Samstag, 7. Juli 2012

15 Euro, bitteschön!

Seit einigen Tagen sind sie wieder unterwegs, die kleinen verhinderten Dorfpolizisten. Aber um sich den Traumberuf in grüner Uniform zu erfüllen, muss man eben mehr können, als BZ lesen...
Dass (Nord-)Neukölln zu den fahrradunfreundlichsten Gegenden Berlins gehört, habe ich ja schon mehrfach erwähnt: keine Radwege und viel großes Kopfsteinpflaster, das nicht nur die Gelenke zermürbt, sondern auch zur Falle für Reifen, Felge und nicht zuletzt den alle-Verkehrsregeln-einhaltenden Radfahrer werden kann, wenn man in zu breit geratenen Fugen zwischen den Wackersteinen stecken bleibt, während hinter einem ein LKW mit überhöhter Geschwindigkeit herandonnert ...*

Nun gut - zurück zu den BZ-Bildungsbürgern.
Sie haben irgendwann am Anfang der vergangenen Woche gelernt, dass für den Kontakt eines Fahrrads mit dem Bürgersteig 15 Euro kassiert werden können. Und so begegne ich nun täglich kleinen älteren Herren, die - sonst keiner sinnvollen Beschäftigung nachgehend - mit bösem Blick und aufgehaltener Hand herumstehen um von (sogar schiebenden) Radfahrern ihr Taschengeld einzufordern.

So sind sie, die Neuköllner.
Tapfer, amtsanmaßend und irgendwie putzig.

*) Selbst erlebt in der Kirchhofstraße, 10km-Zone...

PS: Es gibt hier auch selbsternannte Dorfpolizisten beiderlei Geschlechts, die sogar vor gefährlicher Körperverletzung nicht zurückschrecken und sich völlig im Recht fühlen, wenn sie versuchen, einen auserwählten Radfahrer mal eben mit Anlauf und einem gut gezielten Faustschlag mitsamt dem Rad in den fließenden Straßenverkehr schubsen...


Anmerkung: Die Illustration wurde mal wieder mit wordle erstellt (funktioniert nur, wenn Java für Onlineanwendungen installiert ist).

Keine Kommentare: