Sonntag, 30. März 2008

Mathejahr Teil III: Die fünfzählige Rotationssymmetrie

Heute darf der Islam einen Beitrag zur Mathematik leisten.
Im Islam lautet ja eins der vielen (nicht wirklich nachgewiesenen und dennoch häufig) befolgten Gebote: 'Stelle keine Abbildungen von Menschen her' und noch weiter: "Ablehnung gegen jegliche bildliche Darstellung, sondern auch, dass alles, was auf irgendeine Art und Weise einen Wert im Bezug auf ästhetisches Schaffen hat, sündhaft ist".
Deshalb konzentriete man sich schon früh auf andere Dinge, wenn man was farbig oder gar dekorativ gestalten wollte. Besonders ausgeprägt ist hier die Entwicklung der Konstruktion von Mustern - und seltsamer Weise ist es erst heute (also eigentlich schon im letzten oder vorletzten Jahr) einigen Mathematikern aufgefallen, dass in ziemlich alten Moscheen mathematische Kunststückchen verkachelt und verparkettiert wurden.
Tja Jungs, Augen auf! - Das hättet ihr euch nicht träumen lassen, dass 'ne Religion Ursache für ein mathematisches Phänomen sein könnte.
Besonders dem britischen Mathematiker Roger Penrose wird das auf den Magen geschlagen sein. Der hatte sich den Trick mit dem "quasiperiodischen Muster" vor gut 30 Jahren ans eigene Revers geheftet. Nun aber stellt sich heraus, das man diese Idee auch als quasi geklaut bezeichnen könnte...

Mehr zu den islamischen Ornamenten:
bei Spiegel-online und in Zeit-online

PS.: Für wen gelten eigentlich die islamischen keine-Menschen-darstellen-Gesetze? Für die allerstrenggläubigsten jedenfalls nicht, die posieren ja gerne für Presse, Funk und Fernsehen und filmen sich zur Not auch in Verstecken gegenseitig mit Videokameras....
Nur Zeichnen (und karikieren) ist wirklich verboten...?
Hm.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"PS.: Für wen gelten eigentlich die islamischen keine-Menschen-darstellen-Gesetze? Für die allerstrenggläubigsten jedenfalls nicht, die posieren ja gerne für Presse, Funk und Fernsehen und filmen sich zur Not auch in Verstecken gegenseitig mit Videokameras....
Nur Zeichnen (und karikieren) ist wirklich verboten...?
Hm."

Wenn ich einen kleinen Rat geben darf:
Erst Informieren,
Dann Denken,
Dann Schreiben.

Das Darstellungsverbot bezieht sich u.a. auf die Darstellung von Heiligen.

Was das Penrose- Parkett angeht, was nun in der islamischen Kunst entdeckt wurde - dieses Muster gab Roger Penrose zwar vor dreißig Jahren als seine Entdeckung aus und wurde dann in islamischer Kunst aus dem 15. Jahrhundert entdeckt, ganz recht. Allerdings ist nicht bewiesen, ob und wie sehr sich die Architekten, Mathematiker und Künstler schon über das Prinzip von Quasikristallen (gemeint ist das Penrose-Parkett) an sich im Klaren waren.