Montag, 26. März 2012

Die gerechte Moral

Verbal hoch in Mode und auf dem graden Weg zum inflationären Gebrauch: Die Moral.
moralisches Recht, moralisches Gewissen, moralische Gerechtigkeit, moralisches Handeln, moralisches Bewusstsein und der "Moralbegriff ansich" ist aus den Mündern von Moderatoren, Kommentatoren und sonstigen Sprechern in Presse, Funk und Fernsehen zur Zeit nicht wegzudenken.
Der Drops muss gelutscht werden!
Es ist beruhigend, dass sich das Wort so schnell verbrauchen wird, wie es nach langer Zeit wieder ins allgemeine Bewusstsein gerückt wurde, denn spätestens nach dem Gauckschen Hype wird Moral vermutlich wieder keine nennenswerte Rolle mehr spielen.
Aber bis dahin ist der Jo dafür zuständig, uns Moral zu erklären und nicht immer nur unter dem Aspekt der Freiheit, sondern - bitteschön - auch der Gerechtigkeit (wenn's geht, recht viele Jahre lang, denn dann braucht man ihm nicht soviel ungerechten Ehrensold zahlen...) .
Ein Bundespräsident im Einsatz als moralinhaltiges Medikament zur Heilung einer kränkelnden Gesellschaft?
Ist das gerecht?

Ich bin gespannt, wann durchsickert, dass es die Gerechtigkeit als solche gar nicht gibt. Gerechtigkeit ist immer Ansichtssache, liegt also im Empfinden und der Beurteilung des Betrachters oder Betroffenen, also des gerecht bzw. ungerecht Handelnden oder Behandelten.
Und da kann man unendlich viele und vor allem auch extrem verschiedene Maßstäbe anlegen.
Wenn ich zwei Kindern je drei Bonbons gebe, kann das oberflächlich betrachtet gerecht erscheinen, aber das eine Kind hat vielleicht schon einen ganzen Sack voll, weil der Vater eine Bonbonfabrik besitzt, und dann ist noch die Frage, ob ich Bonbons für mich selbst zurückbehalte und wieviele wären moralisch vertretbar?



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