Donnerstag, 24. April 2014

Schrot


Schrotkugeln dagegen fanden wir manchmal sogar häufig in Kinder- und Jugendjahren im weihnachtlichen Reh- oder Hasenrücken.

Als ich einmal mit Freunden in Portugal beim Mandeln klauen (so kann man das eigentlich nicht nennen, denn die waren schon längst abgeerntet), da tauchte der Mandelbauer am Horizont auf und schoss ganz ungeniert. Wir sind gerannt und zum Glück nichts ist passiert.
Einem Bekannten dagegen hat es (unter ganz anderen Umständen) jedoch erwischt, der hat den Körper voller Bleischrot und muss regelmäßig zur Blutwäsche.

Mein Großvater hatte immer eine hübsche Dose Schrot im Treppenhaus am Fenster zu stehen. Auf welche Spezies er von dort aus geschossen hat, kann ich mich aber nicht erinnern. Vielleicht auf Füchse, die des nächtens dem Hühnerstall einen Besuch abstatten wollten?

Kleine Schrotkunde:
Man braucht einen Turm (oder/und eine Plattform in 40 m Höhe), ein Sieb, ein Rohr, ein Wasserbassin und - natürlich - jede Menge Blei.
Auf der Plattform im obersten Geschoss eines Turms (z.B. in Berlin in der "Victoriastadt" auf der Ostseite der Rummelburger Bucht) erhitzt man Blei bis es flüssig ist, dann wird es über Siebe in eine Röhre gegossen. Im freien Fall formen sich die Bleitropfen zu Kugeln, die am Ende der Röhre in ein Wasserbecken fallen.
Fertig.

Besichtigen konnte man den Schrotkugelturm zuletzt im August 2012, aber vielleicht findet sich der Schlüssel noch ein weiteres Mal.

PS: Zum Wortstamm Schrot gehörig ist z.B. 'schreddern' und 'Schröder'.
PPS: Nicht nur ein Vollkornbrot ist (hoffentlich) "von echtem Schrot und Korn", auch manchen Menschen sagt man das nach. 
PPPS: Ich habe als Kind sicherlich auch das eine oder andere Schrotkorn verschluckt, und wie ich neulich las, kann Blei im kindlichen Körper auch zu ADS führen. Wer mich kennt, glaubt's sofort!

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