Sonntag, 4. Juli 2010

Brause

Brause ist ein Teekesselchenwort, dass auszusterben droht. Während Brausepulver ein großartiges Comeback feiert und "Ahoi" zum allgemeindeutschen Grußwort aufgestiegen ist, ist die Brause, unter die man sich zum Abbrausen stellt ziemlich out, die heißt nämlich schon lange Dusche. Noch outer ist der Brause-Füller, der einst in Konkurrenz zu Pelikan und Geha stand, an den sich kaum noch einer erinnert, weil er schon seit 1965 nicht mehr hergestellt wird. Auf welchen dieser drei Gegenstände sich die "Brauseboys" beziehen, weiß ich nicht. Auf jedenfall könnten sie mit letzterem gut ihre Texte schreiben, dabei ersteres genießen und am Ende so erfrischend sein wie wie die mittlere.
Wer aber weiß das schon?
Auf jeden Fall haben aber alle drei was mit Flüssigem zu tun und flüssiges ist dieser Tage lebensnotwendig, wo das Wetter versucht, mit ein paar Wochen Tropenhitze den monatelangen Winter wieder gutzumachen....
Dabei sinkt der Wasserdruck im 4.Stock derartig, dass der Durchlauferhitzer zum Geschirrabwaschen nicht mehr anspringt, der Balkon wird mit dem Wäschesprenkler beregnet und die Katzen suchen die kühlsten dunklen Ecken in der Wohnung.
Das mit dem Wasserdruck liegt aber wohl weniger am fehlenden Berliner Grundwasser (davon hat's reichlich) sondern mehr an der Drosselung der Wasserwerke, um die Preise hoch zu halten. Jedenfalls munkelt man sowas hier und da immer lauter, nicht nur an solchen Tagen wie heute.

Öffentliche Duschen in Neukölln: Körnerpark und Rathausplatz.

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