Mittwoch, 11. Juni 2014

777 - Das Interview

 
(jmz) Immer mehr Krimer sind verzweifelt: "Wenn wir dass gewusst hätten, hätten wir nicht dafür gestimmt!" Ehemalige Ukrainer sind schwer enttäuscht über Zar Putins Gesetz, dass jegliches Privateigentum der Ur-Krimer jetzt mit der 777 gekennzeichnet werden soll. "Ausgerechnet die Nummer, der im März verschwunden Boeing! Das bedeutet großes Unglück!", jammert Mira Pleskona (43) mit Tränen im Gesicht. "Die Krim wird untergehen, wir verschwinden im Bauch eines großen Ungeheuers", fügt ihr Mann (42) hinzu, Vater von sechs Kindern.
"Deshalb wollen wir ja auch kein siebtes Kind."
"Was glauben Sie wohl, warum auf der Krim nur sechs große Städte zu finden sind?"
Die Menschen auf der Halbinsel Krim glauben auch heute noch an die Gebote des Xerxo Phlox aus dem 3. Jh. v.Chr., demzufolge die Zahl 7 für Bewohner dieses wunderschönen Landes im Schwarzen Meer großes Unglück verheißt und deshalb strikt zu meiden ist.
Das Gebot beruft sich auf eine noch viel ältere Legende, in der es heißt, dass zu Urzeiten sieben giftige Riesenseeschlangen im Meer hausten und jedes Jahr zur Sommersonnenwende die Insel umzingelten, um sich die sieben schönsten Jungfrauen  zu holen. Ansonsten würde sie die Insel so fest umklammern, dass alles auf ihr verdorren und sterben würde. Erst, nachdem es einem mutigen Helden, ein Vorvorvorfahr von Xerxo Phlox mit seinem Gefolge gelang, einen dieser Seedrachen zu bezwingen, konnte der Bann gebrochen werden.
Dieser Hintergrund lässt natürlich verstehen, warum sich viele Krimer gegen die 777-Vorschrift wehren und plötzlich gar nicht mehr so begeistert von der Russifizierung sind.


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