
Oder auch nein.
Und fragen: warum?
Ich suche im Internet nach Antworten, ich bin ja schließlich ein moderner Mensch.
"Die optimale Schlafrichtung ist Nord-Süd, mit dem Kopf im Norden"
Das hört man immer wieder.

"Geistig arbeitende Menschen sollten mit dem Kopf nach Süden schlafen, unzufriedene mit dem Blick nach Westen."

(c) keine Ahnung
"Das Ost-West-System wäre hierzu geeignet."
Aha. Ost-West hatte ich so in etwa in den letzten Jahren. Aber mit komplettem System?
"... sollte man die Situation vor Ort und die fliegenden Sterne betrachten."
Ach so. 

"...vor einigen Jahren mal eine wissenschaftliche Studie, (...) demnach ist Norden und Osten für die Regeneration am förderlichsten."
"Also Kopf gen Morgenland und Füße Richtung George Bush. Immer jedenfalls quer zur Wasserader"
Wasserader?
Wo ist die denn hier? Urstromtal? Oder Neuköllner Schifffahrtskanal?
"musst du dir die erse vorstellen und nach osten oder westen liegst du dann waagrecht"
Waagerecht wär wirklich gut.
Hm.
Senkrecht kann mal wohl auch schlecht schlafen.

"(laut einer Studie des Max-Planck-Instituts)... das Bett in unseren Breitengraden nach der Nord-Süd-Achse ausrichtet, weil sich die Tiefschlafphase verlängert."
Na Super! Das ist also wissenschaftlich erwiesen?

Aber, aber, ABER:
"... die beste Nord-Süd-Ausrichtung nützt Dir nichts, wenn Du ein einem 2er Bergstern liegst."
Bergstern? Berghain? Berggrün? 3er Bahn? Ich schweife ab.

1843 empfahl Georg Friedrich Most
"8) Alle diejenigen, die, ohne besonders krank zu sein, an Schlafmangel leiden, müssen ihr Bett so stellen, dass sie mit den Füßen nach Norden, und mit dem Kopf nach Süden zu liegen kommen. Bei Kindern und Frauenzimmern wird der Schlaf noch durch sanftes Kämmen und Bürsten des Kopfhaars, welches ein anderer Mensch verrichten muss, befördert."

Für einen Matrazenhersteller behauptet angeblich der Hindu:
"Wenn schlafen wir mit dem Kopf nach Süden, die Magnetfeld des Kopf gehen nach Südern der Erde und in unseren Körper aus dem Norden durch die Füße betreten, und bildet man eine positive magnetische Zyklus."


Ich denke ich hab's:
Ich brauche ein rundes Bett mit Kurbel, also ein Bettenkarussel. Je nach Laune und geistigem Bedarf wird das Bett gedreht, können Kopf und Füße zeigen, wohin sie wollen und ansonsten rolle ich mich an den Polen zusammen.


Mittwoch, 11. April 2012

Titanisch




Von Titanic bis Costa Concordia:
100 Jahre Schiffsuntergänge mit mehr als mangelhafter Passagierbetreuung


Montag, 9. April 2012

Überraschung

Manch früher Ostermorgen wartet gern mit einem unerwarteten Ereignis auf, heute: blauer Montag.

Schneewehen? Ostseebrandung? Oder doch nur Wolken?


Sonntag, 8. April 2012

Obstfälschung

Nicht nur Bioobst wird gerne gefälscht, nein, auch ganz normale Importware. Zum Beispiel kann man aus Chili (Schoten oder Pulver?) eine schmucke Traube roter Weinbeeren rausholen.
Scharfe Sache.







Samstag, 7. April 2012

Das Beulenei


Kirikirei, kirikirei,
das Huhn, das legt ein Beulenei
es ist zerfurcht und unegal
und bleibt zurück im Eiregal

Dort blickt es mich ganz traurig an,
wie ein Ei nur blicken kann:
"Nimm mich doch mit, ach bitte sehr,
ein schönes Fest ich dir beschehr!"

"Feiern? Was erzählst du mir?"
"Das Osterfest steht vor der Tür!"
Ach ja, die große Eierei -
ob weiß, ob bunt ist einerlei,

- hier schnurrt mich nun ein Braunes an,
zieht seine Stirne kraus und dann
schmeißt es sich flüsternd an mich ran:
"Vom Biohof da komm ich her!"
- nun ist das Beulenei bei mir.


Eier suchen

Heute: Verstecktipps für Innenräume.

Wenn Ostern zu kalt, regnerisch oder verschneit* ist, um die Eier draußen zu verstecken und zu suchen, muss mal wieder der heimische Wohnraum für das fröhlich-ritualisierte, österliche Fahndungsspiel herhalten. Doch wohin mit Marzipaneiern und Schokohasen?

Hier nun ein paar Vorschläge zum Testen, sechs Eier wurden versteckt...

*) Die Wahrscheinlichkeit, dass kein warmer Sonnenschein beim Eierfinden hilft, ist relativ groß, denn Ostern findet immer irgendwann zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Das heißt: wir haben "Aprilwetter", und das schließt nun mal eben alle Wettermöglichkeiten von Hagelsturm und Schneegestöber bis zum lauen Lüftchen bei 22° im Schatten ein.


Sonntag, 1. April 2012

Öko-Fan

"Das ist ja toll, ich bin sowieso Ökofan!" freut sich die junge Frau beim Lesen eines Infoblatts über die Weiterverwendung von alten PET-Flaschen.
Ökofan.
Klingt wie ein Hobby das man jederzeit wechseln kann und wird. Aber jetzt wird sie erstmal viele PET-Flaschen kaufen, damit Recycle-Spezialisten all die wunderbaren angepriesenen Sachen daraus fertigen können. Eine Flasche für 1km Nähfaden oder 12 Flaschen für eine komplette Umhängetasche. Wenn es noch mehr leere Flaschen gibt, dann werden die Taschen vielleicht auch mal billiger?

Während sie darüber nachdenkt, trinkt sie noch ein Bier für die Rettung des Regenwalds und wäscht ein paar Joghurtbecher aus, damit sie später der "energetischen" oder "thermischen" Verwertung, also Verbrennung zugeführt werden...
Dann wickelt sie nach Öko-Fan-Art eine zweite Öko-Flasche mit Öko-Bier für ihren Öko-Freund in moosgrüne Öko-Bastel-Wellpappe und bindet sie mit grasgrünem "Natur"-Bast fest.

PS: Jette, die völlig echauffierte und trotz erstem April heute weitgehend humorlose Meckertante fand übrigens schon immer - ohne bewusst öko im Kopf gewesen zu sein - Klopapier "für'n Arsch", wo (damals) auf jedem dritten Blatt - als Widerspruch in sich - mit fetter blauer Farbe ein sogenannter Umweltengel aufgedruckt war.

PPS: Sehr hübsch kann allerdings die Herstellung von "Berliner Blau" (Fe7C18N18) im Laborexperiment aussehen.